Ferrocarril de Sóller

Ferrocarril de Sóller
Ferrocarril de Sóller
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Streckenlänge: 27 + 5 km
Spurweite: 914 mm (engl. 3-Fuß-Spur)
Stromsystem: 1200 / 600V =
Legende
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0,0 Palma FS
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Son Sardina
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Metro de Palma
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Son Reus
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Sante Maria
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Caubet
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10,0 Bunyola
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Túnel Major (2876m)
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Mirador del Pujol d’en Banya
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Viaducte de Monreals („Cinc Ponts“)
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Kehrtunel „Cinc-cents“ (530m)
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Can Tambor
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Verbindungsgleis durchs Werkstattgebäude
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27,3
0,0
Sóller-Estació
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Mercat
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Can Guida
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L’Horta
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Monument (Straßenkreuzung)
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Can Llimó
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Can Ahir
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Roca Roja
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Es Control
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Sa Torre
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S’Esplendit
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Ses Palmeres
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S’Eden
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Can Generós
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Marysol
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4,9 Port de Sóller (Sa Pagesa)
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Hafen (Kaimauer)

Die Ferrocarril de Sóller SA (FS) ist der Betreiber der am 14. April 1912 eröffneten Bahnstrecke Palma – Sóller und der Straßenbahnverbindung Sóller – Port de Sóller auf Mallorca.

Die FS wurde am 5. November 1905 als Privatbahn gegründet und ihr eine – inzwischen verlängerte – Konzession bis zum Jahre 2011 erteilt. Im Jahr 2002 betrug das Eigenkapital fünf Millionen Euro und die FS hatte 100 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Tren de Sóller

Geschichte und Technik

Die Bahn wurde in der Spurweite drei englische Fuß – das entspricht 914 mm – gebaut. Gefahren wird mit 1200 Volt Gleichstrom. Zur Elektrifizierung kam es 1927, nachdem sich viele Fahrgäste über die Rauchbelästigung in den Tunneln beschwert hatten. Die Firma Siemens-Schuckert führte die Elektrifizierung aus. Der Zusammenbau der holzverkleideten Fahrzeuge erfolgte jedoch direkt auf der Insel. Die Fahrzeuge mit den Nummern 1 bis 4 sind heute noch im Einsatz und werden in deutschsprachigen Touristenkreisen »Roter Blitz« genannt.[1] Die Einheimischen verwenden diesen Begriff jedoch nicht. Die alten Dampflokomotiven wurden an die Ferrocarriles de Mallorca verkauft.

In der Anfangszeit wurde die Bahn hauptsächlich zum Transport landwirtschaftlicher Güter aus Sóller, hauptsächlich Orangen, genutzt. Vorher war Sóller nur auf Karrenpfaden über den 496 Meter hohen Coll de Sóller oder auf dem Seeweg erreichbar.

Streckenführung

Viaducte de Monreals

Auf der 27 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Palma und Sóller durchfährt der Zug 13 Tunnel und überquert den 52 Meter lange Viadukt Cinc Ponts, auch Viaducte de Monreals. Abfahrt in Palma ist direkt an der Plaça d’Espanya. Der große Bahnhof an der Plaça gehört der Serveis Ferroviaris de Mallorca (SFM), die die Strecken nach Manacor und sa Pobla betreibt.

Vom Bahnhof führt die Strecke durch die Vororte von Palma, bis man über die Serra de Alfàbia nach Bunyola kommt. Von Bunyola aus wird das Tal bis zum Túnel Major, einem Scheiteltunnel, immer enger. Auf dem Weg überwindet die Strecke einige 100 Höhenmeter in einem alpin anmutenden Gelände. Der Höhenunterschied der nördlichen Rampe vom Ausgang des Scheiteltunnels bis nach Sóller wird in einer weiten Kehre und dem Kehrtunnel Cinc-cents ausgefahren.

Der einzige nennenswerte Haltepunkt ist Bunyola, knapp drei Kilometer vor dem Túnel Major. Der höchste Punkt der Strecke wird durch den 2876 Meter langen Scheiteltunnel markiert, hinter dem ein Touristenhalt an der Begegnungsstelle der Züge am Mirador del Pujol d’en Banya eingerichtet ist. Um hier aussteigen zu können, muss man den Touristenzug nehmen, der fast den doppelten Fahrpreis kostet.

Tramvia de Sóller

Geschichte

Zeitgleich mit dem Bau der Bahn von Palma nach Sóller begann man mit dem Bau der fünf Kilometer langen, als Straßenbahn geplanten Verbindung von Sóller nach Port de Sóller. Die Straßenbahn fuhr von Anfang an mit 600 Volt Gleichstrom. Sie verdankt ihre Existenz einem Gesetz über den Bau von Kleinbahnen in Spanien. Dieses besagte, dass eine Eisenbahnstrecke nur Subventionen bekam, wenn sie länger als 30 Kilometer war. Da die Strecke von Palma nach Sóller nur 27 Kilometer betrug, entschloss man sich, die Straßenbahn offiziell als Verlängerung der eigentlichen Strecke mitzubauen, um so den gesamtem Streckenabschnitt auf über 30 Kilometer anzuheben.

Streckenführung

Streckenverlauf der Tramvia de Sóller

Die Tramvia de Sóller fährt vom Bahnhofsvorplatz von Sóller durch die Innenstadt und weiter durch Zitronenhaine bis direkt an die Hafenmole von Port de Sóller. Die Strecke ist eingleisig mit mehreren Ausweichmöglichkeiten. Die Gleislage ist für europäische Begriffe durchgehend sehr abenteuerlich, und auch an einer durchhängenden Fahrleitung stört sich hier niemand. Entsprechend sehr niedrig sind auch die erreichbaren Geschwindigkeiten, mehr als 30 km/h werden nirgends erreicht, meist liegt die Geschwindigkeit deutlich darunter.

Die Haltestellen sind als solche prinzipiell nicht gekennzeichnet, die beiden Endstellen am Bahnhof und am Hafen sind anhand der Streckenführung zu erkennen, sonst besteht eine Haltestelle meist nur aus einem nur wenige Zentimeter breiten Betonbalken mitten in der Landschaft und ist ohne profunde Streckenkenntnis nicht als solche zu erkennen. Da mit der Bahn jedoch hauptsächlich Touristen von einem Endpunkt zum anderen fahren, scheint dieser Umstand niemanden zu stören.

Fahrzeuge

Alle Fahrzeuge sind Zweirichtungsfahrzeuge – allerdings mit Türen nur an einer Seite (die in Fahrtrichtung Hafen rechte Seite).

Es existieren zwei Arten von Triebwagen: Die noch von der Eröffnung stammenden Triebwagen mit den niedrigen Betriebsnummern 1 bis 3 und um das Jahr 2000 herum von der Straßenbahn Lissabon übernommene und an die örtlichen Verhältnisse angepasste Wagen mit den hohen Betriebsnummern 20 – 24. Erstere sind auf den ersten Blick durch ein eher kantiges Äußeres zu erkennen, letztere durch ein rundliches Äußeres. Die von der Straßenbahn Bilbao nach deren Stilllegung 1964 übernommenen Wagen (der Triebwagen trug in Sóller die Nummer 4, der Beiwagen die 7) wurden um 2000 wieder dorthin zurückgegeben.

Gefahren wurde ursprünglich mit Lyra-Stromabnehmern, inzwischen haben alle Wagen Scherenstromabnehmer. Auch wurden die Fahrzeuge mit einer Kleinspannunganlage nachgerüstet, welche z.B. für das Signalbeeinflussungssystem (Anfordern von Grünphasen für die Straßenbahn) nötig ist. Äußerlich erkennbare Folge sind die in die alten Lampengehäuse eingebauten Halogenscheinwerfer.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Beiwagen: Alte Zweiachser und deutlich neuere, in eigener Werkstatt auf Fahrgestellen von Eisenbahnwagen der FS aufgebaute vierachsige Drehgestell-Beiwagen. Alle Beiwagen sind als Sommerwagen, das heißt ohne feste Seitenwände, ausgeführt.

Alle Fahrzeuge haben eine Druckluftbremse, die Triebwagen zudem eine elektrische Widerstandsbremse. Die Drucklufterzeugung geschah bis vor kurzem noch mit benzinbetriebenen Kompressoren, inzwischen rein elektrisch. Züge bremsen in der Regel bis kurz vor Stillstand nur elektrisch (nur mit dem Triebwagen), nur zum Anhalten und als Feststellbremse wird die Druckluftbremse eingesetzt, was bei den sehr niedrigen überhaupt erreichbaren Geschwindigkeiten jedoch ausreichend ist. Die Druckluft wird ferner für die Pfeifeinrichtung benötigt, von der rege Gebrauch gemacht wird (der Ton erinnert an ein Flöten).

Der Fahrpreis für die einfache Fahrt über die Gesamtstrecke liegt derzeit (Stand September 2010) bei 4 Euro.

Im Mai 2005 stimmte die Regierung der Balearen einer Konzessionsverlängerung für die Bahngesellschaft bis zum Jahr 2060 zu. Innerhalb Palmas soll der Sóller-Zug als Straßenbahn verkehren. Ferrocarril de Sóller investiert in dieses Unternehmen 14 Millionen Euro.

Bildergalerie

Literatur

  • Klaus-Jürgen Vetter, Sarah Wolff: Mallorca mit dem Zug entdecken. Bruckmann Verlag, München April 2001, ISBN 3765471801.
  • Klaus-Jürgen Vetter, Wolfgang Heitzmann, Sarah Wolff: Eisenbahnparadies Mallorca. GeraMond, 2004, ISBN 3765472549.
  • J. Pere Brunet Estarelles: La Companyia dels Ferrocarrils de Mallorca. Institut D'Estudis Baleárics, Juni 1994, ISBN 8487026346.

Weblinks

 Commons: Tren de Sóller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Tramvia de Sóller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Rote Blitz von Mallorca. In: Der Spiegel. 2. Oktober 2004 (Online, abgerufen am 2. November 2011).

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