- Filmfestival „Goldene Aprikose“
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Das Internationale Filmfestival „Goldene Aprikose“ (armenisch «Ոսկե Ծիրան» Միջազգային Կինոփառատոն, Woske Ziran Midschasgajin Kinoparaton, in wissenschaftlicher Transliteration «Oske Ciran» Miǰazgayin Kinop‘aṙaton) ist ein Filmfestival in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens.
Das Festival fand zum ersten Mal im Juni 2004 statt. Hauptinitiator war der armenische Regisseur Harutjun Chatschaturjan. Präsident des Festivals ist der armenisch-kanadische Regisseur Atom Egoyan. Der Name rührt von der Aprikose her, die die Nationalfrucht Armeniens ist. Hauptpreise heißen ebenfalls „Goldene Aprikose“, kleinere „Silberne Aprikose“. Es ist zur Tradition geworden, dass während der Eröffnungsfeier unter freiem Himmel vor dem Kinotheater „Moskau“ im Zentrum Jerewans ein Geistlicher der Armenischen Apostolischen Kirche Körbe voller Aprikosen weiht, die anschließend an die Zuschauer verteilt werden.
Es gibt Hauptpreise für den besten Spielfilm und Dokumentarfilm, seit 2007 auch einen FIPRESCI-Preis (davor gab es einen Preis der armenischen Filmkritiker). Im „Armenischen Panorama“ werden armenische Filme aus der ganzen Welt gezeigt. Seit dem Völkermord von 1915 lebt ein großer Teil des armenischen Volkes in der Diaspora, vor allem im Libanon, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Seit 2005 wird Taler für das Lebenswerk an international renommierte Regisseure vergeben. Er trägt den Namen Sergei Paradschanows, des größten armenischen Filmregisseurs aller Zeiten.
Außer Konkurrenz laufen weitere vor allem armenische aktuelle Filme, aber auch Klassiker der Filmgeschichte. 2007 wurde das Festival mit dem italienischen Film Das Haus der Lerchen eröffnet. Auch wegen der geografischen Nähe werden viele Filme aus dem Iran aber auch türkische und arabische gezeigt.
Inhaltsverzeichnis
Preisträger (Auswahl)
2004
- Bester Spielfilm: Ararat (Film) von Atom Egoyan (Kanada)
- Bester Dokumentarfilm: „Erzählung von Pegasus“ von Harutjun Chatschaturjan (Armenien)
- Nationaler Kritiker-Preis: „Das Land der heiligen Riten“ von Edgar Bahgdassarjan (Armenien)
2005
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Krzysztof Zanussi (Polen), Abbas Kiarostami (Iran), Nikita Sergejewitsch Michalkow (Russland)
- Bester Spielfilm: „Die Sonne“ von Alexander Nikolajewitsch Sokurow (Russland)
- Bester Dokumentarfilm: „Melancholian 3 hounetta“ von Pirjo Honkasalo, (Finnland)
- Armenisches Panorama: „Unter freiem Himmel“ von Arman Jerizjan
- Nationaler Kritiker-Preis: Waiting for the Clouds von Yeşim Ustaoğlu (Türkei), „Mon père est ingénieur“ von Robert Guédiguian (Frankreich)
2006
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Marco Bellocchio, Tonino Guerra (Italien), Mohsen Makhmalbaf (Iran), Godfrey Reggio (USA), Artavazd Pelechian (Armenien/Frankreich)
- Bester Spielfilm: Three Times von Hou Hsiao-Hsien (Taiwan)
- Bester Dokumentarfilm: Workingman's Death von Michael Glawogger (Österreich)
- Armenisches Panorama: „Die Bewohner verlassener Inseln“ von Hrant Hakobjan (Armenien)
- Nationaler Kritiker-Preis: Sommer vorm Balkon von Andreas Dresen (Deutschland), „Retourner“ von Serge Avetikian (Frankreich)
2007
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Paolo und Vittorio Taviani
- Bester Spielfilm: Import Export von Ulrich Seidl (Österreich)
- Bester Dokumentarfilm: „Eine Geschichte von Menschen in Krieg und Frieden“, Wartan Hovhannissjan (Armenien)
- Armenisches Panorama: Screamers von Carla Garapedian (Vereinigtes Königreich) und den Mitgliedern von System of a Down (USA).
- FIPRESCI-Preis: „Eine Geschichte von Menschen in Krieg und Frieden“, Wartan Hovhannissjan (Armenien)
2008
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Wim Wenders (Deutschland) und Dariush Mehrjui (Iran)
- Bester Spielfilm: „Die Nixe“ (russ. Rusalka) von Anna Melikjan (Russland)
- Bester Dokumentarfilm: „Women See Lot of Things“ von Meira Asher (Israel)
- Armenisches Panorama: „The Blue Hour“ von Eric Nazarian (USA)
- FIPRESCI-Preis: „My Marlon and Brando“ von Hüseyin Karabey (Türkei)
2009
- Bester Spielfilm: „The Other Bank“ von George Ovashvili (Georgien/Kasachstan)
- Bester Dokumentarfilm: „Burma VJ - Reporting from a Closed Country“ von Anders Østergaard (Dänemark)
- Armenisches Panorama: „With Love and Gratitude“ von Arka Manukyan (Armenien)
- FIPRESCI-Preis: „Autumn“ von Özcan Alper (Türkei/Deutschland)
2010
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Theodoros Angelopoulos (Griechenland) und Claudia Cardinale (Italien)
- Bester Spielfilm: „Kosmos“ von Reha Erdem (Türkei/Bulgarien)
- Bester Dokumentarfilm: „Together“ von Pavel Kostomarov (Russland)
- Armenisches Panorama: „The Last Tightrope Dancer in Armenia“ von Arman Yeritsyan (Armenien)
- FIPRESCI-Preis: „Zwischen uns das Paradies“ von Jasmila Žbanić (Bosnien und Herzegowina)
2011
- Sergei-Paradschanow-Gedenktaler für das Lebenswerk: Bela Tarr (Ungarn), Fanny Ardant (Frankreich) und Roman Balayan (Ukraine)
- Bester Spielfilm: „Nader und Simin“ von Asghar Farhadi (Iran)
- Bester Dokumentarfilm: „The World according to Ion B.“ von Alexander Nanau (Rumänien)
- Armenisches Panorama: „Loading My Life“ von Harutyun Shatyan (Armenien)
- FIPRESCI-Preis: „Mandoo“ von Ebrahim Saeedi (Irak)
Weblinks
Commons: Filmfestival „Goldene Aprikose“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Golden Apricot International Film Festival (englisch, armenisch)
- Bericht von ARTE 2006
Kategorien:- Kultur (Armenien)
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