- Al Oerter
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Alfred Adolf „Al“ Oerter, Jr (* 19. September 1936 in Astoria, Queens, New York City; † 1. Oktober 2007 in Fort Myers, Florida) war ein US-amerikanischer Leichtathlet. Als einziger Sportler in der Geschichte der Olympischen Spiele gewann er viermal die Goldmedaille im Diskuswurf.
Leben
Der Sohn einer Tschechin und eines deutschen Kugelstoßers begann seine Karriere 1954 an der Universität von Kansas. Mit einer Körpergröße von 1,93 Metern und einem Gewicht von 136 Kilogramm war er der geborene Werfer.
Seine olympische Laufbahn begann in Melbourne bei den Olympischen Sommerspielen 1956. Er galt nicht als Favorit, aber er gewann den Wettbewerb mit 56,36 Metern. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom gewann er mit 59,18 Metern und schlug den Weltrekordinhaber Rink Babka aus den USA, der die Silbermedaille gewann. 1962 warf er zum ersten Mal Weltrekord, wurde aber als Weltrekordler bald von Ludvík Daněk abgelöst. Gleichwohl war Oerter der erklärte Favorit für die Olympischen Spiele in Tokio. Trotz einer Nackenverletzung und der Tatsache, dass er wegen Schmerzen seinen letzten Wurf nicht absolvieren konnte, gewann er in Tokio seine dritte Goldmedaille mit einer Weite von 61,00 Metern.
In Mexiko-Stadt warf er mit 32 Jahren noch einmal Olympischen Rekord (64,78 m) und war der erste Leichtathlet, der bei vier aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Gold gewann, wobei er nie als Weltrekordler zu Olympischen Spielen fuhr. Nach den Olympischen Spielen in Mexiko trat er vom Wettkampfsport zurück. 1980 gab es noch einmal einen Comebackversuch, um sich für die Olympischen Spiele in Moskau zu qualifizieren, doch scheiterte er zum einen als Vierter in der Qualifikation und zum anderen boykottierten die USA die Spiele in der Sowjetunion. 1984 strebte der inzwischen 48-Jährige auch noch die Spiele von Los Angeles an, musste aber wegen einer Verletzung verzichten. 1986 trat er endgültig zurück.
Die größte jemals von Oerter erzielte Weite betrug 74,67 m und wäre auch zur Zeit seines Todes noch Weltrekord gewesen; allerdings wurde diese Weite bei Filmdreharbeiten erzielt und war deshalb inoffiziell. Den Weltrekord hält seit 1986 der ehemalige DDR-Sportler Jürgen Schult mit 74,08 m .
Oerter warf den zwei Kilo schweren Diskus viermal auf offizielle Weltrekordweiten, seine beste Wettkampfweite erzielte er als 43-Jähriger mit 69,46 Metern.
Nach seiner beispielhaften Sport-Karriere widmete er sich der Malerei. Oerters Werke sind in einer Dauerausstellung in der „Waterfront-Galerie“ in Fort Myers zu sehen.
Im Jahr 2000 zog er sich eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu und galt am 13. März 2003 bereits als «klinisch tot». Der 71-Jährige starb in einem Krankenhaus nahe seines Wohnortes Fort Myers in Florida an Herzversagen.
Zitate
- „Beim ersten Olympiasieg war ich richtig jung, beim zweiten zu nichts imstande, beim dritten schwer verletzt und beim vierten alt“, sagte Oerter über seine olympische Serie. (Vor Rom hatte Oerter knapp einen Autounfall überlebt, in Tokio war er durch eine Rippenverletzung gehandicapt)
- „Wenn es Mann gegen Mann geht, sind Weltrekorde keinen Penny wert. Sie hat ohnehin der Wind gemacht“, erklärte Oerter, der alle Goldmedaillen direkt in Duellen mit den jeweilig aktuellen Weltrekordlern errang.
- „Ich hatte ein großartiges Leben und will es so zu Ende leben, wie es ist,“ sagte er und lehnte eine von Fachärzten angeratene Herztransplantation ab.
- „Al war ein sanfter Gigant, größer als das Leben“, sagte seine zweite Ehefrau Cathy
Weblinks
- Al Oerter in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- „Diskus-Olympiasieger Al Oerter im Alter gestorben“, Financial Times, 1. Oktober 2007
- „Al Oerter, Olympic Discus Champion, Is Dead at 71“, New York Times, 2. Oktober 2007
Olympiasieger im Diskuswurf1896: Robert Garrett | 1900: Rudolf Bauer | 1904: Martin Sheridan | 1908: Martin Sheridan & Martin Sheridan (klassischer Stil) | 1912: Armas Taipale & Armas Taipale (beidhändig) | 1920: Elmer Niklander | 1924: Bud Houser | 1928: Bud Houser | 1932: John Anderson | 1936: Ken Carpenter | 1948: Adolfo Consolini | 1952: Sim Iness | 1956: Al Oerter | 1960: Al Oerter | 1964: Al Oerter | 1968: Al Oerter | 1972: Ludvík Daněk | 1976: Mac Wilkins | 1980: Wiktor Raschtschupkin | 1984: Rolf Danneberg | 1988: Jürgen Schult | 1992: Romas Ubartas | 1996: Lars Riedel | 2000: Virgilijus Alekna | 2004: Virgilijus Alekna | 2008: Gerd Kanter
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Oerter — … Useful english dictionary
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