- Fisch (Wappentier)
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Die Art Fisch als Wappentier im Wappen ist eine beliebte gemeine Figur in der Heraldik.
Von der Beschreibung (Blasonierung) ausgehend, bleibt im Wappenschild oder im Feld selten eine eindeutig bestimmbare Fischart übrig. Die feinen Unterschiede sind bei der leichten Abstraktion nicht immer erkennbar. Bei Wels, Aal oder Wal ist es noch einfach. Die Haut wird geschuppt und alle heraldischen Farben sind möglich. Wichtig ist die Stellung des Fischs im Bild.
Fische werden im Wappen waagerecht, diagonal oder senkrecht gezeichnet. Bis drei Fische im Wappen ist nicht selten. Als Dreipass angeordnet, sternförmig aus der Schildmitte oder als Ring, in eine Richtung oder auch gemischt nach rechts und links schwimmend, kopfstehend und nur im Schildfußfluss (Wellenschnitt) schwimmend, sind keine Seltenheit. Fische können verschlungen, ab- oder zugewendet oder gekreuzt sein. Geflügelt oder „nur Gräten“ im Wappen sind bekannt – auch am Haken oder mit einem Dreizack gespießt ist möglich.
In der Heraldik bezieht sich der Fisch als christliches Symbole auf St. Petrus und dessen Aufgabe der Missionierung. Der biblischen Überlieferung nach war Simon Petrus ein Fischer am See Genezareth, als Jesus ihn aufforderte ihm als Jünger zu folgen und gebot, von nun an ein Menschenfischer zu sein. In diesem Sinne war der Fisch neben dem Staurogramm ein frühchristliches Symbol - vor dem Hochkreuz, das sich erst im 4. Jahrhundert nach dem Konzil von Nicäa (325) verbreitete - und wir finden ihn in zahlreichen Wappen mit christlich-mythologischem Hintergrund.
Eine Besonderheit ist die Barbe. Als Wappenfisch der Reichsgrafschaft schon seit 1497 nachweisbar und nach der Zuordnung 1669 zu Kursachsen ist das Wappen der Grafschaft Barby ein redendes Wappen. Dargestellt waren in Silber zwei blaue Barben mit den Rücken aneinander senkrecht im Schild schwebend.
Der Hecht ist das Wappentier der tschechischen Stadt Rosice. Er geht auf das Wappen des Adelsgeschlechts der Hecht von Rossitz zurück und ist gleichfalls im Wappen von Litostrov zu finden.
Einen Platz hat der Fisch sich im Oberwappen erobert. Hier, wie auch im Schild, kann er gekrönt und/oder geflügelt sein. Der Fisch verkörpert Verschwiegenheit und Gesundheit. Ein Fisch im Wappen gilt auch als Hinweis auf das Fischerei-Gewerbe. Die Hoheit über gute Fischgewässer war immer schon als Privileg zu verstehen – genau wie das Jagdrecht.
Besonders gerne werden fischfressende Tiere mit einem gefangenem Fisch im Wappen dargestellt: Reiher mit Fisch im Schnabel oder Adler mit einem im Fang sollen als Beispiel gelten.
Ausnahme: der Delfin wird heraldisch auch zu den Fischen gerechnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
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pfahlgerechter Fisch (Lonsee)
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Fisch im Schildfuß (Tiefenbach)
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zwei Barben gegengewendet (Freudenstadt)
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zwei Fische gegenschwimmend (Degmarn)
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Ein Fisch schildfüllend (Diedelsheim)
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gekrönter Aal (Ahlen)
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Delphine und Lilien Dauphiné
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schrägliegender Fisch (Nauen)
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geflügelter Fisch im Wappen von Brokdorf
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vier zum Kreuz gestellte Fischschwänze im Wappen von Simo
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geflügelter Fisch im Wappen von Mauensee
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der Hecht im Wappen von Rosice
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ein roter Hecht im Wappen von Litostrov
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Fisch von Inari mit Geweih
Siehe auch
Weblinks
Commons: Fische in der Heraldik – Sammlung von Bildern und/oder Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Verlag Callwey, München 1976, ISBN 3-7667-0335-8
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