- Flugzeugträger B
-
Schiffsdaten Auftragsvergabe: 16. November 1935 Kiellegung: 1938 Stapellauf (Schiffstaufe): geplant 1. Juli 1940 Indienststellung: nie Baustopp: 19. September 1939 Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel Besatzung: 1720 Technische Daten Gewicht: 23.200 t Länge über alles: 262,5 m Breite in der Wasserlinie: 27 m Tiefgang: 7,6 m Länge des Flugdecks: 240 m Höchstgeschwindigkeit: 35 kn Fahrbereich: 8000 sm bei 19 kn Panzerung Gürtelpanzer Wasserlinie: 100 mm Panzerdeck: 20–60 mm Brückenhaus: 17 mm Bewaffnung Seeziel-Artillerie: 16 × 15-cm-L/50-Geschütze schwere Flak: 12 × 10,5-cm-L/50 leichte Flak: 22 × 3,7-cm-L/83
28 × 2-cm-L/65Flugzeuge Fieseler Fi 167 20 als Torpedobomber und Aufklärer Junkers Ju 87 C 13 als Stukas Messerschmitt Bf 109 T 10 als Jagdflugzeuge Der Flugzeugträger B (auch Träger B) gehörte zur Graf Zeppelin-Klasse und war das Schwesterschiff der Graf Zeppelin. Er war der zweite Flugzeugträger der Kriegsmarine. Das Schiff wurde nie fertiggestellt; nach etwa einem Jahr Bauzeit wurde der Weiterbau gestoppt und der Rumpf ein halbes Jahr nach Baustopp wieder abgebrochen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Auftrag für den Träger B erging am 16. November 1935 an die Germaniawerft in Kiel. Die Kiellegung erfolgte erst in der zweiten Jahreshälfte 1938 auf der Helling von der der Schwere Kreuzer Prinz Eugen am 22. August 1938 vom Stapel gelaufen war. Der Grund für den späten Baubeginn lag in fehlender Werftkapazität und auch in dem Wunsch, die Erfahrungen aus dem Bau und dem Betrieb des ersten Flugzeugträgers der Klasse, der Graf Zeppelin, in den zweiten Trägerbau einfließen zu lassen. Der geplante Termin für den Stapellauf war der 1. Juli 1940. Die Fliegereinheit für den zweiten Flugzeugträger der deutschen Flotte, das Trägergeschwader 286, sollte im November 1941 in Wilhelmshaven aufgestellt werden. Wegen des im September 1939 begonnenen Krieges wurde zu diesem Zeitpunkt ein Baustopp für viele Großkampfschiffe verhängt, um Werftkapazitäten für den U-Boot-Bau frei zu bekommen. Bis zum 19. September 1939, dem Tag des Baustopps am Träger B, war der Bau des Flugzeugträgers bis zum Panzerdeck, dem oberen Schutz der Maschinenräume, fortgeschritten.
Verbleib
Der unfertige Rumpf wurde nach dem 28. Februar 1940, dem Tag des Verschrottungsbefehls, abgewrackt, was einen Zeitraum von vier Monaten beanspruchte und 8000 Tonnen Stahlschrott ergab. Der Abbruch des Trägers B, der im Februar 1940 unter Einschluss der weitgehend fertigen, aber noch nicht eingebauten Antriebsanlage und den ebenfalls im Bau befindlichen flugtechnischen Anlagen wie Katapulten und Flugzeugauffangtechnik in einem fortgeschrittenen Bauzustand war, zeugte vom völligen Unverständnis der Leitung der Kriegsmarine für die Bedeutung von Flugzeugträgern im modernen Seekrieg. Die flugzeugtechnischen Anlagen des Trägers B, wie die Flugzeugkatapulte, die Bremsseilanlage und die Flugzeugaufzüge, wurden später an Italien für dessen Flugzeugträger Aquila verkauft. Ein möglicher Name für den Flugzeugträger B war Peter Strasser.
Eine der vier Dampfturbinen des Trägers B ist heute als Schnittmodell in der Maschinenhalle der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) ausgestellt. Eine weitere verbliebene Dampfturbine des Schiffes ist auf dem Gelände der ehemaligen Fachhochschule der Bundeswehr in Kiel-Wik erhalten geblieben.
Roman
Der Flugzeugträger B spielt eine wesentliche Rolle in dem 1987 erschienen Roman The Ship With No Name („Das Schiff ohne Namen“) des britischen Schriftstellers Christopher Nicole: Nach dem amerikanischen Angriff auf Tokio im April 1942 bitten die Japaner Deutschland, den halbfertigen Flugzeugträger B mit deutscher Besatzung und zweimotorigen Bombern vom Typ Junkers Ju 88 für einen Vergeltungsangriff zur Verfügung zu stellen. Mit japanischen Piloten in den Bombern wird schließlich von Bord des Flugzeugträgers aus ein Luftangriff auf New York geflogen. Aus falschen Angaben in englischsprachigen Büchern glaubte Nicole den Träger B noch 1942 als vorhanden; er wusste nicht, dass das Schiff bereits 1940 abgewrackt worden war.
Weblinks
Wikimedia Foundation.