- Formelzeichen
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Ein Formelzeichen steht in Formeln für eine Größe zu ihrer qualitativen und quantitativen Beschreibung. Es wird vorzugsweise in der Mathematik und in den Natur- und Ingenieurwissenschaften angewendet. Für die Zeichen für physikalische Größen (Variable und Konstanten) gibt es eine Normung in DIN 1304 („Formelzeichen“).
Gemäß dieser Norm besteht das Formelzeichen aus einem Grundzeichen und bei Bedarf aus Nebenzeichen, z. B. Indizes. Grundzeichen sind lateinische und griechische Groß- und Kleinbuchstaben. Nebenzeichen sind Buchstaben, Ziffern oder Sonderzeichen (z. B. *, ' , ~, ^).
Neben den Formelzeichen gibt es mathematische Zeichen, z. B. gemäß DIN 1302 („Allgemeine mathematische Zeichen und Begriffe“). Sie stellen vorzugsweise Rechenvorschriften dar.
Ähnlich wie Formelzeichen werden auch Dimensionssymbole genutzt, welche bei der Darstellung einer Größe deren Dimension bezeichnen.
Inhaltsverzeichnis
Zeichen in der Mathematik
Darstellungsarten für Formelzeichen
In der Mathematik werden in der Regel Buchstaben als Formelzeichen verwendet, wenn es sich um veränderliche Objekte handelt. Für den Textsatz wird meist eine Serifenschrift verwendet.
Beispiele zu Regelfällen des verwendeten Alphabets und des Textsatzes:
- Skalare: in kursiver Schrift:
- Vektoren: teilweise wie Skalare, teilweise mit übergesetztem Pfeil oder halbfett (DIN 1303):
- Früher auch Buchstaben in Frakturschrift: oder
- Komplexe Größen: durch waagerechten Strich unter dem Zeichen (DIN 1304 und DIN 5483):
- Mengen: groß, serifenlos, oder mit doppelten senkrechten Linien:
- Matrizen: halbfett, vorzugsweise Großbuchstaben (DIN 1303):
- Früher auch Großbuchstaben in Frakturschrift:
Übrige Zeichen
Andere Zeichen, die z. B. Anweisungen enthalten, bekommen spezielle Symbole zugewiesen, die nur zum Teil (ursprünglich) aus Alphabeten stammen.
Beispiele:
- = Gleichheitszeichen: 32 = 9
- < Vergleich „kleiner als“: a < 7
- + Additionsoperator: a + 4 = 7
- Summe:
- Realteil einer Größe z : Re z
- ( ) Ändern der Auswertungsreihenfolge:
- Mathematische Konstanten:
Zeichen in Programmier- und Auszeichnungssprachen
Die in Programmier- und Auszeichnungssprachen verwendeten Zeichen weichen aus praktischen Gründen meist von denen des Schriftsatzes ab. Sie beschränken sich auf die standardmäßig auf der Tastatur verfügbaren Zeichen, eine Ausnahme bildet APL.
Beispiel: Darstellung für „kleiner oder gleich“
- Schriftsatz: oder oder
- zahlreiche Programmiersprachen:
<=
- Auszeichnungssprachen:
Physikalische Formelzeichen
DIN 1304 Teil 1–8 Titel Formelzeichen Regelt Formelzeichen, Formelsatz
1:1994 Allgemeine Formelzeichen
2:1989 Meteorologie und Geophysik
3:2006 Erzeugung, den Transport und die Verteilung elektrischer Energie
5:1989 Strömungsmechanik
6:1992 elektrische Nachrichtentechnik
7:1991 elektrische Maschinen
8:1994 Stromrichter mit HalbleiterbauelementenErscheinungsjahr ab 1989 Formelzeichen, die aus mehreren Buchstaben bestehen, sind nicht zugelassen (DIN 1304). Ausnahmen sind Kenngrößen (dimensionslose Kennzahlen) wie z. B. die Reynolds-Zahl Re. Alle Grundzeichen der Formelzeichen sind nach DIN 1304 und DIN 1313 („Größen“) im Druck kursiv zu setzen. Eine Schriftart mit Serifen wird in DIN 1338 („Formelschreibweise und Schriftsatz“) empfohlen.
- Siehe auch: Liste der physikalischen Formelzeichen
Anwendungsbeispiele:
- bedeutet „Der elektrische Widerstand ist gleich der elektrischen Spannung dividiert durch die elektrische Stromstärke.“
- bedeutet „Die Energie ist gleich der Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum.“
Das Formelzeichen kann für die zugeordnete physikalische Größe im Allgemeinen stehen oder für einen ganz konkreten, numerisch bekannten Wert, beispielsweise für den Nennwert der elektrischen Netzspannung U = 230 V.
- Hinweis
- Die Ziffern und das Zeichen der Maßeinheit werden gemäß DIN 1338 geradestehend geschrieben.
Dimensionszeichen
Beim internationalen Einheitensystem (SI) wird jeder Basisgröße eine Dimension zugeordnet. Zu jeder Dimension gehört ein Zeichen in serifenloser Schriftart (DIN 1313):
L (Länge), M (Masse), T (Zeit), I (elektrische Stromstärke), Θ (thermodynamische Temperatur), N (Stoffmenge), J (Lichtstärke).
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