Frankenia

Frankenia
Frankenia
Frankenia salina

Frankenia salina

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Frankeniaceae
Gattung: Frankenia
Wissenschaftlicher Name der Familie
Frankeniaceae
Desv.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Frankenia
L.
Blätter und Blüte von Frankenia salina.

Frankenia ist die einzige Pflanzengattung der Familie der Frankeniaceae innerhalb der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales). Bei manchen Autoren gehören drei weitere Gattungen zur Familie. Sie sind nah verwandt mit der Familie der Tamariskengewächse (Tamaricaceae), die im Gegensatz zu dieser Gattung/Familie aber wechselständige Blätter und freie Kelchblätter haben. Frankenia kommen in Trockengebieten (arid) in warmen Zonen fast weltweit vor, viele Arten sind salztolerant.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Habitus und Laubblätter

Frankenia-Arten wachsen als kleine Sträucher oder ausdauernde oder selten einjährige krautige Pflanzen. Sie sind meist Halophyten und Xerophyten. Die Siebröhrenplastiden sind vom S-Typ.

Ihre Laubblätter sind gegenständig angeordnet. Die meist kleinen, schuppenförmigen (erikoiden) oder einfachen Laubblätter können gestielt sein und sind oft verwachsen. Der Blattrand ist glatt. Auf den Blättern sind Salzdrüsen vorhanden. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Blütenstände und Blüten

Die Blüten stehen einzeln oder in end- oder seitenständigen zymösen Blütenständen mit Hochblättern zusammen. Die meist zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vier- bis siebenzählig. Die lange haltbaren Kelchblätter sind zu einer gefalteten Röhre verwachsen. Die meist freien Kronblätter sind meist lang genagelt mit einer Schuppe an der Basis des Nagels. Die Kronblätter sind meist weiß bis rosafarben oder seltener rot bis purpurfarben. Es sind meist zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden, manchmal sind es bis zu 24 Staubblätter. Die oft abgeflachten Staubfäden sind ungleich lang und höchstens an ihrer Basis kurz verwachsen. Die dreizelligen Pollenkörner besitzen meist drei oder sechs, seltener zwei oder vier Aperturen und sind colpat oder rugat. Meist drei (selten zwei oder vier) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Der Fruchtknoten enthält in parietaler Plazentation 12 bis 100 anatrope, bitegmische, pseudocrassinucellate Samenanlagen. Der Griffel ist meist verzweigt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).

Früchte und Samen

Die vom Kelch umhüllten Kapselfrüchte springen zu Längsklappen auf und enthalten viele Samen. Die kleinen, eiförmigen bis zylindrischen Samen enthalten reichlich stärkehaltiges Endosperm und einen geraden Embryo.

Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen

Es kann Cyanidin, Ellagsäure und an Flavonolen Quercetin oder/und Kaempferol vorhanden sein. Die Chromosomenzahlen betragen n = 10, 15.

Systematik und Verbreitung

Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales sind Frankeniaceae am nächsten mit den in Eurasien und Afrika vorkommenden Tamaricaceae verwandt. Früher wurden beide Familien zur Ordnung der Violales Lindl. gestellt. Die Frankeniaceae mit Tamaricaceae und Plumbaginaceae mit Polygonaceae bilden jeweils Schwestergruppen und diese beiden Schwestergruppen zusammen bilden eine Klade.

Die nach der Prioritätsregel gültige Erstveröffentlichung des Familiennamens Frankeniaceae erfolgte 1817 durch Nicaise Augustin Desvaux in Dictionnaire raisonné de botanique, 188; die Veröffentlichung von A.St.-Hil. erfolgte erst 1821 in S. F. Gray: A Natural Arrangement of British Plants, 623, 633. Die Familie der Frankeniaceae enthält nur eine Gattung Frankenia. Der Gattungsname Frankenia wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, 1: 332 erstveröffentlicht. Der botanische Gattungsname ehrt den schwedischen Botaniker Johan Franck (1590-1661), latinisiert Frankenius. Typusart ist Frankenia laevis L.. Synonyme für Frankenia L. sind: Anthobryum Phil., Beatsonia Roxb., Franca Mich. ex Adans., Hypericopsis Boiss., Menetho Raf., Nothria Berg., Streptima Rafin [1].

Die Gattung Frankenia weist eine fast weltweite Verbreitung auf in subtropischen bis and gemäßigten Gebieten. Das Zentrum der Artenvielfalt ist Australien mit etwa 50 Arten.

Arten (Auswahl)

Frankenia laevis.

Die Gattung Frankenia enthält etwa 90 Arten (Auswahl) [2]:

  • Frankenia adpressa Summerh.
  • Frankenia ambita Ostenf.
  • Frankenia annua Summerh.
  • Frankenia bracteata Turcz.
  • Frankenia cinerea A.DC.
  • Seidige Frankenie (Frankenia conferta Diels)
  • Frankenia confusa Summerh.
  • Frankenia connata Sprague
  • Frankenia cordata J.M.Black
  • Frankenia crispa J.M.Black
  • Frankenia cupularis Summerh.
  • Frankenia densa Summerh.
  • Frankenia desertorum Summerh.
  • Frankenia drummondii Benth.
  • Frankenia eremophila Summerh.
  • Frankenia ericifolia C.Sm. ex DC.
  • Frankenia fecunda Summerh.
  • Frankenia foliosa J.M.Black
  • Frankenia georgei Diels
  • Frankenia glomerata Turcz.
  • Frankenia grandifolia Cham. & Schltdl.
  • Frankenia hispidula Summerh.
  • Frankenia interioris Ostenf.
  • Frankenia johnstonii Correll
  • Frankenia juniperoides (Hieron.) M.N.Correa
  • Glatte Frankenie (Frankenia laevis L.)
  • Frankenia latior Sprague & Summerh.
  • Frankenia laxiflora Summerh.
  • Frankenia magnifica Summerh.
  • Frankenia muscosa J.M.Black
  • Frankenia orthotricha (J.M.Black) J.M.Black
  • Kurzblättrige Frankenie (Frankenia parvula Turcz.)
  • Frankenia pauciflora DC.
  • Frankenia plicata Melville
  • Frankenia pseudoflabellata Summerh.
  • Seeheide (Frankenia pulverulenta L., Syn.: Frankenia canescens Presl, Frankenia intermedia Costa, Frankenia laevis Habl. ex Bieb.): Sie wuchs 1890 bis 1904 im Hamburger Hafen [3].
  • Frankenia punctata Turcz.
  • Frankenia salina (Molina) I.M.Johnst.
  • Frankenia scabra Lindl.
  • Frankenia serpyllifolia Lindl.
  • Frankenia sessilis Summerh.
  • Frankenia setosa W.Fitzg.
  • Frankenia stuartii Summerh.
  • Frankenia subteres Summerh.
  • Frankenia tetrapetala Labill.
  • Frankenia uncinata Sprague & Summerh.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Die Familie bei GRIN.
  2. Die gültigen Australischen Pflanzennamen in Australian Plant Name Index (APNI).
  3. Friedrich W. C. Mang: Liste der wildwachsenden Farn- und Blütenpflanzen von Hamburg und Umgebung, in: Naturschutz und Landschaftspflege in Hamburg, 27, 1989, 92

Weblinks

 Commons: Frankeniaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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