- Franz Brantzky
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Franz Brantzky (* 19. Januar 1871 in Köln; † 28. April 1945 in Dinkelsbühl) war ein deutscher Architekt, Bildhauer und Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brantzky absolvierte an den gewerblichen Fachschulen in Köln eine Ausbildung in Dekorationsmalerei, Modellieren und Ziselieren und arbeitete ab 1888 im Atelier des Architekten Georg Eberlein. Ab 1896 war er selbständiger Architekt und erzielte zahlreiche Wettbewerbserfolge, zum Beispiel für seinen Entwurf für die Bergschule Bochum. Ab 1902 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München bei Franz von Stuck und eröffnete im gleichen Jahr sein „Atelier für künstlerische Architektur und Ausführung“. Er arbeitete ab 1904 wieder in Köln und konzipierte als Architekt Denkmäler, Villen und die Staumauer der Möhnetalsperre, damals die größte Sperrmauer in Europa, und 1908 den Anbau zum Kunstgewerbemuseum für das damals neue Museum Schnütgen. Ende November 1919 wurde ein Denkmal von Brantzky für den tödlich verunglückten Kölner Radrennfahrer Peter Günther auf dem Kölner Südfriedhof enthüllt.[1] Brantzky nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Bei seinem Tod im Jahre 1945 war er völlig verarmt.
Architekt im Kölner Karneval
Brantzky entwarf in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche Karnevalswagen für den Kölner Rosenmontagszug. In der Zeit des Nationalsozialismus waren darunter auch solche, die sich kritisch mit NS-Amtsträgern auseinandersetzten. Später verwandte er jedoch auch antisemitische Motive für seine Wagen. Das Festkomitee Kölner Karneval beauftragte ihn 1936 und 1937 mit der Gesamtbauleitung des Rosenmontagszuges.
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
- 1896 Wettbewerbsentwurf, Ausführung 1897–1899: Kunstgewerbemuseum in Köln
- 1896 Wettbewerbsentwurf, Ausführung 1897–1898: Bergschule in Bochum, Herner Straße 45
- 1898: Wettbewerbsentwurf für das gebäude der Handels- und Gewerbekammer in Reichenberg in Böhmen (1. Preis)
- 1905: Ausstellungsgebäude für die Handwerks- und Kunstgewerbeausstellung Köln 1905
- 1907: Wettbewerbsentwurf für das Haus Moest in Köln-Königsforst (1. Preis)
- 1908 Wettbewerbsentwurf, Ausführung bis 1913: Gestaltung der Staumauer und der Hochbauten der Möhnetalsperre (1. Preis)
- 1908: Entwurf für die Villa Kolvenbach in Köln-Rodenkirchen
- 1908–1909: Wohnhaus für Hugo Knops, genannt „Villa Lucia“, in Bad Breisig
- 1908–1910: Schnütgenmuseum in Köln, Hansaring 32a
- 1909: Wettbewerbsentwurf für die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Köln (1. Preis)
- 1910: Wettbewerbsentwurf eines Bismarckdenkmals in Uerdingen (1. Preis)
- 1910: Innenraumgestaltung der evangelischen Christuskirche in Velbert (Gebäude von Architekt Carl Krieger)
- 1910: Museum für Ostasiatische Kunst in Köln
- 1910–1915: Römerbrunnen in Köln
- 1914: Entwurf für ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. in Neuss (nicht ausgeführt)
- 1926 Wettbewerbsentwurf, Ausführung bis 1931: Gefallenen-Ehrenmal in Sinzig
- 1927: Wettbewerbsentwurf für ein Heldenmal in Andernach (1. Preis)
- 1933/1934: Entwurf eines Nationaldenkmals auf der Hammersteiner Werth
Auszeichnungen
- 1905: Goldene Medaille der Stadt Köln
- 1909: Internationaler Kunstpreis München
- 1928: Ehrenmitgliedschaft der Kunstakademie Düsseldorf
Literatur
- Käthe Menne-Thomé: Franz Brantzky (1871–1945). Ein Kölner Architekt in seiner Zeit. Dissertation, Universität Köln, 1980.
Einzelnachweise
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger, 1. Dezember 1919
Weblinks
- Literatur von und über Franz Brantzky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachweis und Beschreibung des Bestandes 1020 (Nachlass Franz Brantzky) im Historischen Archiv der Stadt Köln auf den Internetseiten Archive in NRW, zuletzt abgerufen am 15. August 2011
- Eintrag zu Franz Brantzky im Matrikelbuch 1884-1920 der Akademie der Bildenden Künste, zuletzt abgerufen am 15. August 2011
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