- Albert Döderlein
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Albert Sigmund Gustav Döderlein (* 5. Juli 1860 in Augsburg; † 10. Dezember 1941 in München) war ein deutscher Gynäkologe (Frauenarzt).
Nach ihm wurden die von ihm 1892 in Das Scheidensekret und seine Bedeutung für das Puerperalfieber (Zbl Bakteriol 11, 699) erstmals im Sekret der Vagina beschriebenen Milchsäurebakterien Döderlein-Bakterien benannt. Er war auch derjenige, der aus aseptischen Gründen Gummihandschuhe bei der Geburtshilfe und gynäkologischen Behandlungen einführte.[1]
Werdegang
Döderlein wuchs als Sohn eines Regimentsarztes auf und studierte Medizin in Erlangen, wo er 1884 promoviert wurde. Er lehrte ab 1888 in Leipzig, wurde 1897 als ordentlicher Professor nach Groningen berufen, ging aber noch im gleichen Jahr als Professor nach Tübingen und übernahm schließlich 1907 an der Universität München den Lehrstuhl des emeritierten Franz von Winckel.
Seit 1918 engagierte er sich in der Münchner Kommission zur Beratung von Fragen der Erhaltung und Vermehrung der Volkskraft.[1] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und der Verabschiedung des Sterilisationsgesetzes schrieb er den offiziellen Gesetzeskommentar Die Eingriffe zur Unfruchtbarmachung der Frau. Nach seiner Emeritierung 1934 wurde er Mitherausgeber der Münchner medizinischen Wochenschrift.[1]
Der Gynäkologe Gustav Döderlein, Ordinarius an der Universitätsfrauenklinik Jena, war sein Sohn.
Weblinks
- Magnus Schmid: Döderlein, Albert. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 14 f.
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Albert Döderlein an der Universität Leipzig (Sommersemester 1888 bis Sommersemester 1897)
- Albert Döderlein im Professorenkatalog der Universität Leipzig
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 114.
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