Franz Pahl

Franz Pahl
Franz Arthur Pahl

Franz Arthur Pahl (* 15. November 1949 in Welsberg) ist ein ehemaliger Abgeordneter im Südtiroler Landtag und Mitglied der Südtiroler Volkspartei.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums mit altsprachlicher Richtung (Griechisch und Latein) studierte Pahl in Venedig, Verona und Padua Sprachen und Geschichte. Seine Dissertation behandelte das Thema "Die Geschichte der Südtiroler Volkspartei".
Neben seiner Muttersprache Deutsch spricht er auch Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Franz Pahl hatte in der Vergangenheit auch mehrere journalistische Funktionen inne. So war er von 1979 bis 1982 Herausgeber der Wochenzeitung Der Tiroler und von 1984 bis 1986 Herausgeber des Südtiroljournals. Auch war er von 1980 bis 1983 redaktionell bei Radio Südtirol tätig und verfasste in den Jahren 1997 und 1998 eine Reihe von politischen Beiträgen in der Tageszeitung "Dolomiten".

Politik

  • 1976-1979: Landesjugendsekretär der Südtiroler Volkspartei
  • Seit November 1983: Abgeordneter zum Südtiroler Landtag und Regionalrat von Trentino-Südtirol
  • 1983-1993: Vorsitzender des Gesetzgebungsausschusses für Schule und Kultur im Südtiroler Landtag
  • 1994-1999: Vizepräsident der Regionalregierung von Trentino-Südtirol (zuständig für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, Förderung europäischer Tätigkeiten der Vereine und Kreditwesen
  • 1998-2000: Vorsitzender der Fraktion der Südtiroler Volkspartei im Regionalrat von Trentino-Südtirol
  • 2001-2003 und seit 2006 Präsident des Regionalrates von Trentino-Südtirol

Im Sommer 2008 protestierte er mit einem neuntägigen Hungerstreik[1] erfolglos[2] gegen die Ausstellung des Werkes "Die Füße zuerst" von Martin Kippenberger im Bozner Museion. Daraufhin zog er seine Kandidatur bei den Landtagswahlen 2008 zurück und beendete seine politische Karriere. [3] Seither ist er nach 25 Jahren politischer Tätigkeit wieder als Lehrer für literarische Fächer an der Handelsoberschule Bruneck tätig.

Humanitäres Engagement

1991 begann Pahl mit humanitärer Hilfe für die Flüchtlinge in Kroatien und Bosnien-Herzegowina; ab 1994 vor allem in seiner Funktion als Vizepräsident der Regionalregierung von Trentino-Südtirol (dabei enge Zusammenarbeit mit der kroatischen und bosnischen Caritas und Gemeindeverwaltungen in den Kriegsgebieten). Er bereiste die Kriegszonen (u. a. Sarajevo, Tuzla, Travnik, Zenica, Mostar, Lašva-Tal, Posavina, Karlovac, Zagreb, Osijek, Vinkovci, Knin u.a.) und organisierte Hilfe für kroatische und bosnische Studenten. Für sein humanitäres Engagement erhielt Franz Pahl mehrere Anerkennungen:

  • 1996: Verleihung des Red Kneža Branimira s Orglicom („Orden des Fürsten Branimir mit Kette“) durch den kroatischen Präsidenten Dr. Franjo Tuđman am 28. Mai 1996 für humanitäre Verdienste für die Flüchtlinge im Kroatienkrieg (1991-1995)
  • 1997: Ernennung zum Ehrensenator der Universität Osijek/Kroatien am 28. Juni 1997
  • 1998: Verleihung des Ehrendoktorats der Universität Mostar (Bosnien-Herzegowina) mit der Begründung pro contributo realisandi hominis iuram democratiam, poulorum aequitatem atque pro conservatione nationalis culturalisque populorum identitati („Für das Bemühen um die Festigung der Demokratie, des Rechtsstaates, die Gleichberechtigung der Völker und die Bewahrung der kulturellen Identität“)
  • 2003: Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinden Mostar-Süd und Mostar-West im Juni 2003

Publikationen

  • Schicksal Südtirol, Bozen, 1979
  • Umfrage über die politische Einstellung der Südtiroler, 1983
  • Michael Gaismair und seine Zeit, 1984
  • Jakob Huter – Wiedertäufer in Tirol, 1990; zum gleichen Thema auch ein Theaterstück für die Freilichtspiele "Theater in der Sandgrube", 1990
  • Tiroler Einheit jetzt, 1991
  • Das Südtiroler Autonomiestatut, 1980
  • Europaregion Trentino-Südtirol, 1993
  • Democracia, paz e deasarrollo, 1999
  • Democracy, Peace and Development, 1999 (Vortragsreihe in Argentinien)
  • Democracia e cooperacâo, 2000 (Vortragsreihe in Brasilien)
  • Die islamische Überrumpelung, 2008

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Südtirol Online: "Franz Pahl geht es den Umständen entsprechend gut". Stand 31. Juli 2008
  2. Südtirol Online: Der Frosch bleibt. Stand 28. August 2008
  3. Südtirol Online: Pahl zieht Kandidatur zurück. Stand 28. August 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pahl — ist der Name folgender Personen: Christian Pahl (1799–1853), deutscher Pädagoge Franz Pahl (* 1949), Präsident des Regionalrats, Abgeordneter im Südtiroler Landtag und Mitglied der Südtiroler Volkspartei Gerhard Pahl (* 1957), österreichischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochschloss Pähl — von heute Hochschloss Pähl ist ein altbayerischer Edelsitz bei Pähl im Landkreis Weilheim Schongau etwa 100 Höhenmeter über dem Talgrund der Ammer und dem Ammersee. Das heutige Hochschloss, eine Villa im romantisierenden Burgstil,[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Abgeordneten des Südtiroler Landtages — Diese Liste der Abgeordneten des Südtiroler Landtages bietet einen Überblick über alle gewählten Mitglieder seit 1948. Für die Ergebnisse der einzelnen Wahlen zum Südtiroler Landtag, siehe Ergebnisse der Südtiroler Landtagswahlen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Paa–Pam — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für freie Publizistik — Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte rechtsextremistische Kulturvereinigung in Deutschland und steht der NPD nahe.[1] Sie gibt als Kontaktadresse ein Sekretariat mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für Freie Publizistik — Logo der GfP Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte rechtsextreme Kulturvereinigung in Deutschland und steht der NPD nahe.[1] Sie gibt als Kontaktadresse ein Sekretariat …   Deutsch Wikipedia

  • Artbrothers Kraxentrouga — Die ARTbrothers kraxentrouga sind Luis Seiwald (* 17. Juni 1969 in Bruneck) und Armin Mutschlechner (* 20. Juni 1969 in Meran). In gemeinsamen Auftritten entwickeln sie originelle Kooperationen, die Kunst als raumbezogenes Even …   Deutsch Wikipedia

  • Museion (Bozen) — Das Museion (Blick von der Talfer Seite) Das Museion (griechisch μουσείον, Musen Tempel, Museum) ist das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen (Südtirol) …   Deutsch Wikipedia

  • 2. Fußball-Bundesliga 1980/81 — Die Zweite Fußball Bundesliga 1980/81 war die letzte Saison der zweiten Bundesliga, die in zwei Staffeln gespielt wurde. Lediglich die Saison 1991/92 bildete hierbei aufgrund der Wiedervereinigung eine Ausnahme und wurde ebenfalls in zwei… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweite Fußball-Bundesliga 1980/81 — Die Zweite Fußball Bundesliga 1980/81 war die letzte Saison der zweiten Bundesliga, die in zwei Staffeln gespielt wurde. Lediglich die Saison 1991/92 bildete hierbei aufgrund der Wiedervereinigung eine Ausnahme und wurde ebenfalls in zwei… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”