Franz Ritter von Hipper

Franz Ritter von Hipper

Franz Ritter von Hipper (* 13. September 1863 in Weilheim; † 25. Mai 1932 in Hamburg-Othmarschen) war ein deutscher Admiral in der Kaiserlichen Marine.

Admiral Franz von Hipper

Leben

Hipper stammte aus einer bayerischen Wirtsfamilie; er war der Sohn von Anton Hipper und dessen Ehefrau Anna Miller. Nach seiner Schulzeit trat Hipper mit knapp 18 Jahren im April 1881 in die kaiserliche Marine ein. Dort begann Hipper seine militärische Karriere als Kadett auf den Fregatten Niobe und Leipzig. Im Herbst 1884 wurde Hipper zum Offizier befördert und als solcher war er bis 1903 Kommandant und Flottillenchef von Torpedobooten. Gleichzeitig war er als Navigationsoffizier auf die kaiserliche Yacht abgestellt.

Ab 1903 leitete Hipper als Verbandsführer die I. Torpedo-Division. Von September 1906 bis März 1908 war er Kommandant des Großen Kreuzers SMS Friedrich Carl. 1912 zum Konteradmiral befördert, leitete er ab Oktober 1913 als Befehlshaber die Aufklärungsstreitkräfte der Hochseeflotte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte er die Schlachtkreuzer erfolgreich in Gefechte gegen die Royal Navy. Dabei wurden im Dezember 1914 die englischen Küstenstädte Scarborough, Whitby und Hartlepool beschossen, was Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte.

Konteradmiral Hipper und sein Stab 1912

Er führte den Aufklärungsverband im Gefecht auf der Doggerbank (24. Januar 1915) und in der Skagerrakschlacht (31. Mai 1916). In der letztgenannten Schlacht wurden der Royal Navy schwere Verluste zugefügt; Hipper galt danach sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien als großer Marineführer. Im Juni 1916 wurde er von König Ludwig III. von Bayern in den erblichen bayerischen Ritterstand erhoben.

Im August 1918, wurde Hipper als Nachfolger von Reinhard Scheer zum Admiral und Chef der Hochseeflotte ernannt. Als in Kiel die Meuterei ausbrach, appellierte er erfolglos an die Seeleute. Am 30. November 1918 (nach anderen Angaben am 13. Dezember) trat er in den Ruhestand und verbrachte seinen Lebensabend in Hamburg-Othmarschen.

Im Alter von 68 Jahren starb Admiral a. D. Franz Ritter von Hipper am 25. Mai 1932 in Othmarschen. Die Trauerfeier für den Verstorbenen fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg statt, auf der u. a. Admiral Erich Raeder und Admiral Wilhelm Anton Souchon Gedenkreden hielten. Die 3. Torpedoboot-Halbflottille der Reichsmarine stellte eine Trauerabordnung. Seine letzte Ruhestätte fand der Admiral auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Weilheim, wohin später seine Urne überführt wurde.

Schon als Navigationsoffizier zeigte er sein seemännisches Geschick. Später als Kommandant erwarb er die Kenntnisse, die ihm in seinem späteren Tätigkeitsfeld als Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte der Hochseeflotte zugute kamen. Er war kein Freund von bindenden Vorschriften, wenn die Lage schnelle Entscheidungen und rasches Handeln verlangte. Bei den Einsätzen, insbesondere im Gefecht auf der Doggerbank und in der Skagerrakschlacht, erwies er sich als kühler und kluger Taktiker von großer Einsatzbereitschaft.

Ehrungen

Literatur

  • Jürgen Busche: Heldenprüfung. Das verweigerte Erbe des Ersten Weltkriegs, Frankfurt (DVA) 2004, ISBN 3-421-05779-6

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