Albert II. von Braunschweig-Wolfenbüttel

Albert II. von Braunschweig-Wolfenbüttel

Albert II. von Braunschweig-Lüneburg († 14. April 1395) war Erzbischof von Bremen.

Biografie

In den Genealogien des Hauses Braunschweig wurde er Albrecht genannt. Er war der Sohn Herzog Magnus' I. Pius von Braunschweig-Wolfenbüttel und Großsohn der Markgräfin Agnes von Brandenburg-Landsberg, einer Schwester Kaiser Ludwigs des Bayern.

Albert war zunächst Domherr zu Magdeburg und Propst in Halberstadt. Mit Albert begann ein Wettstreit zwischen dem Haus Oldenburg und den Welfen um das Bremer Erzstift. Albert musste sich zunächst gegen Moritz von Oldenburg durchsetzen, der noch von Gottfried von Arnsberg als Administrator eingesetzt wurde. Moritz hatte die Unterstützung der Stadt Bremen und des Domkapitels, Albert hatte aber die Unterstützung der Kurie und seiner Familie. 1361 wurde er als Erzbischof anerkannt, nur Moritz widersetzte sich. Erst nach einer Belagerung der Burg Bremervörde im Januar 1363 durch ein Braunschweiger Heer und Wilhelm von Lüneburg entsagte Moritz in einem Vertrag dem Stift.

Alberts Regierung war ziellos, bei inneren Streitigkeiten blieb er meist untätig. In die Mandelsloher Fehde verdischer und bremischer Ministerialen gegen Bremen, die 1381 das ganze Stift verheerte, griff er kaum ein. Nur einen Streit zwischen dem Bremer Rat und den Zünften in Bremen 1366 versuchte er zu seinem Vorteil auszubeuten und blieb damit aber erfolglos. Bremen und Stade machten sich daraufhin von Albert nahezu unabhängig.

Er führte einen verschwenderischen Lebensstil. Um diesen zu finanzieren, begann er Kirchengüter zu verpfänden. Er beschließt die seit Beginn des Jahrhunderte laufende Reihe von Erzbischöfen, die ihr Stift zu Grunde richteten, damit, dass er einen selbst dann noch unerhörten Verfall und eine grenzenlose Verwirrung hinterließ. 1369 verpfändete er für 4150 Mark den Herzögen Wilhelm von Lüneburg und Magnus II. von Braunschweig das ganze Stift mit allen Schlössern, die er noch hatte und ernannte Daniel von Borch nach ihrem Willen zum Administrator; 1375 verpfändete er das bremische Kirchengut rechts der Elbe an Graf Adolf von Holstein, Stedingen versetzte er an die Grafen von Oldenburg. Die beiden letzteren Kirchengüter gingen dem Erzstift Bremen dauerhaft verloren.

Der größte Skandal Alberts Regierung war der öffentliche Vorwurf, er sei ein Hermaphrodit. Dieser Vorwurf erfolgte im Zuge des Lüneburger Erbfolgekrieges durch den Domdechant Johann von Zesterfleth, dem späteren Bischof Johann von Verden, um den braunschweigischen Albrecht zu verdrängen.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Godfried von Arnsberg Erzbischof von Hamburg-Bremen
1359–1395
Otto II. von Braunschweig-Lüneburg

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Albert II. von Braunschweig-Lüneburg — († 14. April 1395) war Erzbischof von Bremen. In den Genealogien des Hauses Braunschweig wurde er Albrecht genannt. Er war der Sohn Herzog Magnus I. Pius von Braunschweig Wolfenbüttel und Großsohn der Markgräfin Agnes von Brandenburg Landsberg,… …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel — Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (Sachsen-Weimar-Eisenach) — Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach (Gemälde von Johann Ernst Heinsius 1773) Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (* 24. Oktober 1739 in Wolfenbüttel; † 10. April 1807 in Weimar) war durch Heirat Herzogin von Sachsen Weimar Eisenach …   Deutsch Wikipedia

  • August der Jüngere (Braunschweig-Wolfenbüttel) — Portrait (1666) August der Jüngere (* 10. April 1579 in Dannenberg; † 17. September 1666 in Wolfenbüttel) Herzog zu Braunschweig Lüneburg, Fürst von Braunschweig Wolfenbüttel, regierte von 1635 bis zu seinem Tode 1666 und galt als …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Albrecht I. (Braunschweig-Wolfenbüttel) — Herzog Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig Bevern Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig Wolfenbüttel Bevern (* 22. Mai 1636 in Braunschweig; † 23. April 1687 in Bevern) war Herzog von Braunschweig Wolfenbüttel Bevern …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus I. (Braunschweig-Wolfenbüttel) — Magnus I., genannt „der Fromme“, (* 1304; † 1369), aus der Familie der Welfen, war von 1345 bis 1369 Herzog des Fürstentums Braunschweig Wolfenbüttel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • August d. J. von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel — Portrait (1666) August der Jüngere (* 10. April 1579 in Dannenberg; † 17. September 1666 in Wolfenbüttel) Herzog zu Braunschweig Lüneburg, Fürst von Braunschweig Wolfenbüttel, regierte von 1635 bis zu seinem Tode 1666 und galt als …   Deutsch Wikipedia

  • August II. (Braunschweig-Wolfenbüttel) — Porträt (1666) August II. in der Bibliothek (1650) von Conrad Buno Au …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Ulrich (Braunschweig-Wolfenbüttel) — Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig Wolfenbüttel Friedrich Ulrich von Braunschweig Wolfenbüttel (* 5. April 1591 in Wolfenbüttel; † 11. August 1634 in Braunschweig), nominell Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Braunschweig… …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Albrecht I. (Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern) — Herzog Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig Bevern Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig Wolfenbüttel Bevern (* 22. Mai 1636 in Braunschweig; † 23. April 1687 in Bevern) war Prinz von Braunschweig Wolfenbüttel Bevern und wie alle männlichen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”