Freddie Green

Freddie Green

Freddie Green (geboren als Frederic William Green; * 31. März 1911 in Charleston, South Carolina, USA; † 1. März 1987 in Las Vegas) war ein US-amerikanischer Jazzgitarrist. Sein Merkmal war besonders die verfeinerte Rhythmusarbeit an der Gitarre in Big Bands, insbesondere dem Count Basie Orchestra, wo er der „All-American Rhythm Section“ angehörte mit Basie am Klavier, Jo Jones am Schlagzeug und Walter Page am Bass.

Leben

Freddie Green kam früh mit der Musik in Kontakt und lernte Banjo, bevor er als Teenager zur Gitarre kam.

Ein Freund des Vaters, Sam Walker, brachte dem jungen Freddie das Notenlesen bei und ermutigte ihn zum Gitarrespielen. Walker gab Freddie sozusagen sein erstes Engagement, indem er ihn in einer der Bands des örtlichen Waisenhauses spielen ließ, die er leitete und die als Jenkins Orphanage Band überregional auftraten und landesweit bekannt waren. Interessanterweise war ein anderes Mitglied dieser Gruppe der junge William „Cat“ Anderson, der später als Trompeter in der Band von Duke Ellington bekannt wurde.

Unglücklicherweise starben zu dieser Zeit Greens Eltern und er zog nach New York City, wo er mit seiner Tante lebte und seine Ausbildung fortsetzte. In New York entdeckte Freddie eine neue musikalische Welt. Immer noch ein Teenager, fing er an, verschiedentlich in den Clubs der Stadt zu spielen. Bei einem dieser Auftritte fiel er John Hammond[1][2] auf, der die Möglichkeiten in Greens Spiel erkannte und ihn Count Basie vorstellte. Basie ging zunächst widerstrebend[1] zu einem Gig von Green (nach einer anderen Version hörte er ihn sich in seiner Garderobe an[1]), erkannte aber sofort sein Potential und bot ihm einen Platz in seiner Band an, wo er Claude Williams ersetzte, dessen Spiel Hammond nicht gefiel.

Greens Technik auf der unverstärkten akustischen Gitarre[2] bestand darin, nur einige wichtige Noten eines jeden Akkords zu spielen. Die Noten, die nicht erklingen sollten, dämpfte er mit den Fingern der linken Hand. Diese Technik ergab einen „gerupft“ klingenden „fetten“ rhythmischen Klang, ohne dabei sich harmonisch in den Vordergrund zu drängen, was sich mit den Tönen anderer Orchestermitglieder nicht immer hätte vertragen müssen. In seiner ganzen Laufbahn hat Green nur selten melodische (single note) Solos gespielt.

Die Rhythmusgruppe funktionierte so, dass kein Instrument lauter war als das andere und Basie den Rhythmus vorgab. Sobald der feststand, übernahmen und hielten ihn die anderen. Green überwachte den Rhythmus in den späteren Bands mit nicht mehr so zuverlässigen Musikern.[1] Das sowie seine präzise Rhythmusarbeit brachten ihm den Spitznamen Mr. Rhythm ein.

Green war ein Vorreiter des Gitarrenspiels in der Rhythmusgruppe einer Bigband. Soli spielte er in der Basie-Band von vereinzelten Ausnahmen abgesehen (z.B. bei The Elder / 1962) üblicherweise nicht.

Nach Basies Tod arbeitete Green u. a. in der Basie-Band[2] und mit Manhattan Transfer.[1]

Nur sporadisch kamen im Laufe der Aufnahmen mit anderen Musikern zustande [2], wie Benny Carter, Lionel Hampton, Kenny Burrell, Billie Holiday, Sonny Stitt, Big Joe Turner (Boss of the Blues, 1956) oder Lester Young.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Rough Guide Jazz, Carr, Fairweather, Priestley, Metzler Verlag
  2. a b c d Martin Kunzler: Jazzlexikon. Rowohlt, ISBN 3-499-16317-9

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Freddie Green — (baptized Frederick William Green, March 31 1911 ndash;March 1 1987) was an American swing jazz guitarist. He was especially noted for his sophisticated rhythm guitar in big band settings, particularly for the Count Basie orchestra, where he was… …   Wikipedia

  • Freddie Green — (Frederic William, dit Freddie), guitariste américain (Charleston 31 mars 1911 Las Vegas 1er mars 1987) Il se remarqua en jouant derrière les big band jazz (en particulier celui de Count Basie). Sa technique en apparence minimaliste le… …   Wikipédia en Français

  • Green (Familienname) — Green ist ein englischer Familienname Herkunft und Bedeutung Das englische Wort green bedeutet „grün“ oder auch „Anger“ (village green); der Name kann vielfältige Ursprünge haben. Varianten Greene Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D …   Deutsch Wikipedia

  • Green (name) — Family name name = Green imagesize= caption= pronunciation = meaning = region = origin = varied related names = Greene footnotes = [ [http://www.census.gov/genealogy/names/names files.html 1990 Census Name Files ] ] Green is common surname… …   Wikipedia

  • Freddie Mercury — (1978) Freddie Mercury (* 5. September 1946 als Farrokh …   Deutsch Wikipedia

  • Freddie Miles — Freddie King (* 3. September 1934 in Gilmer, Texas; † 28. Dezember 1976 in Dallas, Texas) war ein Bluesmusiker und einer der drei Kings des elektrischen Blues , neben Albert King und B. B. King. Er wurde als Freddie Miles geboren und von seinem… …   Deutsch Wikipedia

  • Freddie King — (* 3. September 1934 in Gilmer, Texas; † 28. Dezember 1976 in Dallas, Texas) war ein Bluesmusiker und einer der „drei Kings des elektrischen Blues“, neben Albert King und B. B. King. Sein Stil beeinflusste Eric Clapton, Mick Taylor,… …   Deutsch Wikipedia

  • Freddie Young — Ava Gardner et Stewart Granger dans La Croisée des destins (1956) Données …   Wikipédia en Français

  • Freddie Phillips — (d. October 4, 2003 in Ewell, Surrey) was a British musician and composer, best known for his work on television theme music, particularly the children s programmes, Camberwick Green, Trumpton and Chigley.Mainly a classical guitarist, Phillips… …   Wikipedia

  • Freddie Highmore — au Comic Con à San Diego. Données clés Nom de naissance …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”