- Freizeitpark Rheinaue
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Der Freizeitpark Rheinaue, von Einheimischen schlicht „die Rheinaue“ genannt, ist ein seit 1979 bestehendes, als Park angelegtes Naherholungsgebiet in Bonn.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Rheinaue liegt in etwa in der Mitte des Bonner Stadtgebietes auf beiden Seiten des Rheins. Der linksrheinische Teil (Bonner Seite ) gehört zu den Stadtteilen Gronau und Hochkreuz und somit zum Bundesviertel. Im Norden und Osten wird er vom Rhein begrenzt, im Nordwesten von den ehemaligen Gebäuden des Deutschen Bundestags, im Westen und Südwesten von der Franz-Josef-Strauß-Allee bzw. Petra-Kelly-Allee und Ludwig-Erhard-Allee sowie im Südosten vom Stadtteil Plittersdorf. Durchquert wird er von der Konrad-Adenauer-Brücke. Der rechtsrheinische Teil (Beueler Seite) ist kleiner und erstreckt sich ebenfalls beidseits der Brücke, nördlich bis zum Mühlenstumpf, südlich bis zum ehemaligen Zementwerk.
Geschichte
Ursprünglich befand sich zwischen dem Bonner Stadtteil Gronau und dem Bad Godesberger Stadtteil Plittersdorf ein Auwald am Rhein, der durch die Begradigung und die intensive Schiffbarmachung des Flusses stark reduziert wurde.
Nachdem Bonn 1949 Bundeshauptstadt geworden war, entstand am nördlichen Rand der Rheinaue das Regierungsviertel, am südlichen Rand eine Siedlung für US-amerikanische Diplomaten (HICOG-Siedlung Plittersdorf). Ende der 1960er-Jahre wurde Bonn zur Hauptstadt ausgebaut: Bad Godesberg wurde eingemeindet und die bisherigen Provisorien sollten durch geräumigere Neubauten ersetzt werden. Da die Rheinaue das größte unbebaute Areal im Herzen des gewachsenen Bonn darstellte und zudem an einige bestehende Regierungsgebäude grenzte, sollte hier ein großes, repräsentatives Regierungsviertel entstehen. Einige dieser Pläne wurden umgesetzt.
Um die verbliebenen Grünflächen als Naherholungsgebiet zu retten, bewarb sich die Stadt Bonn um die Bundesgartenschau 1979. Sie erhielt den Zuschlag und ließ die bestehenden Rheinwiesen und anliegende landwirtschaftlich genutzte Flächen durch die Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob und Heinrich Raderschall zu einem 160 ha großen, hügeligen Landschaftspark gestalten. Die Umgestaltung des Parkes kostete 60 Mio DM. Es wurden 45 km Fuß- und Radwege, mehrere Seen und Spielplätze angelegt. Zwischen dem Eröffnungstag 27. April und dem 21. Oktober kamen ca. 7,6 Mio Gartenschau-Besucher nach Bonn.
Der Landschaftspark wurde 2004 wegen seiner beispielhaften Bedeutung in die Straße der Gartenkunst an Rhein und Maas aufgenommen.
Anlagen, Gebäude und Kunstwerke
Die Rheinaue verfügt über ein System angelegter Seen mit Möglichkeiten zum Bootfahren (insbesondere Tretboote). Im Norden befindet sich ein Bismarckturm, im Zentrum der Japanische Garten und eine Freilichtbühne, im Süden gibt es Sportplätze. Die Rheinaue beherbergt auch diverse Kunstwerke (z.B. „Löffelwald“ (1979) von Hermann Goepfert/Johannes Peter Hölzinger), ein der Stadt von Kanada geschenkter Wappenpfahl gilt als Wahrzeichen des Parks.
Erwähnt sei schließlich auch das Beethoven-Denkmal von Peter Breuer.Veranstaltungen
Zwischen April und Oktober findet jeweils am dritten Samstag des Monats auf der linksrheinischen Seite der Rheinaue einer der größten Flohmärkte Deutschlands mit circa 1700 Ständen nichtkommerzieller Anbieter statt. Jährliche Veranstaltungen in der Rheinaue sind das Großfeuerwerk „Rhein in Flammen“ am ersten Mai-Wochenende, das „Umsonst und draußen“-Musikfestival „Rheinkultur“ am ersten Juli-Wochenende sowie die „Bierbörse“ am letzten Wochenende im Juli und das „Internationale Begegnungsfest“ im Herbst.
Weblinks
50.71257.1475Koordinaten: 50° 42′ 45″ N, 7° 8′ 51″ O
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