- Frente Acción Popular
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Die Unidad Popular (UP) war ein Wahlbündnis von linken chilenischen Parteien und Gruppierungen, das am 17. Dezember 1969 gegründet wurde. Dabei handelte es sich um:
- Sozialistische Partei
- Kommunistische Partei
- Radikale Partei
- Sozialdemokratische Partei
- MAPU - Bewegung der einheitlichen Volksaktion
- API - Unabhängige Volksaktion
- ab 1971: IC - Christliche Linke
Bei den Wahlen am 4. September 1970 wurde die UP mit 36,3 % der Stimmen zur stärksten Kraft. Der UP-Kandidat Salvador Allende wurde mit den Stimmen der Christdemokratischen Partei am 22. Oktober 1970 vom Nationalkongress zum chilenischen Präsidenten gewählt.
Bei den Kommunalwahlen 1971 kam die UP auf 49,7 % der Stimmen. Bei den Parlamentswahlen am 4. März 1973 kam die UP auf einen Stimmenanteil von 43,9 %.
Unter der Regierung der UP wurden grundlegende soziale Reformen in Chile eingeführt, die vor allem den bis dahin unterprivilegierten Schichten der Bevölkerung zugute kamen. Die Rechte der Arbeiter und der von Großgrundbesitzern abhängigen Landbevölkerung wurden gestärkt. Das Gesundheitswesen wurde reformiert und die medizinische Versorgung und allgemeine Grundversorgung mit lebensnotwendigen Gütern auch für Mittellose erleichtert. Die Alphabetisierung wurde forciert. Wichtige Schlüsselindustrien Chiles wie etwa die Kupferindustrie, bis dahin mehrheitlich in den Händen US-amerikanischer Konzerne, wurden verstaatlicht. Nachdem die USA daraufhin ein Handelsembargo über Chile verhängt hatten, kam es zu einer Wirtschaftskrise mit einer Inflationsrate bis über 60 %. Allende rief infolgedessen 1972 den Notstand aus.
Am 11. September 1973 wurde die Regierung Allendes, nach einem Aufruf des Parlaments zur drastischen Änderung der Politik der Regierung, durch das Militär unter Führung des von den US-amerikanischen Geheimdiensten unterstützten General Augusto Pinochet durch einen Putsch gestürzt. Allende nahm sich bei dem Angriff der Putschisten auf das Regierungsgebäude in Santiago de Chile selbst das Leben. Nach dem Militärputsch errichtete Pinochet unter seiner Führung eine Militärdiktatur, die die meisten Reformen der UP wieder rückgängig machte und auch die wirtschaftliche Dominanz der US-Konzerne über die chilenischen Schlüsselindustrien wiederherstellte. Anhänger der Unidad Popular wurden zu Tausenden ermordet. Viele, die der Verfolgung der hart durchgreifenden Militärs entgehen konnten, mussten sich zu ihrer Lebensrettung ins Exil im Ausland absetzen.
Unidad Popular als Volksfront
- Hauptartikel: Frente Popular (Chile)
Zeitgenössische Politiker wie auch marxistische Politikwissenschaftler und Historiker bezeichnen diese Koalition oft als „Volksfront“. In mindestens zwei Aspekten unterscheidet sich die Unidad Popular jedoch fundamental von der Frente Popular von 1936.
- Die FRAP/UP bestand nur aus Linksparteien und schloß keine bürgerlichen Gruppen mit ein. Zwar war die radikale Partei Mitglied, allerdings erst nach einer Abspaltung der gemäßigten Kräfte und der Umbenennung in Partido de Izquierda Radical (PRI).
- Die UP wurde nicht als Reaktion auf eine faschistische oder nationalsozialistische Bedrohung des Landes gegründet. Vielmehr ging es um eine Transition Chiles in eine sozialistische Gesellschaft. Zweifelsohne sahen die Linken die Gefahr eines rechten Putsches, doch sowohl die letzte Rechtsregierung (Jorge Alessandri, 1958-64) als auch die spätere Diktatur Pinochets waren nicht typisch faschistisch. In seiner systematischen Brutalität und seinem Hass gegen „Linke“ ähnelt das Pinochet-Regime jedoch europäischen Faschismen der 30er und 40er Jahre.
Siehe auch
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