- Friederike Fless
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Friederike Fless (* 25. Mai 1964 in Unna) ist eine deutsche Klassische Archäologin.
Friederike Fless studierte von 1983 bis 1992 Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Alte Geschichte an der Universität Trier, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Johannes Gutenberg-Universität. In Mainz promovierte sie 1992, Thema der Dissertation war „Opferdiener und Kultmusiker auf stadtrömischen historischen Reliefs. Untersuchungen zur Ikonographie, Funktion und Benennung“. Anschließend war sie bis 1993 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschulassistentin am Archäologischen Institut in Mainz. Daran schloss sich ein einjähriges Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) an. Danach war sie von 1994 bis 2000 Hochschulassistentin am Institut für Klassische Archäologie an der Universität zu Köln. 2000 erfolgte in Köln die Habilitation zum Thema „Überlegungen zu den Formen der Aneignung und der Funktion attisch-rotfiguriger Vasen im 4. Jahrhundert v. Chr.“. Anschließend wechselte Fless an die Universität Leipzig, wo sie bis 2003 als Oberassistentin am Institut für Klassische Archäologie wirkte.
2003 wurde Fless auf eine ordentliche Professur an die Freie Universität Berlin berufen. Dort ist sie seit 2004 Sprecherin des Interdisziplinären Zentrums Alte Welt (IZAW) der FU. Zwischen 2004 und 2008 war sie Vorsitzende des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) und seit 2006 ist sie Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Institutes. Zusammen mit Wolfram Hoepfner leitet sie ein Projekt zur Erforschung der antiken Stadtmauer von Messene, zusammen mit Yury Zaytsev die Erforschung der römischen Präsenz auf der Krim, vor allem in Alma Kermen und Ak Kaya. Ein weiteres ihrer Projekte läuft unter dem Namen „Die Wahl der Medien sepulkraler Repräsentation im Bosporanischen Reich als Indikator kultureller Zuordnungen“. Des Weiteren gehört sie zum Beirat der Zeitschrift Archäologischer Anzeiger. Sie ist gemeinsam mit Christof Rapp Sprecherin des an der Freien Universität Berlin und der Humboldt Universität Berlin angesiedelten Exzellenzclusters Topoi, das im Oktober 2007 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt wurde.
Zum 1. April 2011 wurde Fless in Nachfolge von Hans-Joachim Gehrke als Präsidentin des DAI berufen. Sie ist somit die erste Frau an der Spitze der wichtigsten archäologischen Institution Deutschlands .[1]
Schriften
- Opferdiener und Kultmusiker auf stadtrömischen historischen Reliefs. Untersuchungen zur Ikonographie, Funktion und Benennung, von Zabern, Mainz 1995 ISBN 3-8053-1601-1 (zugleich Dissertation Universität Mainz 1995).
- Rotfigurige Keramik als Handelsware. Erwerb und Gebrauch attischer Vasen im mediterranen und pontischen Raum während des 4. Jh. v. Chr., Leidorf, Rahden 2002 (Internationale Archäologie, Bd. 71) ISBN 3-89646-343-8 (zugleich Habilitationsschrift Universität zu Köln 2002).
- (Hrsg.), Bilder und Objekte als Träger kultureller Identität und interkultureller Kommunikation im Schwarzmeergebiet (Kolloquiumin Zschortau/Sachsen vom 13.-15. Februar 2003) Leidorf, Rahden 2005 (Internationale Archäologie. Arbeitsgemeinschaft, Symposium, Tagung, Kongress; Band 6) ISBN 3-89646-436-1.
- mit Katja Moede und Klaus Stemmer: "Schau mir in die Augen..." (Ausstellungskatalog), 2006.
Weblinks
- Steckbrief auf der Webseite der FU Berlin
- Interview mit Friederike Fless in Die Zeit online Geschichte vom 30. Juli 2010
- Ein neuer Blick auf Pergamon - Interview mit Friederike Fless im Berliner Tagesspiegel, Juli 2010
- Friederike Fless - die Archäologie-Managerin (Berliner Morgenpost, 14. März 2011)
- Ein ehrwürdiges Institut wird umgekrempelt (Berliner Morgenpost, 15. März 2011)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.dainst.org/index_f27491b96efc14c48513001d96d41ad1_el.html Pressemitteilung des DAI vom 21. Juli 2010
Erster Lehrstuhl: Friedrich Wilhelm Goethert (1948–1977) | Adolf Borbein (1977–2006) | Johanna Fabricius (seit 2006)
Zweiter Lehrstuhl: Wolf-Dieter Heilmeyer (1977–2003) | Friederike Fless (2003–2011)
Dritter Lehrstuhl: Wolfram Hoepfner (1988–2002)
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