- Friedrich Heilmann
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Friedrich Heilmann (* 1. März 1892 in Berlin; † 30. Juni 1963 ebenda) war ein deutscher Politiker (KPD/SED) und Journalist.
Leben
Friedrich Heilmann machte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung als Vergolder.
1910 wurde Heilmann Mitglied der SPD. Während seines Militärdienstes von 1916 bis 1918 wurde er Mitglied des Spartakusbundes und Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. Er war erster Vorsitzender der Freien Sozialistischen Jugend und ab 1922 Sekretär des Zentralkomitees der KPD. Danach war er Chefredakteur der KPD-Presse in Mannheim, Düsseldorf, Solingen und Gotha.
1929 und 1932 wurde er in den Thüringer Landtag gewählt und wurde dort Vorsitzender der KPD-Fraktion. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor er sein Landtagsmandat und flüchtete in die Sowjetunion. Dort war er seit 1936 Sprecher in der Sendung für deutsche Hörer des Moskauer Rundfunks und von 1938 bis 1942 Redakteur im Verlag für fremdsprachige Literatur. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion stellte er Agitationsmaterialien für deutsche Soldaten zusammen, war Redakteur der deutschen Kriegsgefangenenzeitung „Das freie Wort“ und von Juli 1943 bis September 1945 Sprecher und Redakteur im Sender „Freies Deutschland“ des NKFD.
1945 kehrte er nach Thüringen zurück und arbeitet am Wiederaufbau der KPD. Mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD wurde er Mitglied der SED. 1946 war er Mitglied der ernannten Beratenden Landesversammlung Thüringens.
Bei den Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde er für die SED in den Thüringer Landtag gewählt. Dort war er Vorsitzender des Finanzausschusses und ab März 1947 dritter Vizepräsident. Auch bei den Landtagswahlen in der DDR 1950 wurde er in den Landtag gewählt.
1950 bis 1952 war er erster Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF) in Thüringen. Ab 1952 hatte er die gleiche Funktion für den Bezirk Erfurt inne und war Mitglied der SED-Bezirksleitung Erfurt.
1954 bis 1957 war er Chefredakteur der Zeitschrift „Freie Welt“. Seit 1957 war er stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung „Sonntag“ des Kulturbundes.
Literatur
- SBZ-Biographie, Herausgegeben vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 1961, Seite 133-134
- Gottfried Hamacher. Unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland" : Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)
- Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 551
Kategorien:- Landtagsabgeordneter (Land Thüringen)
- Landtagsabgeordneter (Thüringen 1946–1952)
- SPD-Mitglied
- KPD-Mitglied
- Nationalkomitee Freies Deutschland
- SED-Mitglied
- Träger des Karl-Marx-Ordens
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
- Hörfunkmoderator
- Deutscher Journalist
- Geboren 1892
- Gestorben 1963
- Mann
- Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
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