Friedrich Knapp

Friedrich Knapp
Johann Friedrich Knapp

Johann Friedrich Knapp (* 20. September 1776 in Erbach; † 22. Mai 1848 in Darmstadt) war ein hessischer Politiker und ehemaliger Abgeordneter und Präsident der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Friedrich Knapp war Sohn des erbachischen Kammerrates Theodor Friedrich Knapp (1731-1810) und seiner Frau Juliana Katharina, geborene Seyffardt (1734-1805). Er war seit 1804 mit Elisabethe Christine, geborene Louis (1787–1862) verheiratet, mit der er 8 Kinder hatte. Sein Sohn war der Chemiker Friedrich Ludwig Knapp, sein Enkel der Nationalökonom Georg Friedrich Knapp.

Ausbildung und Beruf

Ausgrabungen am Odenwaldlimes zur Zeit Knapps, Illustration aus den Erbacher Katalogen von Christian Kehrer.
Medaillon am Sockel des Denkmals für den Grafen Franz I. auf dem Marktplatz in Erbach/ Odenwald. Ostseite: Friedrich Knapp.

Friedrich Knapp war nach einem Studium der Rechtswissenschaft erbachischer Rat bei der Gesamt-Justiz-Kanzlei Michelstadt und wurde 1816 als Wirklicher Geheimer Rat an das Oberappellations- und Kassationsgericht Darmstadt berufen.

In seiner Erbacher Zeit stand er in Diensten des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach, für den er einige Pionierleistungen der frühen Provinzialrömischen Archäologie unternahm. So untersuchte Knapp mehrere Kastelle des Odenwaldlimes und die römische Villa rustica Haselburg[1]. Entsprechend finden sich viele Beiträge von ihm in den Erbacher Katalogen. Auch später blieb er als Präsident des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen der Geschichtswissenschaft verbunden.

Politik

1820 wurde Friedrich Knapp bei den ersten Wahlen zur 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen für den Wahlbezirk Starkenburg 7 (Heppenheim-Fürth) in das Parlament gewählt. In der zweiten Parlamentsperiode 1823 bis 1823 war er Präsident der 2. Kammer.

1823 wurde er Mitglied des Staatsrates. 1825 wurde er Geheimer Rat im Ministerium des Inneren und der Justiz, 1832 dort Geheimer Staatsrat. 1838 wurde er pensioniert. Ab 1840 war er ständiges Mitglied des Staatsrates.

Ehrungen

1831 erhielt Friedrich Knapp von der Universität Gießen die Ehrendoktorwürde Dr. jur. hc. Er erhielt die Stufe des Kommandeurs erster Klasse des Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens.

Werke

  • Römische Denkmale des Odenwaldes, insbesondere der Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg. (1813, 1814²,1854³)
  • Entwürfe zu einem Strafgesetzbuch für das Großherzogtum Hessen 1831 und 1836 mit einem Vortrag von Friedrich von Lindelof und Bemerkungen von Johann Friedrich Knapp. Hrsg. und eingel. von Werner Schubert
  • 14 Abhandlungen über Gegenstände der Nationalökonomie und Staatswirthschaft. (1840)
  • Zahlreiche Beiträge in Archiv für hessische Geschichte

Literatur

  • Rainer Braun: Frühe Forschungen am obergermanischen Limes in Baden-Württemberg. Württembergisches Landesmuseum – Sekretariat der Archäologischen Sammlungen, Stuttgart 1991, S. 22f. (Schriften des Limesmuseums Aalen 45, ZDB-ID 236356-2).
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1930. Historischer Verein für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X (Darmstädter Archivschriften 5).
  • Eduard AnthesKnapp, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 250–252.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J.F. Knapp, Römische Denkmale des Odenwaldes, insbesondere der Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg (1813, 1814²,1854³); http://www.haselburg.de/geschichte.html

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