Friedrich Schneider (Komponist)

Friedrich Schneider (Komponist)
Friedrich Schneider, Stahlstich um 1855 von L. Sichling nach einem Porträt von G. Völkerling (1852)
Denkmal im Stadtpark Dessau von Hermann Schubert (1893)

Friedrich Schneider, mit vollem Namen Johann Christian Friedrich Schneider (* 3. Januar 1786 in Altwaltersdorf; † 23. November 1853 in Dessau) war ein deutscher Komponist, Organist und Herzoglich-Anhaltischer Hofkapellmeister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Schneider wurde seit früher Kindheit von seinem Vater Johann Gottlob Schneider im Orgelspiel unterrichtet. Bereits mit sechs Jahren vertrat er den Vater beim sonntäglichen Gottesdienst an der Orgel. Erste Kompositionsversuche folgten. Im Jahre 1813 erhielt er eine Anstellung als Organist an der Thomaskirche in Leipzig, später wurde er Musikdirektor am dortigen Stadttheater. Ein Angebot des Dessauer Herzogs Leopold Friedrich veranlasste ihn im Jahre 1821 dazu nach Dessau über zu siedeln und die Stelle des Herzoglichen Hofkappellmeisters anzutreten. Diese Funktion hatte er bis zu seinem Tod im Jahre 1853 inne. Zunächst als „Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister“ bestellt, übernahm er innerhalb eines Jahres die von ihm neugegründete Singakademie, die Liedertafel, den Herzoglichen Singechor, das Amt des Organisten an der Schlosskirche und wurde musikalischer Leiter des Hoftheaters und damit des Opernbetriebes. Er war auch an verschiedenen Musikfesten als Dirigent, Komponist und Organisator maßgeblich beteiligt.

Friedrich Schneider genoss zu Lebzeiten durch seine musikalischen Aktivitäten in Deutschland hohes Ansehen. Er galt als äußerst kreativer Komponist. 1807 ist er in die Leipziger Freimaurerloge Balduin zur Linde aufgenommen worden.

Werke

Zu seinen Werken zählen Opern, Klavierkonzerte, Oratorien, Ouvertüren, Sinfonien, Lieder sowie etwa 400 Chorwerke. Als sein berühmtestes Werk gilt das Oratorium „Das Weltgericht“ in 3 Teilen für Soli, Chor und Orchester. Das Werk wird im März 2011 erstmals seit dem Erstdruck von 1821 wieder erscheinen. Der Leipziger Pfefferkorn Musikverlag legt eine quellenkritische Urtextausgabe vor.

Der Nachlass Schneiders wird in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau verwahrt.

Literatur

Weblinks


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