- Fritz Marguerre
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Karl Friedrich „Fritz“ Marguerre (* 17. Februar 1878 in Gent, Belgien; † 13. Oktober 1964 in Baden-Baden) war ein belgisch-deutscher Ingenieur, Erfinder und Unternehmer.
Marguerre studierte Elektrotechnik in Aachen und Karlsruhe. Er war Mitglied der Aachener Studentenverbindung Corps Marko-Guestphalia.
Seine erste Anstellung hatte er als Diplomingenieur ab 1901 bei Brown, Boveri & Cie (BBC). Parallel dazu arbeitete er an seiner Promotion, die er 1903 abschloss.
Nach einer Station in Norwegen kehrte er zurück nach Deutschland und war zuletzt Direktor der von BBC in Mannheim gegründeten Kraftanlagen AG. 1923 übernahm er die Leitung des damals neu gebauten Großkraftwerks Mannheim.
Fritz Marguerre hat in dieser Zeit bedeutende Erfindungen für die Kraftwerkstechnik gemacht. Die zwei wesentlichen sind die Hochdruckeinspeisung und die Voith-Marguerre-Kupplung. Die Hochdruckeinspeisung von Dampf in die Turbine erhöht den Wirkungsgrad von Kraftwerken erheblich (Ausbeute von Kohle zu Strom). Mit der Voith-Marguerre-Kupplung wurde es möglich, den vom Kraftwerk erzeugten 50-Hz-Strom lastgesteuert in 16 2/3-Hz-Strom für das Bahnnetz umzuwandeln.
1952 erhielt der inzwischen habilitierte Professor Fritz Marguerre das Bundesverdienstkreuz (Steckkreuz) und ein Jahr später das Große Verdienstkreuz. 1954 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Mannheim verliehen.
Literatur
- Petra Matussek, „Keineswegs eine phantasielose Arbeit“. Fritz Marguerre, in: Ulrich Nieß, Michael Caroli (Hg): Die höchste Auszeichnung der Stadt. 42 Mannheimer Ehrenbürger im Porträt (Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim 18), Verlagsbüro v. Brandt, Mannheim 2002, S. 117-120
- Hans-Erhard Lessing: Mannheimer Pioniere. Wellhöfer-Verlag, Mannheim 2007
Weblinks
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