Fritz Wider

Fritz Wider

Friedrich (Fritz) Wider (* 10. Oktober 1877 in Meimsheim; † 11. Februar 1965 in Stuttgart) war ein deutscher Politiker (DNVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wider war der Sohn des Apothekers und Fabrikanten Ferdinand August Wider (1830–1918). Nach dem Besuch der Volksschule in Meimsheim, der Lateinschule in Brackenheim und der Realanstalt in Stuttgart war Wider zwei Jahre lang in den Firmen seiner Eltern – einer chemischen Fabrik und einer Drogerie – tätig. Von 1896 bis 1897 gehörte Wider dem deutschen Heer an. 1903 wurde er Leutnant der Reserve des Regiments Kaiser Friedrich. Anschließend studierte er Chemie an der Technischen Hochschule in Stuttgart. 1905 übernahm Wider gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand die Firma F.A. Wider, chemische Fabrik und Drogerie Wider. Bereits seit 1902 engagierte Wider sich politisch als Jungliberaler. Später wurde er Mitglied der nationalliberalen Deutschen Partei. 1910 heiratete er Marga Daser. Die Ehe blieb kinderlos und wurde 1923 geschieden.

Am 4. August 1914 zog Wider als Kompagnieführer in den Ersten Weltkrieg, in dem er bis zum Bataillonsführer befördert wurde. Außerdem erhielt Wider, der im Krieg sechsmal verwundet wurde, das Eiserne Kreuz beider Klassen, den Württembergischen Friedrichsorden, das Ritterkreuz des Württembergischen Militärverdienstordens, das Hamburger Hanseatenkreuz und das Verwundetenabzeichen in Gold.

Nach der Heimkehr aus dem Krieg gründete Wider im November 1918 den Württembergischen Offiziersbund. Außerdem beteiligte er sich am Aufbau der Württembergischen Bürgerpartei, deren Kreisvorsitz in Stuttgart er auch übernahm, die schließlich in der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) aufging. In den Jahren 1918 bis 1920 gehörte Wider der verfassungsgebenden Landesversammlung von Württemberg an. Anschließend war er von 1919 bis 1933 Mitglied des Württembergischen Landtages.

Bei der Reichstagswahl vom September 1930 wurde Wider für die DNVP in den Reichstag gewählt, in dem er fortan den Wahlkreis 31 (Württemberg) vertrat. Nachdem sein Mandat bei den folgenden drei Reichstagswahlen bestätigt wurde, saß Wider knapp drei Jahre lang – vom September 1930 bis zum November 1933 – im Reichstag. Zu den bedeutenden parlamentarischen Ereignissen, an denen Wider während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war, zählte unter anderem die Abstimmung über das – schließlich auch mit Widers Stimme beschlossene – Ermächtigungsgesetz im März 1933.

Von 1933 bis 1962 war Wider Mitglied bzw. Ehrenmitglied, zeitweise auch Vorsitzender, des Aufsichtsrates der Leonberger Bausparkasse AG.[1] Wider war ferner Dr.-Ing. e.h. der Technischen Hochschule Stuttgart.

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 1013. 

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 1965, S. 182.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wider — ist der Name folgender Personen: Fritz Wider (1877–1965), deutscher Politiker (NLP, DNVP) Theresia Wider (* 1937), deutsche Schauspielerin Wilhelm Wider (1818–1884), deutscher Maler Siehe auch Wieder Widder Wyder …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Hippler — (* 17. August 1909 in Berlin; † 22. Mai 2002 in Berchtesgaden) war ein nationalsozialistischer deutscher Filmpolitiker. Hippler produzierte auch den antisemitischen Hetzfilm Der ewige Jude.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Kurzbiografie 2 Filmo …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Bauer — (* 16. Juli 1903 in Stuttgart; † 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Richter und Staatsanwalt, der eine maßgebliche Rolle beim Zustandekommen der Frankfurter Auschwitzprozesse spielte. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Gerlich — (1929) Carl Albert Fritz Michael Gerlich (* 15. Februar 1883 in Stettin; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau) war ein deutscher Journalist und Archivar. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des publizistischen Widerstands gegen Adolf Hitler und… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Zwicky — Born February 14, 1898 Varna, Principality of Bulgaria Died …   Wikipedia

  • Fritz Nüßlein — (* 1. Juni 1899 in Regensburg; † 30. Januar 1984 in Hann. Münden) war ein deutscher Jagd und Forstwissenschaftler. Dem Nestor der deutschen Jagdwissenschaft ist es gelungen, die verschiedenen Zweige empirischer Jagdkunde zu einer forstlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Widmer — (* 5. Februar 1938 in Kirchberg; † 28. April 2010[1] in Bern[2]) war ein Schweizer Liedermacher und Schriftsteller. Hauptberuflich war er als Lehrer tätig. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Binde — (* 30. Mai 1867 in Heldburg (Thüringen); † 10. September 1921 in Riehen bei Basel) war ein Prediger der Gemeinschaftsbewegung und Evangelist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 Autobiographisches …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Rudolf Fries — (* 19. Mai 1935 in Bilbao, Spanien) ist ein deutscher Schriftsteller, Dolmetscher und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Auszeichnungen u …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Schultz-Merzdorf — als Heidelberger Rhenane Fritz Schultz Merzdorf (* 7. Juni 1890 in Merzdorf (Mark); † 10. September 1956 in Oldenburg i.O.) war ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”