- Funkmessgerät
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Funkmessgerät (FuMG oder Fu.M.G; auch FMG oder Funkmessstation, Funkmess-Stellung, Funkmess-Anlage, Funkmess-Ortungsgerät) war die deutsche Bezeichnung für die ersten deutschen militärischen Radargeräte, die während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden. Diese Funkmesssysteme dienten zum Verfolgen der Luftsituation, zur Warnung eigener Kräfte und zur Lenkung der deutschen Jagdflugzeuge und auch der Raketen.
Die offizielle Bezeichnung war FuSE, es wurde jedoch in der Praxis die Bezeichnung FuMG oder FuMO (bei der Marine) verwendet. Weiterhin gab es Funkmessbeobachtungsanlagen (FuMB), die die gegnerische Radartätigkeit orten sollten. Diese Geräte hießen bei der deutschen Kriegsmarine Funkmeß-Erkennungsgeräte (FuME).
Inhaltsverzeichnis
Landgestützte aktive Typen
Deutsche Funkmessgeräte im Zweiten Weltkrieg:
- FuMG.39 „Würzburg“, das meist verwendete Feuerleitradar.
- FuMG.40 "Mainz",
- Fu.M.G.41 T Mannheim „Mannheim“, „Freiburg“, „Köthen“, gebaut von Telefunken
- FuMG.43 „Leipnitz“, „Freiburg“,
- FuMG.65 „Würzburg Riese“, Feuerleitradar für schwere Flak und Jägerführung bei der Nachtjagd
- FuMG.68 „Ansbach“
- FuMG.74 „Kulmbach“, Weitsuchgerät, drehbare Dipolantenne, 20 Umdrehungen je Minute)
- FuMG.75 „Mannheim Riese“ (bestehend aus FuMG 64 „Mannheim“ und FuMG „Würzburg-Riese“; führten Peilungen zur Bestimmung der Reichweite der V1 und V2 durch)
- FuMG.76 „Marbach“ (mit einer Parabolantenne, Durchmesser 4,5 m, optische Einrichtung zur Sichtverfolgung bei günstigem Wetter; Wellenlänge 9 cm)
- FuMG.77 „Marbach V“
- FuMG.80 „Freya“, frühe Rundsuchanlage, noch ohne Radarschirm
- FuMg 404 „Jagdschloß“ und Jagdhaus, Rundsuchanlage
- FuMG 405 „Jagdhütte“, Jäger-Weitführungsanlage
- FuMg 41 „Wassermann L“ leicht, Fernsuchgerät, vierfache Freya-Antenne
- FuMg 42 „Wassermann S“ schwer, Fernsuchgerät, achtfache Freya-Antenne
- Egerland (Radar) (bestehend aus zwei Stationen Fu.M.G.74 „Kulmbach“ und aus zwei Stationen Fu.M.G.76 „Marbach“, die sich gegenseitig ergänzen, wobei das Fu.M.G.74 die erste Ortung durchführte und dann an das Fu.M.G.76 übergab; der Gefechtsstand ist auf einem Spezialaufbau „Bayern“ montiert; Reichweite 50 km, Genauigkeit 35 m, dient der Leitung von Flakfeuer; bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gab es nur zwei Versuchsanlagen; „Egerland“ war Ausgangspunkt für die spätere Entwicklung von Feuerleitsystemen für Artillerie und Raketentruppen).
Landgestützte passive Typen
- Fu.Peil A40, „Heinrich“, Mittelwellen-Adcock-Peiler
- Fu.Peil A100, „Kornax“, gegen H2S, Reichweite bis England
Luftgestützte aktive Typen
- FuG 25a „Erstling“
- FuG 200 „Hohentwiel“
- FuG 202, 212, 220 und 228 „Lichtenstein“
- FuG 216, 217 und 218 „Neptun“
- FuG 240 „Berlin“
Luftgestützte passive Typen
- FuG 227 „Flensburg“
- FuG 350 „Naxos“
- „NAXBURG“ mit Empfänger „NaxosZ“
- FuPeil A 70h „Elektrola“ für die Fi 103
- FuPeil A 100 „Korfu“, gegen H2S auf 50 km
Seegestützte aktive Typen
- FuMO 1 Calais A (entspricht: FuMG.39 „Würzburg“),
- FuMO 2 Calais B (entspricht: FuMG.40),
- FuMO 3 „Zerstörer Säule“ „Pillar“, „Calais“, (entspricht: FuMG.40),
- FuMO 4 „Samos“
- FuMO 5 „Boulogne“
- FuMO 11 „Renner“
- FuMO 15 „Scheer“, Kombination aus Würzburg-Riese-Antenne und FuG240 Berlin Technik (3 GHz)
- FuMO 29 „Seetakt“, Antenne 2×6-Dipol fest am Turm
- FuMO 30, verbesserte FuMO29 mit Handkurbel-Richtantenne 2×4-Dipol, ab 1942
- FuMO 61 „Hohentwiel U“, Anpassung des FuMG.200 für die Marine, besonders auf Typ-VII- und IX-Ubooten, Reichweite 7 km gegen Seeziele und 20 km gegen Luftziele, 4×6-Dipol
- FuMO 62 „HOHENTWIEL S“
- FuMO 63 „HOHENTWIEL K“
- FuMO 65 „Hohentwiel U1“
- FuMO 71 Liechtenstein-B/C, Marineversion des FuG 202 Lichtenstein (Radar)
- FuMO 81 „Berlin“-Panoramagerät
- FuMO 221 „Mannheim“, „Freiburg“, „Köthen“
- FuMO 83 „Berlin U I“
- FuMO 84 „Berlin U II“
- FuMO 100 „Dünkirchen“
- FuMO 111 „Barbara“
- FuMO 214 „Seeriese“, Würzburg-Riese auf der Spitze eines Betonturms.
- FuMO 231 „Euklid“, Feuerleitrader für die Hauptgeschütze
- FuMO 311-318 „Freiburg“
- FuMO 391 „Lessing“ für Typ-XXI-Uboote, Reichweite 30 km gegen Luftziele, Detektor ohne Entfernungnoder Azimut zum Ziel
- „Ballspiel“, Artillerie-Radar mit 25 km Reichweite, 500 m Auflösung
Seegestützte passive Typen
- FuMB 1 „Metox“
- FuMB 4 „Samos“
- FuMB 7 „Naxos“
- FuMB 8 „CYPERN“
- FuMB 9 „Wanze“
- FuMB 10 „Borkum“
- FuMB 26 „Tunis“
- FuMB 35 „Athos“
- FuMB 37 „Leros“
Siehe auch
Literatur
- F. Trenkle: Die deutschen Funkpeil- und Horchverfahren bis 1945
- David Pritchard: The Radar War – Germany's Pioneering Achievement 1940–45, published by Patrick Stephens Limited, 1989.
- Bill Gunston: Avionics – The Story and technology of aviation electronics, published by Patrick Stephens Limited, 1990.
- Roy Nesbit: The Tsetse and the U-boat, in Aeroplane Monthly, May and June 1991.
Weblinks
- http://www.deutschesatlantikwallarchiv.de/radar/technik/peiler.htm
- http://www.deutschesatlantikwallarchiv.de/radar/technik/fumo_1-5.htm
- http://www.noding.com/la8ak/e12.htm
- http://www.gyges.dk/chap%2010a%20mod%204.pdf
- http://www.algra-funkarchiv.de/manuals/003.htm
- http://www.uboat.net/technical/radar.htm
- http://www.uboataces.com/radar.shtml
- Google Books : Blitz und Anker, Band 2: Informationstechnik, Geschichte& Hintergründe, Band 2, Von Joachim Beckh
Kategorien:- Radar
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