Galeria Kaufhof

Galeria Kaufhof
GALERIA Kaufhof GmbH
Kaufhof-Logo
Unternehmensform GmbH
Gründung 1879
Unternehmenssitz Köln, Deutschland
Unternehmensleitung

Lovro Mandac

Mitarbeiter 25.000 (2006)
Umsatz 3,609 Mrd. EUR (2006)
Branche Einzelhandel
Produkte

Textil, Hartwaren, Lebensmittel

Website

www.galeria-kaufhof.de

Die GALERIA Kaufhof GmbH ist einer der führenden Warenhausbetreiber Europas und Teil des Metro-Konzerns. Im Frühjahr 2008 kündigte der Metro-Konzern an, sich von Kaufhof zu trennen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kaufhof in Bonn, 1962

Die Kaufhof-Geschichte reicht bis zum Jahr 1879 zurück, als Leonhard Tietz in Stralsund ein kleines Geschäft für Garne und Knöpfe, Stoffe und Wollwaren eröffnete. Seine Geschäftsgrundsätze – Festpreise, Barzahlung und Rückgaberecht – waren damals ein absolutes Novum. Das erste reguläre Mehrabteilungs-Kaufhaus Deutschlands nach französischem Vorbild eröffnete Tietz im ersten großen Industriezentrum Deutschlands in Elberfeld (heute Wuppertal) 1885. Dorthin verlegte er außerdem den Firmensitz. 1891 eröffnete er in Köln auf der „Hohe Straße“ ein kleines Filialkaufhaus. 1905 wurde die „Leonhard Tietz AG“ gegründet. Diese Aktiengesellschaft bestand bis 1933. Um die durch die NSDAP angestrebte Auflösung des Unternehmens zu verhindern, erfolgte die Umbenennung in „Westdeutsche Kaufhof AG“ und Veränderungen in den Führungsgremien. Die jüdische Familie Tietz emigrierte derweil ins Ausland. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Unternehmen weiter, 1977 erwirtschaftete der Kaufhof-Konzern bereits 9,940 Milliarden DM. Kurz vor ihrer Fusion mit der Metro Cash & Carry 1996 bestand die Kaufhof-Holding aus den folgenden Marken:

  • Kaufhof (Warenhäuser)
  • Horten (Warenhäuser), Kette ab 1994 von Kaufhof Holding übernommen und schrittweise in Kaufhof-Warenhäuser umfirmiert
  • Galeria Horten (Warenhäuser), ab 1988 neuartige Konzept-Warenhäuser, später Galeria Kaufhof
  • Kaufhalle (Warenhäuser), ab September 2000 durch Oviesse betrieben
  • Multistore (Warenhäuser), ab September 2000 durch Oviesse betrieben
  • Media Markt (Elektrofachmärkte)
  • Saturn (Elektrofachmärkte), 1985 übernommen und zur deutschlandweiten Kette ausgebaut
  • Vobis (Computerfachmärkte)
  • Gemini (Medien-Märkte)
  • Völkner (Versand und Fachmärkte für Elektronik)
  • Reno (Schuhfachmärkte)
  • Mac Fash (Textilfachmärkte)
  • Oppermann (Versand von Werbeartikeln)
  • Hawesko (hanseatisches Wein- und Sektkontor)
  • HIT-Holland (Touristik)
  • Jacques’ Wein-Depot (Weineinzelhandel)
  • Kaufhaus Kerber (Haupthaus in Fulda, heute in Kaufhof integriert, Filialen in Alsfeld, Gießen, Herford, Lüneburg, Mayen, Siegen, Soest und Suhl)

In den 1990er-Jahren stand die Kaufhof-Holding vor dem Problem, dass die klassischen Kaufhäuser ein relativ altbackenes Image hatten. Insbesondere die zunehmend kaufkräftigeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen erwarben ihre Kleidung nicht mehr in den klassischen Kaufhäusern. Dem versuchte der Kaufhof mit einem speziell auf Jugendlichkeit zurecht geschnittenen Kaufhaus-Konzept entgegen zu wirken. Als Standort für ein Pilotprojekt bot sich Aachen an, da man hier nach der Übernahme von Horten zwei Kaufhäuser etwa gleicher Größe in wenigen hundert Metern Entfernung zueinander besaß.

So wurde Ende der 1990er-Jahre das ehemalige Kaufhaus Horten in Aachen zu „Lust for Life“. Das Warenangebot richtet sich überwiegend an Kunden unter 40 Jahren; Werbung und Inneneinrichtung sollen ebenfalls diese Zielgruppe ansprechen. Eine weitere Ausweitung des Konzepts an andere Standorte geschah bisher nicht. Bis auf ein zweijähriges Intermezzo in der ehemaligen Hamburger Horten-Filiale an der Mönckebergstraße zwischen 1999 und 2001, seitdem wird dieses Haus nur noch von Saturn genutzt.

Verkaufsprozess Metro

Im Frühjahr 2008 kündigte der Metro-Konzern an, sich von Kaufhof zu trennen.[1] Es wurde bereits eine Investmentbank mit der Organisation des Verkaufsprozesses mandatiert. Gleichzeitig wurde auch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt, die Trennung der Kaufhof-Aktivitäten von den Metro-Aktivitäten durchzuführen sowie einen Vendor Due Diligence Bericht zu erstellen.

Zum 1.Oktober 2008 wurde die Kaufhof Warenhaus AG in die Galeria Kaufhof GmbH umgewandelt.

Im Konsolidierungs-Prozess wurde zum 12.März 2009 die Schließung von vier Filialen (Krefeld Am Ostwall, Leipzig-Paunsdorf, Mülheim/Ruhr und Ludwigshafen) für 2010 angekündigt, da in diesen Filialen die Mietverträge auslaufen und eine Verlängerung aus strategischer Sicht nicht sinnvoll erscheinen. Vier weitere Filialen (Coburg, Gießen, Wesel und Worms) stehen auf dem Prüfstand. Auch hier laufen die Mietverträge 2010 aus, über eine Schließung soll bis Sommer 2009 entschieden werden.[2] Der weitere Zeitplan des Verkaufprozesses ist zur Zeit ausgesetzt, nach Firmenangaben auf Grund der momentanen Finanzkrise, da so nicht die erhofften Erlöse erzielt werden können.

Geschäftsfelder

  • Galeria Kaufhof/Kaufhof (113 Filialen – inklusive Lust for Life) (Stand Mai 2008 Quelle http://www.galeria-kaufhof.de)
  • Carschhaus (Düsseldorf)
  • Sportarena (13 Filialen)
  • KIM
  • Gemini Personalservice
  • emotions (Das Konzept wurde Anfang 2005 eingestellt)
  • MoKi - Mode für Kinder
    Das Konzept bestand von September 2006 bis Februar 2008, es diente als Projekt-Filiale in der Oberhausener Innenstadt, in der insgesamt 33 Azubis des dritten Ausbildungsjahres zum/zur Einzelhandelskaufmann/-frau ein eigenes Geschäft mit eigener Werbung, Warenversorgung und Shopkonzepten betreiben durften. Die Azubis stammten aus den Filialen Essen, Mülheim und Oberhausen.[3]
  • Galeria-Kaufhof.de (Online-Shop), davor Projektphase von September 2000 bis Oktober 2001 mit zebralino.de, einem Shopportal für Kinderbekleidung und -spielzeug
  • Galeria Inno (seit 2002/2003, vormals nur Inno, 15 Warenhäuser in Belgien, 2001 zugekauft)


Eigenmarken bzw. typische Marken

Bob der Bär

Die Kaufhof Warenhaus AG verfügt über diverse Eigenmarken, die in den verschiedenen Sortimentsbereichen anzutreffen sind. Mit am breitesten vertreten ist hierbei die Marke manguun, die bis zum Frühjahr 2006 unter mangoon firmierte, aus rechtlichen Gründen ihre Nennung jedoch ändern musste – die Firma mango hatte geklagt.

Weitere Eigenmarken der Kaufhof Warenhaus AG sind:

  • Fabiani
  • Felicitas
  • elite
  • Mark Adam New York
  • Miss H
  • Carlo Comberti
  • Rover & Lakes
  • Redwood
  • dessina
  • Galeria Gourmet
  • Ligna
  • Werther
  • Bob der Bär
  • Galeria Ambiente
  • Hotpack
  • Galeria Home
  • yeo
  • Rover & Lakes
  • c.comberti
  • Hickory

Einzelnachweise

  1. a b Dossier: Metro stößt Kaufhof ab Financial Times Deutschland, 19. März 2008.
  2. Pressemitteilung Galeria Kaufhof GmbH
  3. http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2006/10/12/a0049 taz.de,12.Oktober 2006: Azubis steuern eigene Karriere

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Galeria Kaufhof Berlin-Alexanderplatz — Galeria Kaufhof, 2007 Galeria Kaufhof …   Deutsch Wikipedia

  • Galeria Kaufhof (Köln) — Galeria Kaufhof Köln Das Galeria Kaufhof in Köln ist ein historisch bedeutender Warenhausbau. Der Architekt des Gebäudes war Wilhelm Kreis, einer der damals führenden Architekten, der auch das Kaufhaus Tietz in Wuppertal entworfen hat …   Deutsch Wikipedia

  • Kaufhof — GALERIA Kaufhof GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1879 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Kaufhof AG — GALERIA Kaufhof GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 1879 …   Deutsch Wikipedia

  • Galeria Inno — est une chaîne belge de grands magasins. Elle est détenue par Galeria Kaufhof appartenant au Metro Group. Elle possède 15 enseignes dans les villes de Belgique : Anvers, Bruges, Bruxelles (4), Charleroi, Gand, Liège, Louvain, Malines, Namur …   Wikipédia en Français

  • Kaufhof Holding AG — Metro Group Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN …   Deutsch Wikipedia

  • À l’Innovation — Galeria Inno Galeria Inno est chaîne belge de grands magasins. Elle est détenue par Galeria Kaufhof appartenant au Metro Group. Elle possède 15 enseignes dans les villes de Belgique : Anvers, Bruges, Bruxelles (4), Charleroi, Gand, Liège,… …   Wikipédia en Français

  • Horten AG — Logo der Horten Warenhäuser ab den 1960er Jahren Logo der GALERIA Horten vo …   Deutsch Wikipedia

  • Merkur, Horten & Co. — Die Warenhauskette Merkur erhielt diesen Namen 1938 nach der „Arisierung“ des Schocken Konzerns, dessen Hauptsitz ursprünglich in Zwickau (Sachsen) lag. Bis 1945 hieß das Unternehmen Merkur AG. 1949 ging dieses wieder in die Hände des… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexanderhaus — Alexanderplatz vom Fernsehturm aus gesehen, 2002 S Bahn Station Alexanderplatz, 2008 Der Alexanderplatz ist …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”