Adler Modemärkte

Adler Modemärkte
Adler Modemärkte AG
Adler Modemärkte-Logo
Rechtsform AG
ISIN DE000A1H8MU2
Gründung 1948
Sitz Haibach
Mitarbeiter 4174 (2010)
Umsatz 356 Mio. € (2010)
Branche Großhandel
Einzelhandel
Produkte Kleidung
Website www.adlermode.com
Adler-Logo und -Claim vor 2009
Adler Modemarkt

Die Adler Modemärkte AG sind eine börsennotierte Textil-Einzelhandelskette in Deutschland, Österreich und Luxemburg. In derzeit 125 Modemärkten, der Zentrale in Haibach bei Aschaffenburg werden insgesamt 4174 Mitarbeiter beschäftigt. Seit März 2010 verkauft das Unternehmen auch per Internet[1]

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Die Firma wurde im Jahr 1948 von Wolfgang Adler als kleiner Konfektionsbetrieb in Annaberg gegründet. Die erste Kollektion bestand ausschließlich aus Mänteln und wurde von der Familie in einer Dachkammer genäht. Wolfgang Adler selbst reiste in sogenannten Verkaufsbussen durchs Land und verkaufte seine Ware.

Der Betrieb zog in den 1960er-Jahren aus der DDR nach Engen bei Konstanz. Hier gründete Wolfgang Adler die Adler Mäntel KG, die 1966 einen Umsatz von einer Million DM erreichte. Im Jahr 1967 zog das Unternehmen nach Haibach bei Aschaffenburg. Zu dieser Zeit wurde die Ware mit LKWs an die Händler verteilt, die sie auf Provision verkauften.

1970 wurde in Haibach der erste Modemarkt eröffnet; weitere Standorte in Neckartenzlingen bei Stuttgart und Eching bei München folgten.

1982 verkaufte Wolfgang Adler sein Unternehmen an die ASKO Deutsche Kaufhaus AG und zog sich aus dem Geschäft zurück. Unter neuer Leitung vergrößerte sich der Betrieb stetig weiter. Bald wurden in Österreich, Luxemburg und, nach dem Fall der Mauer, auch in den neuen Bundesländern weitere Filialen eröffnet. 1987 wurden mehrere Brandanschläge auf Filialen der Adler Modemärkte durch die terroristische Gruppierung Rote Zora verübt. Bis in die 1990er Jahre hatte das Unternehmen eine Verkaufsfiliale am Frankfurter Flughafen, die auch am Sonntag geöffnet war.

1995 wurde die Firma MOTEX als Tochterfirma in das Unternehmen integriert. 1996 wurde die ASKO Deutsche Kaufhaus der Metro AG angeschlossen. Zu dieser Zeit hatte die Adler Modekette 55 Standorte.

1998 gliederte die Metro die Firma Adler zusammen mit 200 weiteren Tochterfirmen aus dem Metro-Konzern aus und brachte sie in ein zusammen mit der Deutschen Bank gegründetes Beteiligungsunternehmen Divaco ein, um für sie einen Käufer zu finden. Bis zum Ende der 1990er Jahre war die Anzahl der Standorte auf 113 angestiegen.

2000 vergrößerte Adler für seine Tochterfirma MOTEX sein Logistikzentrum auf eine Gesamtfläche von 155.000 m². Dadurch wurde das Unternehmen zu einem der größten und bedeutendsten in Europa für Logistik und Bekleidungswirtschaft.

Im Januar 2004 trennte sich Metro von ihren Anteilen an der Divaco und erwarb im Zuge dieser Ablösung die Adler Modemärkte GmbH für 60 Millionen Euro sowie der Übernahme von Bankverbindlichkeiten im Umfang von 280 Millionen Euro zurück.

Am 30. August 2007 eröffnete das Unternehmen seine 125. Filiale.

Metro trennte sich am 13. Februar 2009 von Adler und veräußerte Adler an den Finanzinvestor BluO.[2] Im Juni 2011 fand der Börsengang statt, mit der Erstnotierung der Aktie am 22. Juni 2011.

Testimonials

Im Januar 2008 wurde Veronica Ferres als Testimonial für die Kette engagiert.[3] Sie trat dabei die Nachfolge von Birgit Schrowange an. Die vorgesehene Vergütung betrug 800.000 Euro jährlich.[4] Nachdem die ursprünglich zur Metro Group gehörige Kette durch die luxemburgische Beteiligungsgesellschaft BluO übernommen wurde, trennte sich das neue Management des Unternehmens von Ferres. Hierbei bezeichnete der Geschäftsführer des neuen Eigentümers Martin Vorderwülbecke Ferres buchstäblich als „Kassengift“. Aus seiner Sicht sei Ferres vom Vorbesitzer aufgrund ihres ursprünglich positiven Images engagiert worden. Da sie jedoch einen Lebenswandel vollzogen und ihren Mann verlassen habe, lebe sie „nun in ehebrecherischem Verhältnis“ und habe diesen Faktor verloren. Im Laufe eines von Ferres angestrengten Prozesses kam es zu einem Kompromiss zwischen den Parteien. Ferres erhielt statt der von ihr geforderten 458.150 Euro eine Summe von 400.000 Euro von der Modekette. Die Kette trug zudem 75 Prozent der Prozesskosten. Ferres verzichtete auf Zinsforderungen.[4] Ferres' Nachfolgerin als Sympathieträger des Unternehmens wurde im März 2010 erneut Birgit Schrowange.[5]

Der ehemalige Fußballmanager Reiner Calmund ist seit März 2010 Testimonial für Adler. Er präsentiert die Übergrößenkollektion Big Fashion und unterstützt zusammen mit den Adler-Modemärkten die Charity-Aktion Fit am Ball.[6]

Einzelnachweise

  1. Adler Mode jetzt auch im Online-Shop erhältlich. adlermode.com (2. März 2010). Abgerufen am 18. Juni 2010.
  2. Metro verkauft Modehaus-Kette Adler, AFP, 13. Februar 2009
  3. Adler zieht Veronica Ferres an, 11. Januar 2008, unter wuv.de.
  4. a b Ekkehard Müller-Jentsch: Schauspielerin verklagt Modehaus – Die Ferres ist nicht brav genug, 18. März 2010, unter sueddeutsche.de.
  5. Birgit Schrowange bleibt Adler treu, 4. Februar 2010, unter wuv.de.
  6. Pressemeldung 1. März 2010

Weblinks


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