Galina Pawlowna Wischnewskaja

Galina Pawlowna Wischnewskaja
Wischnewskaja 1965 mit ihrem Gatten Mstislaw Rostropowitsch

Galina Pawlowna Wischnewskaja (russisch Гали́на Па́вловна Вишне́вская, wiss. Transliteration Galina Pavlovna Višnevskaja; * 25. Oktober 1926 in Leningrad) ist eine russische Sopranistin (lyrischer bis dramatischer Sopran, ursprünglich Operettensopran). Sie war seit 1955 die Gattin des Cellisten und Dirigenten Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch, mit dem sie zwei Töchter hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wischnewskaja debütierte 1944 in Leningrad an der Operette, erfuhr Durchbruch und Wandel jedoch 1952 als Leonore in Fidelio am Bolschoi-Theater. In den 1960er und 1970er Jahren trat sie international in lyrischen (Liù in „Turandot“) und dramatischen Rollen (Tosca in „Tosca“) auf und erschien in zahlreichen Aufnahmen, unter anderem als Marina in „Boris Godunow“ unter Herbert von Karajan. 1974 verließ sie mit ihrem Gatten die Sowjetunion, 1978 wurde beiden die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt. 1979 nahm sie unter der Leitung Rostropowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ ihres gemeinsamen Freundes Schostakowitsch in der Originalfassung auf. 1982 erfolgte ihr Abschied von der Bühne an der Pariser Oper. Wischnewskaja wurde hauptsächlich mit zwei Rollen identifiziert: Tatjana aus „Eugen Onegin“ und Natascha aus „Krieg und Frieden“, die sie beide ebenfalls aufnahm. Als Filmschauspielerin war sie an Michail Schapiros Opernverfilmung Katerina Ismailowa (1966) und Alexander Sokurows Drama Alexandra (2007) beteiligt, in denen sie jeweils die Titelrolle verkörperte. Der letztgenannte Film, der von einer alten Frau handelt, die nach Tschetschenien reist, um ihren dort stationierten Enkel wiederzusehen, war 2007 im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Cannes vertreten.

Der französische Komponist Marcel Landowski widmete ihr 1995 seine biographische Oper „Galina“.

Wertschätzung

Zusammen mit Irina Konstantinowna Archipowa gilt Wischnewskaja als bedeutendste sowjetische Opernsängerin ihrer Generation. Dmitri Schostakowitsch dachte ihr den Sopranpart seiner 14. Sinfonie zu, sein Freund Benjamin Britten die Sopranarien seines War Requiem.

Literatur

Autobiografie (das Original erschien in russischer Sprache):

Weblinks


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