Gateway Gardens

Gateway Gardens
Eingangstor – im Hintergrund ist die ehemalige Zufahrt zum Flughafen zu sehen

Gateway Gardens ist ein Erschließungs- und Konversionsgebiet im Stadtteil Flughafen von Frankfurt am Main. Auf dem Gelände einer ehemaligen US-amerikanischen Militärsiedlung soll bis 2016 ein neues Stadtviertel entstehen. Der erste Bauabschnitt wurde am 6. Juni 2008 eingeweiht.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Gebiet befindet sich unmittelbar nordwestlich des Frankfurter Kreuzes und hat eine Grundfläche von etwa 35 Hektar. Es wird umgrenzt von den Bundesautobahnen A 3 und A 5 sowie der Bundesstraße 43.

Geschichte

Gateway Gardens diente bis Ende 2005 als US-amerikanische Militärsiedlung. In der abgeschiedenen Housing Area lebten circa 2.500 Einwohner: Soldaten und ihre Angehörigen. Das Gebiet verfügte über eine eigene Infrastruktur mit Kirche, Kino, Friseur, Bibliothek, sowie Kindergärten und Schulen. Es gab eine direkte Straßenverbindung zur Rhein-Main Air Base im südlichen Teil des Flughafens mit weiteren Einrichtungen. Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte wurden zunächst Gebäude abgerissen, dann in den Jahren 2006/2007 die Gesamtfläche neu erschlossen und zugeschnitten. Im ersten Erschließungsabschnitt werden vor allem die westlichen Grundstücke vermarktet, die östlichen Flächen sollen später folgen.

Am 6. Juni 2008 erfolgte im Beisein der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und des damaligen Fraport-Vorsitzenden Wilhelm Bender die offizielle Einweihung Gateway Gardens als neues Frankfurter Stadtquartier.[1]

Erschließung

Im Februar 2008 genehmigte die Stadtverordnetenversammlung den Bebauungsplan für das neue Stadtviertel.[2] Gateway Gardens wird durch eine Projektentwicklungsgesellschaft erschlossen, an der die Stadt Frankfurt 50 Prozent und vier Partner weitere 50 Prozent der Anteile halten. Das Investitionsvolumen beträgt 1,7 Milliarden Euro. Es ist vorgesehen, ein neues urbanes Zentrum mit zahlreichen Büro- und Konferenzgebäuden, Hotels, Gastronomiebetrieben sowie einen kleinen Park und Entertainment-Einrichtungen zu errichten. Insgesamt sollen 20 Gebäudeeinheiten mit einer Gesamtgeschossfläche von 700.000 m² entstehen. Die Einzelhandelsflächen sollen auf 11.000 Quadratmeter beschränkt bleiben, um keine Konkurrenz zur Innenstadt entstehen zu lassen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 geplant. In Gateway Gardens sollen bis dahin etwa 11000 Arbeitsplätze entstehen.

Die ersten Nutzer des Geländes zogen bereits im Juni 2006 ein. Die Branddirektion Frankfurt am Main bezog zwei alte Wohnungen und richtet dort die Bereichswache 30 ein. Rund um die Uhr versehen dort sechs Beamte Dienst. Ein Neubau soll die Interimswache ablösen.[3] Der neue Standort wurde eingerichtet, um die zehnminütige Hilfsfrist im Bereich des Flughafens und des Unfallschwerpunktes am Frankfurter Kreuz einhalten zu können.

Der erste Neubau ging im Mai 2008 in Betrieb.[4] Der Catering-Betrieb LSG Sky Chefs wickelt auf 55.000m² alles rund um das Flugzeug-Catering ab. So werden täglich über 80.000 Mahlzeiten zubereitet. Eine eigene Anbindung an das Vorfeld sorgt für ein schnelles Beschicken der Flugzeuge. Im Mai 2010 hat die Ferienfluggesellschaft Condor bekannt gegeben, dass sie mit ihrer Firmenzentrale inklusive Flight-Operation-Center und einem Schulungszentrum mit Flugsimulator zum Frühjahr 2012 nach Gateway Gardens umsiedeln wird.[5]

Verkehr

Die fünf Straßen werden nach internationalen Persönlichkeiten der Luftfahrt benannt:[6]

  • Jean-Gardner-Batten-Straße nach Jean Batten (1909–1982), neuseeländische Pilotin
  • Bessie-Coleman-Straße: Bessie Coleman (1892–1926), US-amerikanische Pilotin
  • Thea-Rasche-Straße: Thea Rasche (1899–1971), deutsche Pilotin und Journalistin
  • Amelia-Mary-Earhart-Straße: Amelia Earhart (1897–1937), US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin
  • De-Saint-Exupéry-Straße: Antoine de Saint-Exupéry (1900–1944), französischer Pilot und Schriftsteller

Gateway Gardens soll für junge, mobile Büroangestellte und Geschäftsleute eine besondere Aufenthaltsqualität bekommen. Erreicht werden soll es durch seine zentrale Lage und die Verkehrsverbindungen auf Straße, Schiene und in der Luft. Vom Flughafen, vom ICE-Fernbahnhof Flughafen und von den Autobahnen A3/A5 sind es jeweils nur wenige Minuten Weg nach Gateway Gardens.

Zur Stadtmitte Frankfurts gibt es zukünftig eine eigene S-Bahn-Station. Am 4. Oktober 2007[6] wurden von der Stadtverordnetenversammlung die Mittel für den Bau des Bahnhofs „Gateway Gardens“ der S-Bahn Rhein-Main bewilligt. Hierzu wird die Strecke zwischen den Stationen Flughafen Regionalbahnhof und Stadion umgelegt, um den neuen Halt für die Linien S8 und S9 zu ermöglichen. Der Baubeginn ist für 2011 geplant, die Inbetriebnahme soll 2014 erfolgen.

Weblinks

Quellen

  1. Jürgen Schultheis: Stadtteil Gateway Gardens. Für Kreative mit Laptop. Frankfurter Rundschau vom 7. Juni 2008.
  2. Ja zu Gateway Gardens. Frankfurter Rundschau vom 1. Februar 2008
  3. Feuerwehr Frankfurt Bereichswache 30
  4. Pressemitteilung Eröffnung von Gateway Gardens
  5. Artikel der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Mai 2010, abgerufen am 20. Mai 2010
  6. a b Pressemitteilung von Gateway Gardens
50.055758.596361

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