- Condor Flugdienst
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Condor IATA-Code: DE ICAO-Code: CFG Rufzeichen: CONDOR Gründung: 1955 Sitz: Kelsterbach, Deutschland Drehkreuz: Heimatflughafen: Frankfurt am Main Unternehmensform: GmbH Leitung: Ralf Teckentrup Fluggastaufkommen: 7,5 Mio. (2007) Vielfliegerprogramm: Miles and More (Partner) Flottenstärke: 36 (+ 3 Bestellungen) Ziele: National und international Die Condor Flugdienst GmbH, im Außenauftritt kurz Condor, ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Jahre ab 1955
Am 21. Dezember 1955 wurde die „Deutsche Flugdienst GmbH“ von den vier Gesellschaftern Norddeutscher Lloyd (27,75 %), Hamburg-Amerika-Linie (27,7 %), Deutsche Lufthansa (26 %) und Deutsche Bundesbahn (18,5 %) gegründet. Der Heimatflughafen ist seitdem Frankfurt am Main. Die Flotte bestand zunächst aus drei zweimotorigen Propellerflugzeugen des englischen Typs Vickers Viking mit je 36 Sitzen. Am 29. März 1956 begann der touristische Flugbetrieb des Unternehmens mit einem Pilgerflug ins „Heilige Land“. Schon im ersten Betriebsjahr standen Mallorca sowie die Kanareninsel Teneriffa auf dem Flugprogramm. 1959 übernahm die Deutsche Lufthansa AG 95,5 Prozent des Kapitals der Deutschen Flugdienst.
Die Deutsche Flugdienst GmbH übernahm 1961 die 1957 gegründete „Condor-Luftreederei“ des Oetker-Konzerns und nannte sich ab 1. November 1961 „Condor Flugdienst GmbH“. So kehrte ein traditionsreicher Name in die Lufthansa-Familie zurück: 1927 wurde als eine Lufthansa-Tochtergesellschaft die Syndicato Condor Ltda. in Brasilien gegründet und flog seit 1941 als Servicos Aéreos Condor. 1942 fiel das Eigentum an Brasilien und der Nachfolger (Servicos Aereos Cruzeiro do Sul Ltda.) ging später an Varig. Bei der heutigen Condor handelt es sich also nicht um eine Rechtsnachfolgerin der Syndicato Condor Ltda., jedoch erinnert der Name Condor an diese Pionierzeit der deutschen Verkehrsluftfahrt.
Condor im Zeitalter der Jets
Die Condor Flugdienst GmbH hatte 1962 an der gesamten deutschen Flugtouristik einen Anteil von 63,3 Prozent. Rund 32.000 Passagiere wurden in diesem Jahr befördert – Mallorca war mit 18.400 Passagieren der Spitzenreiter. 1966 führten die ersten Langstreckenflüge nach Thailand, Sri Lanka, Kenia und in die Dominikanische Republik.
1964 bestand die Condor-Flotte aus vier Vickers Viscount. Ein Jahr später wurde die erste Boeing 727-100 der Lufthansa übernommen, bis 1970 kam eine zweite Maschine gleichen Typs hinzu. Als Lufthansa um 1970 begann, ihre Boeing 707-330B durch andere Muster zu ersetzen, erhielt auch Condor ein Flugzeug dieses Typs. Kontinuierlich wurde die Flotte bis 1968 auf Jets umgestellt.[1][2]
Als erste Ferienfluggesellschaft der Welt setzte Condor Flugdienst 1971 eine Boeing 747-200 ein, den „Jumbo“. Mit einem Umsatz von 291 Millionen DM lag Condor Flugdienst 1973 weltweit an der Spitze der Ferienfluggesellschaften. Vorübergehend kamen während der Sommersaison 1971 drei Boeing 737-100 der Lufthansa zu Condor.[1] Die Flotte setzte sich 1973 zusammen aus insgesamt 11 Boeing-Flugzeugen: Drei Boeing 747, zwei Boeing 707 und sieben Boeing 727. Im Rahmen der Ölkrise wurden die zwei Boeing 747 später durch Flugzeuge des Typs McDonnell Douglas DC-10-30 ersetzt, die bis Ende der 1990er Jahre als größtes Flugzeugmuster in der Flotte verblieben.
Ab 1981 wurden insgesamt fünf Boeing 737-200 eingeflottet, später auch Flugzeuge des Typs Boeing 737-300. Zwischen 1993 und 1996 war wieder eine Boeing 747 in den Farben der Condor im Einsatz, eine 747-400, die allerdings keine Condor Flüge durchführte, sondern für Lufthansa nach Taiwan flog. Zu der Zeit war es, durch ein Gesetz der Volksrepublik China, Fluggesellschaften die Taiwan anflogen untersagt auch die Volksrepublik China anzufliegen. Heute fliegt dieses Flugzeug unter der Registrierung D-ABTD.[3] Condor Flugdienst kaufte die Südflug GmbH, die seitdem eine Tochter der Condor Flugdienst ist.
Im Sommer 1985 gehörte für kurze Zeit auch eine geleaste Douglas DC-8 zur Flotte.
Die geplante Tochter InterCondor
Einher mit der Abwicklung der DDR-Fluggesellschaft Interflug im Jahr 1990 gingen Planungen, eine gemeinsame Tochterfirma InterCondor zu gründen, an der sowohl Interflug als auch die Condor mit jeweils 50% beteiligt gewesen wären. Im Frühling des Jahres wurden bereits die nötigen Verträge unterzeichnet. Man rechnete für das Ostberlin-Geschäft mit einem Potenzial von 1,6 Millionen Fluggästen pro Jahr. Entsprechendes Werbematerial war bereits publiziert worden[4][5] Zunächst sollte eine Boeing 757-230 der Condor mit 210 Sitzplätzen und einer Reichweite von 5700 Kilometern geleast werden, später weitere Boeing 737.[6] Bedingt durch die inzwischen erfolgte Wiedervereinigung und geänderte Rahmenbedingungen wurde das Vorhaben letztlich nicht verwirklicht.
Entwicklung seit 1990
Condor Flugdienst führte 1991 mit der Condor Comfort Class als erste Ferienfluggesellschaft eine Business Class ein. Im Herbst 1992 wurde die Tochter Südflug komplett in die Condor Flugdienst integriert. 1995 weitete Condor ihre Beteiligungen aus. Inzwischen gehören die alpha Holding GmbH (30 Prozent), die Kreutzer Touristik GmbH (37,5 Prozent), die Fischer Reisen GmbH (100 Prozent) und mit 10 Prozent die Öger Tours GmbH zum Condor-Touristik-Verbund. Condor Flugdienst übernahm außerdem den vom Lufthansa-Konzern bis dahin gehaltenen 50 Prozent an der zur übrigen Hälfte Turkish Airlines gehörenden Charterlinie SunExpress. Der amerikanische Maler James Rizzi gestaltete 1996 zum 40-jährigen Firmenjubiläum eine Boeing 757 zum fliegenden Kunstwerk, den „Rizzi Bird“. Die Condor Flugdienst GmbH wurde mit zwölf Festbestellungen Erstkunde für die Boeing 757-300. 1997 gehörte die Condor Flugdienst GmbH zur C&N Touristic AG (heute Thomas Cook AG).
Die Condor Berlin (CIB)
Anfang des Jahres 1998 gründete Condor Flugdienst die „Condor Berlin GmbH“, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft mit Sitz in Berlin-Schönefeld. Diese besitzt den ICAO-Code CIB. Die Condor Berlin bedient mit Flugzeugen des Typs Airbus A320-200 Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke.
Entwicklung seit 2002
Thomas Cook wurde 2002 zur ersten durchgängig internationalen Touristikmarke. Aus Condor Flugdienst wurde die neue Marke „Thomas Cook powered by Condor“. In Deutschland erhielten die Flugzeuge von Condor und Condor Berlin nach und nach das neue Thomas-Cook-Design. Auf dem Rumpf der Maschinen steht seitdem der Schriftzug „Thomas Cook“, auf dem Leitwerk das Thomas-Cook-Logo. Die Hauptfarbe gelb wurde durch blau ersetzt. Im Juni 2002 startete das erste von insgesamt fünfzig Condor-Flugzeugen in der neuen Lackierung. 2003 wurde die Condor-Flotte um zwölf Boeing 757-200 reduziert, um Überkapazitäten im Markt abzubauen. Ab Mai 2004 flog die Fluggesellschaft der Thomas Cook AG in Deutschland wieder unter dem Markennamen Condor Flugdienst, da der Name Thomas Cook von den Deutschen aufgrund des schwächeren Bekanntheitsgrads nicht angenommen worden war und dies zu starken Einbußen in den Passagierzahlen führte. Bei der Lackierung wurde lediglich der Thomas-Cook-Schriftzug in „Condor“ umlackiert, das Thomas-Cook-Logo am Leitwerk blieb ebenso wie die Hauptfarbe blau. Condor Berlin kaufte 2005 einen weiteren Airbus A320 und betrieb nun eine Flotte von 13 Flugzeugen dieses Typs. 2006 folgte ein weiterer Airbus A320, außerdem starteten Condor und Germanwings eine Partnerschaft.
Am 22. Dezember 2006 unterzeichneten die Deutsche Lufthansa AG und die KarstadtQuelle AG eine Absichtserklärung, wonach der Lufthansa-Konzern sich bereit erklärte, seinen Anteil von 50 Prozent an Thomas Cook an die KarstadtQuelle AG zu einem Kaufpreis in Höhe von rund 800 Millionen Euro zu übereignen.[7] Zugleich wurde vereinbart, den direkten Kapitalanteil des Lufthansa-Konzerns an Condor von 10 auf 24,9 Prozent aufzustocken und dem Lufthansa-Konzern zudem die Anteile der Condor an der türkischen Charterfluggesellschaft Sun Express zu übertragen. Lufthansas indirekter Kapitalanteil an der Condor von 45 Prozent ging mit dem Verkauf ihrer Thomas-Cook-Anteile komplett an KarstadtQuelle über. Insgesamt reduzierte die Deutsche Lufthansa somit ihren Kapitalanteil an der Condor um 30,1 Prozent. KarstadtQuelle erhielt die Option, nach Ablauf von zwei Jahren nach Schließung des Kaufvertrags den Anteil des Lufthansa-Konzerns an Condor von 24,9 Prozent zu übernehmen (Call-Option). Im Gegenzug erhielt der Lufthansa-Konzern eine Put-Option auf den Kapitalanteil der KarstadtQuelle AG (75,1 Prozent). Für den Fall, dass beide Unternehmen ihre Optionen nicht nutzen, wurde dem Lufthansa-Konzern ein Vorkaufsrecht auf die Thomas-Cook-Anteile an Condor zugestanden.[8] Mit dieser Anteilsregelung sollten die Start- und Landerechte (Slots) von Condor auch außerhalb Europas insbesondere für den Lufthansa-Konzern gesichert und ein Aufkaufen durch ausländische Investoren zunächst vermieden werden.
Gegenwart
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