Petra Roth

Petra Roth
Petra Roth (2009) während des „Ersten Spatenstichs“ zur Städelerweiterung

Petra Roth (* 9. Mai 1944 in Bremen) ist eine deutsche Politikerin der CDU. Seit 1995 ist sie Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und war in den Jahren 1997 bis 1999, 2002 bis 2005 und 2009 bis 2011 Präsidentin des Deutschen Städtetags.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Petra Roth entstammt einer Bremer Kaufmannsfamilie. Nachdem sie das musisch geprägte Kippenberg-Gymnasium mit dem Abschluss der mittleren Reife nach der 10. Klasse verließ, absolvierte Roth eine Ausbildung zur Arzthelferin.[1] Anschließend absolvierte sie die Höhere Handelsschule. Aus Liebesgründen[2] fand sie ihren Weg von Bremen nach Frankfurt am Main. Roth gilt als kunstinteressiert und besitzt u. a. das Gemälde Wache der Künstlerin Rissa. Petra Roth lebt im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach, ist seit 1994 verwitwet und hat zwei Söhne.

Politische Karriere

Petra Roth trat in Frankfurt 1972 in die CDU ein. Dort wurde sie zunächst Sozialbezirksvorsteherin und dann Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Von 1987 bis 1995 war sie Mitglied des Hessischen Landtags[3] und von 1992 bis 1995 Parteivorsitzende der CDU Frankfurt.

Als im Jahre 1995 niemand in der hessischen CDU als Frankfurter Oberbürgermeister kandidieren wollte, bat Helmut Kohl Petra Roth, diese Funktion zu übernehmen.[4]

Am 25. Juni 1995 setzte sie sich bei der Direktwahl zum Oberbürgermeister von Frankfurt gegen den Amtsinhaber Andreas von Schoeler durch und wurde am 5. Juli 1995 als erste Frau Stadtoberhaupt von Frankfurt am Main.

In der Oberbürgermeisterwahl 2001 gewann sie erst in der zweiten Wahlrunde knapp gegen ihren Herausforderer, den damaligen Bürgermeister Achim Vandreike (SPD). Am 28. Januar 2007 wurde sie erneut und diesmal mit 60,5 % der Stimmen im ersten Wahlgang für eine dritte Amtszeit gewählt, allerdings nur bei einer Wahlbeteiligung von 33,6 %.[5] Ihr aussichtsreichster Gegenkandidat Franz Frey (SPD) erhielt 27,5 % der Stimmen. Roth ist inzwischen das am längsten amtierende Stadtoberhaupt von Frankfurt in der Nachkriegszeit.

Zeitweise war Roth als Nachfolgerin von Johannes Rau für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch. Im März 2008 wurde sie als mögliche Ministerpräsidentin von Hessen gehandelt.[6]

Aufgrund ihrer in der CDU umstrittenen Ansichten zur Etablierung des Islam in Deutschland (Moscheebau),[7] zu Migrations- und Integrationsfragen[8] und der Drogenpolitik[8] wird sie dem linken Flügel der CDU zugerechnet.

Am 1. November 2011 kündigte sie ihren Rücktritt als Frankfurter Oberbürgermeisterin zum 1. Juli 2012 an.[9] Die Oberbürgermeisterwahl findet somit ein Jahr früher als geplant statt. Als CDU-Kandidat für ihre Nachfolge soll der derzeitige hessische Innenminister Boris Rhein kandidieren.[10]

Weitere Ämter und Funktionen

Der Deutsche Städtetag wählte sie 2003 für zwei Jahre zu seiner Präsidentin. Diese Funktion bekleidete Petra Roth bereits von 1997 bis 1999. Als ihr Nachfolger wurde am 2. Juni 2005 der Münchener Oberbürgermeister Christian Ude gewählt, den sie wiederum im Mai 2009 ablöste. Am 5. Mai 2011 wurde Christian Ude wieder ihr Nachfolger und Petra Roth Vizepräsidentin[11]. Sie gehört dem Ausschuss der Regionen der Europäischen Union an.[12]

Sie ist Mitglied im Aufsichtsrat des Flughafenbetreibers Fraport. Darüber hinaus ist sie Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Frankfurt,[13] der Stadtwerke Frankfurt am Main, des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und der Baugesellschaft ABG Frankfurt Holding.

Ehrungen

2001 wurde sie für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt.

Am 21. Mai 2005 erhielt sie von der Universität Tel Aviv den „Doctor philosophiae honoris causa“ für ihre Förderung der akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen den Partnerstädten Tel Aviv und Frankfurt am Main und ihre Freundschaft mit Israel. Am 8. September 2010 verlieh ihr die Sookmyung Women’s University in Seoul die Ehrendoktorwürde für ihr internationales politisches Wirken.[14]

Einzelnachweise

  1. hr-online: Porträt Petra Roth: Von der Arzhelferin zur Oberbürgermeisterin, 27. Mai 2005
  2. radiobremen: Petra Roth, Oberbürgermeisterin von Frankfurt, 6. Februar 2010
  3. Hessischer Landtag: Abgeordnete 12. Wahlperiode, 13. Wahlperiode, 14. Wahlperiode
  4. . http://www.hr-online.de/website/specials/obwahl/index.jsp?rubrik=22504&key=standard_document_28833362 Frankfurter OB mit der längsten Amtszeit]
  5. hr-online, Stand 29. Januar 2007
  6. Focus online (8. März 2008): Petra Roth als Ministerpräsidentin im Gespräch
  7. Frankfurter Rundschau (5. Oktober 2007): OB Petra Roth sagt Ja zur Moschee
  8. a b die tageszeitung (13. Mai 2006): Interview mit Petra Roth
  9. Petra Roth hört früher auf Frankfurter Rundschau, 1. November 2011
  10. Meldung auf welt.de vom 1. November 2011, abgerufen am 1. November 2011
  11. „Roth neue Präsidentin des Deutschen Städtetags“ auf tagesschau.de (nicht mehr online verfügbar)
  12. Liste der Mitglieder der deutschen Delegation im Ausschuss der Regionen
  13. Messe Frankfurt Management
  14. [1]

Weblinks

 Commons: Petra Roth – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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