- Gebrüder Müller
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Die Gebrüder Müller waren ein berühmtes Streichquartett des 19. Jahrhunderts, das am Braunschweiger Opernhaus tätig war.
Mitglieder
Das Quartett bestand aus den vier Söhnen des Braunschweiger Kammermusikers Aegidius Müller (* 2. Juli 1766 bei Görsbach bei Nordhausen; † 14. August 1841 in Braunschweig), der sie zunächst auch ausbildete:
- Karl Friedrich Müller (* 11. November 1797; † 4. April 1873) spielte im Quartett die erste Violine. Er wurde mit 14 Jahren in Berlin an der königlichen Kapelle angestellt und von Karl Möser weiter ausgebildet, 1815 Mitglied der Braunschweiger Hofkapelle und später Konzertmeister. Als Lehrer prägte er eine ganze Generation von Geigern. Nach 60-jähriger Tätigkeit wurde er am 1. Januar 1872 pensioniert.
- Gustav Heinrich Theodor Müller (* 13. Dezember 1799; † 7. September 1855) leitete in der Kapelle die Zwischenaktsmusik mit dem Titel Symphoniedirector und spielte im Quartett die Bratsche.
- Theodor August Müller (* 27. September 1802; † 20. Oktober 1875) spielte das Violoncello und war auch als Lehrer tätig.
- Georg Franz Ferdinand Müller (* 29. August 1808; † 22. Mai 1855) spielte im Quartett die zweite Violine. In der Kapelle war er erst als Kammermusiker, dann als Musikdirektor und nach einer Studienreise nach Paris 1842 als Nachfolger von Albert Methfessel als Kapellmeister angestellt. Unter seiner Leitung bildete sich das Braunschweiger Orchester zu einem der ersten in Deutschland aus und genoss die Anerkennung zeitgenössischer Komponisten wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Friedrich Schneider, Louis Spohr, Conradin Kreutzer und Giacomo Meyerbeer, die hier ihre Werke aufführten. Zudem hat Georg auch mehrere eigene Werke komponiert. Seiner großen Oper Pino di Porto maß Spohr bedeutenden musikalischen Wert bei, sie scheiterte aber durch den Text von Friedrich Konrad Griepenkerl.
Kritik und Bedeutung
Der französische Komponist Hector Berlioz äußerte nach einem Besuch Braunschweigs im Jahre 1843 über das Quartett und das Orchester: Ich muß an dieser Stelle sagen, daß ich, bis an diesen Tag, noch nie, weder in Frankreich, noch in Belgien, noch sonst in Deutschland hervorragende Künstler versammelt gesehen habe, die so ergeben, aufmerksam und begeistert von ihrer Aufgabe gewesen wären….
Literatur
- Bernhard Müller: Müller, vier Gebrüder. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 499–501.
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