Gehry

Gehry
Frank Gehry in einem von ihm entworfenen Sessel aus Wellpappe (1987)
Der Gehry-Tower in Hannover
Die Gehry-Bauten im Medienhafen von Düsseldorf
Düsseldorf, Detail
Das Stata Center, Boston, USA
Das Guggenheim-Museum, Spanien
Das Tanzende Haus in Prag

Frank Owen Gehry [fɹæŋk ˈoʊən ˈɡɛəɹi] (* 28. Februar 1929 in Toronto; eigentlich Ephraim Goldberg) ist ein kanadisch-US-amerikanischer Architekt und Designer, der seit 1947 in Kalifornien lebt.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Bis 1954 studierte Gehry Architektur an der University of Southern California (USC) in Los Angeles, danach Stadtplanung an der Harvard University's Graduate School of Design. Seit 1962 betreibt er ein eigenes Architekturbüro in Los Angeles. 1989 wurde ihm der Pritzker-Preis für Architektur verliehen.

Seine Bauten besitzen, als typisch dekonstruktivistische Gebäude, einen collagenhaft aufgebauten Charakter, indem auseinanderstrebende Bauelemente verknüpft werden, die ein Ineinanderfließen der Räume realisieren sollen.

Zu Anfang seiner Karriere baute er durchaus konventionell. Erst gegen Ende der 60er Jahre veränderte er seine architektonische Formensprache, indem er begann vermeintlich "ärmliche" Materialien wie Sperrholz, Wellblech und im Möbelbau sogar Wellpappe einzusetzen. Charakteristisch für Gehry sind seitdem abgewinkelte Ebenen, kippende Räume, umgekehrte Formen und eine gebrochene Geometrie.

Bauten

Zu seinen bekanntesten Bauten zählen

Außerdem konzipierte Gehry zahlreiche Inneneinrichtungen und Möbelentwürfe.

Das Museum der Toleranz in Los Angeles mit 21.600 Quadratmetern, ein «Zentrum für Menschenwürde», soll die Toleranz und das Verständnis zwischen den Religionen fördern. Dies gilt für Juden, Christen, Muslime und andere, aber auch für die Juden untereinander. Bauherr des Gebäudekomplexes (Kosten: über 150 Millionen Euro) ist das Simon-Wiesenthal-Zentrum gegen Antisemitismus. Gehry kündigte an, das Museum solle neben der Ausstellungsfläche auch ein Begegnungszentrum, Konferenzsäle, eine Bibliothek, ein Theater und ein koscheres Restaurant enthalten.

Einige seiner zukünftigen Arbeiten betreffen die Realisation seines Entwurfes für das neue Guggenheim-Museum in Lower Manhattan, New York City und in Abu Dhabi, Hauptstadt der Arabischen Emirate.

Varia

Das im Januar 2009 erschienene neunte Album "Merriweather Post Pavilion" der US-amerikanischen Rockband Animal Collective ist dem von Gehry entworfenen Amphitheater von Columbia, Maryland entlehnt, einer 1967 eröffneten location für Freiluftkonzerte.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur (Auswahl)

  • Mathewson, Casey: Frank O. Gehry: 1969 - heute. Feierabend Verlag, Berlin 2006, 600 S., 700 farbige Abb., 29,95 € (D), ISBN 3-89985-270-2
  • Ragheb, J. Fiona u.a.: Frank Gehry. Architect. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2001, 392 S., 408 Abb., ISBN 3-7757-1048-5 (englisch)
  • Bruggen, Coosje van: Frank O. Gehry. Guggenheim Museum Bilbao. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 1997 ISBN 3-7757-0722-0

Filmographie

  • Frank Gehry hatte in der Fernsehserie Simpsons in der Folge "Homer, die Ratte" einen Gastauftritt, in der er sich selbst sprach.
  • 2006 drehte US-Regisseur Sydney Pollack [1] den Dokumentarfilm „Sketches of Frank Gehry“.[2]

Quellenangaben

  1. Mariam Schaghaghi: „Ich wollte Gehry begreifen“ Spiegel online, 5. Juli 2007, Interview mit Pollack
  2. A. O. Scott: „In 'Sketches of Frank Gehry,' a Design for Living Large“, New York Times, 12. Mai 2006

Weblinks


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