Georg Denzler

Georg Denzler

Georg Denzler (* 19. April 1930 in Bamberg) ist ein deutscher römisch-katholischer Priester und emeritierter Professor der Theologie.

Leben

Georg Denzler studierte von 1950 bis 1955 an der Phil.-Theol. Hochschule in Bamberg Katholische Theologie und wurde 1955 zum Priester geweiht.

In den Jahren 1955 bis 1959 war er als Kaplan in Rehau, Scheßlitz, Forchheim und Schnaittach tätig. 1962 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert, 1967 habilitierte er sich im Fach Kirchengeschichte. Von 1967 bis 1971 war er als Dozent an den Hochschulen in München, Freising und Tübingen tätig. 1971 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der Universität Bamberg. 1998 wurde Georg Denzler emeritiert.

Nach seiner Heirat im Jahr 1973 wurde Georg Denzler durch den Augsburger Bischof Josef Stimpfle, in dessen Diözese er als Pfarrer tätig war, vom Priesteramt suspendiert und seine kirchliche Lehrerlaubnis widerrufen.

Am 3. Juni 2001 wurde ihm der 1001-Christen-Preis für kritisches Engagement in der Kirche durch die Pfarrgemeinde St. Michael in Schweinfurt verliehen. Am 31. Juli 2005 feierte er sein Goldenes Priesterjubiläum.

Werke

  • Kardinal Guglielmo Sirleto (1514-1585). Leben und Werk. Ein Beitrag zur nachtridentinischen Reform (Münchener Theologische Studien, I. Historische Abteilung, Band 17; Hueber, München 1964)
  • Tagebuch des Konzils. Die Arbeit der dritten Session (mit Luitpold A. Dorn) (Sailer, Nürnberg-Eichstätt 1965)
  • Die Propagandakongregation in Rom und die Kirche in Deutschland im ersten Jahrzehnt nach dem Westfälischen Frieden. Mit Edition der Kongregationsprotokolle zu deutschen Angelegenheiten aus den Jahren 1649-1657 (Bonifacius, Paderborn 1969)
  • 4 P.-P. Joannou: Die Ostkirche und die Cathedra Petri im 4. Jahrhundert. Bearbeitet von Georg Denzler (Päpste und Papsttum, Band 3; Hiersemann, Stuttgart 1972)
  • W. Blasig / W. Bohusch: Von Jesus bis heute. 46 Kapitel aus der Geschichte des Christentums. Unter beratender Mitwirkung von Georg Denzler (Kösel, München 1973)
  • Das Papsttum und der Amtszölibat, 2 Teilbände (Päpste und Papsttum, Band 5/I-II; Hiersemann, Stuttgart 1973-1976
  • August Bernhard Hasler: Wie der Papst unfehlbar wurde. Macht und Ohnmacht eines Dogmas. Mit einem Geleitwort von Hans Küng und einem Nachwort von Georg Denzler. (Für die Taschenbuchausgabe erweitert von Georg Denzler (Ullstein, Berlin 1981))
  • Weshalb Priester? (Heyne, München 1982)
  • Die Kirchen im Dritten Reich. Christen und Nazis Hand in Hand? (mit Volker Fabricius) Band 1: Darstellung, Band 2: Dokumente (Fischer, Frankfurt 1984)
  • Widerstand oder Anpassung? Katholische Kirche und Drittes Reich (Piper, München 1984)
  • zus. mit Ernst Ludwig Grasmück, Geschichtlichkeit und Glaube. Gedenkschrift zum 100. Todestag Ignaz von Döllingers. Erich Wewel Verlag, München 1990
  • Die verbotene Lust. 2000 Jahre christliche Sexualmoral. 3. durchgesehene Auflage, Piper , München 1991, ISBN 3-492-11310-9
  • Wörterbuch der Kirchengeschichte. (mit Carl Andresen), 4. aktualisierte Auflage, dtv, München 1993, ISBN 3-423-03245-6
  • Die Geschichte des Zölibats. Herder, Freiburg 1993, ISBN 3-451-04146-4
  • Jesus, der Christus, und seine Kirche (mit Ernst Feil) (Anarche, Inning 1993)
  • Christen und Nationalsozialisten. Darstellung und Dokumente. Mit einem Exkurs: Kirche im Sozialismus. (mit Volker Fabricius) Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-11871-9
  • Christen und Nationalsozialisten. Darstellung und Dokumente. Mit einem Exkurs: Kirche im Sozialismus (mit Volker Fabricius) (Fischer Taschenbuch, Frankfurt, 2. Auflage 1995)
  • Wörterbuch der Kirchengeschichte (mit Carl Andresen), 5. aktualisierte Auflage (dtv, München 1997)
  • Lexikon der Kirchengeschichte. Über 700 Stichwort-Artikel (mit Carl Andresen) (Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998)
  • Widerstand ist nicht das richtige Wort. Katholische Priester, Bischöfe und Theologen im Dritten Reich. Pendo, Zürich 2003, ISBN 3-85842-479-X
  • Wörterbuch Kirchengeschichte. (mit Carl Andresen) Marix , Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-23-1
  • Das Papsttum. Geschichte und Gegenwart., 2. aktualisierte Auflage, Beck, München 2004, ISBN 3-406-41865-1
  • Der Vatikan : Geschichte, Kunst, Bedeutung. (mit Clemens Jöckle), Primus, Darmstadt 2006, ISBN 978-3-89678-573-2

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Denzler — ist ein deutscher Familienname, den folgende Personen tragen: Andy Denzler (* 1965) Schweizer Künstler Georg Denzler (* 1930), deutscher römisch katholischer Theologe, Günther Denzler (* 1948), deutscher Kommunalpolitiker …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Dem–Den — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Priesterkind — Als Priesterkind (Priestersohn bzw. Priestertochter) wird im allgemeinen und religionswissenschaftlichen Diskurs ein Kind bezeichnet, von dem zumindest ein Elternteil ein Priester ist. Da einige Konfessionen und religiösen Gruppierungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Sirleto — Guglielmo Sirleto (* 1514 in Guardavalle in Kalabrien; † 6. Oktober 1585 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er gehörte zunächst der römischen Kurie an und wurde Bischof von San Marco Argentano, später von Squillace. Er wurde am 12 …   Deutsch Wikipedia

  • Ehelos — Der Zölibat (von lat. caelebs „allein, unvermählt lebend“; umgangssprachlich manchmal auch das Zölibat) bezeichnet das Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu übernehmen. Neben der römisch katholischen kennen auch …   Deutsch Wikipedia

  • Priesterehe — Der Zölibat (von lat. caelebs „allein, unvermählt lebend“; umgangssprachlich manchmal auch das Zölibat) bezeichnet das Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu übernehmen. Neben der römisch katholischen kennen auch …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Heinrich Leopold Deschner — Karlheinz Deschner im Jahr 2007 gemeinsam mit Hans Albert Karlheinz Deschner (eigentlich Karl Heinrich Leopold Deschner; * 23. Mai 1924 in Bamberg) ist ein deutscher Schriftsteller und Religions und Kirchenkritiker. Zu seinen Werken zählen unter… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Graber (Bischof) — Bischöfliches Wappen Rudolf Graber (* 13. September 1903 in Bayreuth; † 31. Januar 1992 in Regensburg) war ein deutscher Theologe und römisch katholischer Bischof von Regensburg …   Deutsch Wikipedia

  • Wurlitz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Guglielmo Sirleto — (* 1514 in Guardavalle in Kalabrien; † 6. Oktober 1585 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche. Er gehörte zunächst der römischen Kurie an und wurde Bischof von San Marco Argentano, später von Squillace. Er wurde am 12. März 1565 von… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”