- Georg Haar
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Georg Haar (* 17. November 1887 in Weimar; † 22. Juli 1945 in Weimar(?)) war Stifter und Notar.
Der Vater war der Kommerzienrat Otto Haar, ein Weimarer Textilkaufmann und Hoflieferant, der 1868 Weimars damals größtes Geschäftshaus für “Damen- und Kindergarderobe” in der heutigen Schillerstrasse 5a gründete, und welches unter dem Namen Modehaus Max Haar geführt wurde.
Von 1897 bis 1906 besuchte Georg Haar das humanistische Wilhelm-Ernst-Gymnasium in Weimar. Im Anschluss studierte er ein Semester Jura in Lausanne. Von 1906 bis 1907 absolvierte er in Hanau seinen Militärdienst. Danach setzte er sein Studium von 1907 bis 1909 in Bonn fort. 1910 studierte er dann an der Universität in Jena. Am 7. November 1910 verlieh ihm die Juristische Fakultät der Universität den Doktorgrad. 1914 wurde er zum Gerichtsassessor ernannt. Er arbeitete dann als Assessor, und später als Rechtsanwalt in Weimar und Braunschweig. 1920 wurde er zum Notar in Weimar ernannt. 1933 heiratete Georg Haar die aus Braunschweig stammende Anna Karola Felicitas von Holtum, die geschiedene Frau seines Studienfreundes Dr. Roderich Huch, der ein Neffe der Dichterin Ricarda Huch war. Seine Frau brachte zwei Kinder mit in die Ehe ein, die allerdings beide im Zweiten Weltkrieg starben. Haar besaß eine bedeutende Bibliothek und eine umfangreiche Sammlung russischer Ikonen.
In seinem Testament vom 6. Juni 1945 setzte Georg Haar die Stadt Weimar zur alleinigen Erbin seines beträchtlichen Vermögens ein, und zwar für den Fall, dass seine Frau vor ihm oder zugleich mit ihm stirbt. Dieses Testament wurde jedoch mit der Auflage verbunden, dass in der Villa Haar auf der nordöstlichen Anhöhe über dem Ilmpark unweit von Goethes Gartenhaus eine Heimstätte für Kriegswaisenkinder einzurichten ist und für diese der Name „Villa Haar” zu verwenden ist. Die Erträge seines Kaufhauses in der Schillerstraße sowie die Gewinne, die durch die Immobilien erzielt wurden, sollten der Finanzierung des Waisenhauses dienen.
Am 22. Juli 1945 schieden Dr. Georg Haar und seine Frau Felicitas freiwillig aus dem Leben, wohl wegen der Ungewissheit über die Zukunft und die Angst vor Repressalien durch die sowjetische Besatzungsmacht.
Die Stiftung wurde 1947 durch die Stadt Weimar errichtet, aber schon 1952 wieder aufgelöst. Das Kinderheim erhielt gegen den testamentarischen Willen der Stifter den Namen "Rosa Thälmann". Die Firma Max Haar wurde liquidiert und der HO zugeschlagen, der Immobilienbesitz verstaatlicht.
Eine Gedenktafel am früheren Kaufhaus Haar in Weimar erinnert an den Stifter und seine Frau und deren Schicksal.
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