Georg Schmitt

Georg Schmitt
Georg Schmitt
Geburtshaus von Georg Schmitt in Trier

Johann Georg Gerhard Schmitt (* 11. März 1821 in Trier; † 7. Dezember 1900 in Paris) war ein deutscher Komponist, Domorganist in Trier, Organist in Saint-Sulpice und St. Germain-des-Prés in Paris.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Schmitt wurde im Trierer Stadtteil Zurlauben geboren. Im Alter von elf Jahren verlor er bereits seinen Vater, der gleichzeitig Gastwirt und Domorganist war. Er trat daraufhin - zunächst vorläufig - dessen Nachfolge an. Das Trierer Domkapitel schickte ihn dann für zwei Jahre zu Studien nach Münster. 1835 wurde der Vierzehnjährige zum Domorganisten ernannt. Wegen notorischer Unzuverlässigkeit kam es 1842 zur fristlosen Entlassung.

Georg Schmitt besuchte ab 1844 in Paris das Konservatorium. Zu seinen Lehrern gehörten Berlioz, Spontini und Niedermeyer, später auch Rossini.

1846 komponierte er während eines Heimatbesuchs zu dem von Theodor Reck stammenden Gedicht bzw. Liedtext „Im weiten deutschen Lande“ eine Musik, nachdem dieser Text Monate zuvor bei einem Musikwettbewerb wegen der fehlenden Melodie nicht gewertet wurde.

Zurück in Paris wurde Schmitt Organist der deutschen Gemeinde und konnte sich hier schnell im Musikleben etablieren. Nach einem Aufenthalt in Amerika wurde er am 1. Januar 1850 Organist von St-Sulpice de Paris. Auf Betreiben Schmitts wurde die bestehende Orgel von dem Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll verbessert. Nach der Fertigstellung der imposanten Orgel wurde jedoch auf Betreiben Cavaillé-Colls Louis James Alfred Lefébure-Wely zum Titularorganisten der Kirche berufen. Schmitt wurde daraufhin Organist an den Kirchen St. Germain-des-Prés und St. Joseph Artisan.

Zu seinen Orgelspiel-Schülern gehörten Camille Saint-Saëns, Auguste Bazille, Alexandre Guilmant und César Franck.

Schmitt starb am 7. Dezember 1900 und wurde auf dem Friedhof Père Lachaise begraben.[1]

Werke

  • Mosellied („Im weiten deutschen Lande“)
  • Nouveau Manuel Complet de l'Organiste (Orgelschule)
  • Le Musée de l'Organiste

Einzelnachweise

  1. Trier Orgelpunkt: Georg Schmitt, Domorganist in Trier von 1835 bis 1842

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Louis Nicolas Séjan Titularorganist der Kirche Saint-Sulpice
1850–1863
Louis-James-Alfred Lefébure-Wely

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg Schmitt (Begriffsklärung) — Georg Schmitt ist der Name folgender Personen: Georg Schmitt (1821–1900), deutscher Komponist und Organist Georg Alois Schmitt (1827–1902), deutscher Komponist und Hofkapellmeister im Mecklenburg Schwerin Georg Friedrich Schmitt (1859–1938),… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmitt (Familienname) — Schmitt ist ein häufiger deutscher Familienname (zur Herkunft, Bedeutung und Verbreitung siehe Schmidt). Folgende Personen tragen ihn: Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Schmidt — ist der Name folgender Personen: Georg Schmidt (Missionar) (1709–1785), Herrnhuter Missionar Georg Schmidt (Genealoge) (1838–1920), deutscher Genealoge Georg Schmidt (Hochschullehrer) (1871–1955), deutscher Hochschullehrer, Leiter des Technikums… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-August-Zinn-Medaille — (Vorderseite) …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Philipp Schmitt — Selbstporträt, Zeichnung, 1864 …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Fox — (* 12. Juli 1949 in Völklingen) ist ein saarländischer Schriftsteller im Bereich der Belletristik und Mundartdichtung sowie Schulleiter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Aloys Schmitt — …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Friedrich Schmitt — Orion206, Teedose, Zinnmontierung vergoldet, Keramikkorpu …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Leber — en 1973 Mandats …   Wikipédia en Français

  • Georg Joachim Schmitt — (* 18. Mai 1963 in Trier) ist ein deutscher Künstler und Autor. Leben Schmitt studierte Klassische Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn und Tübingen. Seine Arbeiten umfassen Photoarbeiten, Gemälde, Zeichnungen, plastische Arbeiten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”