Georgenborn

Georgenborn
Georgenborn
Gemeinde Schlangenbad
Koordinaten: 50° 5′ N, 8° 7′ O50.0884878.120914380Koordinaten: 50° 5′ 19″ N, 8° 7′ 15″ O
Höhe: 380 m ü. NN
Fläche: 1,27 km²
Einwohner: 2.015 (30. Juni 2008)
Eingemeindung: 1. Apr. 1928
Eingemeindet nach: Wiesbaden
Postleitzahl: 65388
Vorwahl: 06129
ehemalige Schule an der Ortsdurchfahrt, gestiftet von Baron Ferdinand von Krauskopf

Georgenborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Schlangenbad im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen mit 2015 Einwohnern.[1] Für den Ortsteil besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Georgenborn liegt östlich des Hauptortes Schlangenbad im Hohen Taunus auf einer Höhe von 380 Meter[2] am Südabhang des Rotekreuzkopfes (510 Meter) und der Hohen Wurzel (618 Meter) mit einem weiten Blick nach Süden in die Oberrheinische Tiefebene. Von Osten aus Richtung Wiesbaden-Chausseehaus kommend, führt die L 3038 nach Westen durch Georgenborn und über eine kreuzungsfreie Anschlussstelle an die Bundesstraße 260 hinunter zum Hauptort Schlangenbad im Walluftal.

Geschichte

Georgenborn entstand an einer Waldquelle, an der der Landesherr Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein bei Jagdausflügen zu rasten pflegte. Er beschloss mit Edikt vom 8. Oktober 1694 - während des Pfälzischen Erbfolgekrieges - an dieser Stelle zwölf Flüchtlingsfamilien aus der Kurpfalz anzusiedeln und bestimmte, dass der neu gegründete Ort nach ihm und der Quelle Georgenborn genannt werden sollte. Die Siedler rodeten Wald und legten Felder und Wiesen an. Dreißig Jahre lang gab es kriegerische Auseinandersetzungen um Georgenborn wegen Streit mit den Bauern aus dem benachbarten kurmainzischen Frauenstein um Weide- und Rodegerechtigkeiten. Diese Zwistigkeiten hätten beinahe zur Zerstörung des Ortes geführt. Obwohl Graf Friedrich Ludwig von Nassau-Ottweiler als Nachfolger des Fürsten zunächst die Aufgabe der Siedlung erwog, konnte die Existenz von Georgenborn schließlich 1727 durch einen Vergleich mit Kurmainz gesichert werden.

Zur Zeit des Herzogtums Nassau gehörte Georgenborn zum Amt Wiesbaden. Nach der Annexion des Herzogtums durch Preußen wurde der Ort 1867 dem Mainkreis und 1886 dem Landkreis Wiesbaden im Regierungsbezirk Wiesbaden zugeordnet.

Mitte des 19. Jahrhunderts begannen wohlhabende Bürger von Wiesbaden und Umgebung, in Georgenborn Villen und Landhäuser zu bauen. Die Bevölkerungszahl blieb in dieser Zeit bei ein- bis zweihundert Einwohnern. Schließlich ließ auf Georgenborner Flur der russische Industrielle Baron Ferdinand von Krauskopf im den Jahren 1895 und 1896 mit viel Aufwand Schloss Hohenbuchau errichten und dazu einen weitläufigen Schlosspark anlegen. In der Blütezeit des Schlosses war ein Großteil der Georgenborner Bevölkerung für den Baron tätig. Als er durch den Ersten Weltkrieg sein Vermögen verlor, musste er das Schloss verkaufen. Nach wechselvollem Schicksal verfiel dieses immer mehr und der Park verwilderte.

Mit der Auflösung des Landkreises Wiesbaden 1928 erfolgte die Eingliederung von Georgenborn in die Stadt Wiesbaden, die jedoch nur von kurzer Dauer war. 1939 wurde der Ort wieder ausgegliedert und nach Schlangenbad im Untertaunuskreis eingemeindet.

1961 wurde Schloss Hohenbuchau abgerissen und im Park entstand ein neues Wohnviertel.

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten, Fakten der Gemeinde Schlangenbad
  2. Topografische Karte 1:25.000

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georgenborn — is a village of 2000 inhabitants in the municipality of Schlangenbad, Germany. The village is located in the Taunus mountains between Schlangenbad and Wiesbaden and was founded in 1694 by Fürst Georg of Nassau Idstein …   Wikipedia

  • Bad Schlangenbad — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Hohenbuchau — war ein Landsitz, der 1869 bis 1963 in Georgenborn (Gemeinde Schlangenbad im Rheingau Taunus Kreis in Hessen) stand. Inhaltsverzeichnis 1 Der erste Landsitz 2 Bau des Schlosses 3 Niedergang und Ende …   Deutsch Wikipedia

  • Hochtaunus — Naturräumliche Gliederung des Taunus Hoher Taunus ist die Bezeichnung einer naturräumlichen Haupteinheit (301) im hessischen Taunus für die unmittelbare Umgebung des sogenannten Taunushauptkamms. Davon zu unterscheiden ist die Bezeichnung… …   Deutsch Wikipedia

  • Hoher Taunus — p1f1p5 Hoher Taunus Höchster Gipfel Großer Feldberg (881,5 m ü. NN) Lage Hessen Teil des …   Deutsch Wikipedia

  • Krauskopf — ist der Name folgender Personen: Ferdinand Krauskopf der Ältere, Großindustrieller in St. Petersburg, kaufte 1879 in Georgenborn einen Landsitz Ferdinand von Krauskopf, erbaute Schloss Hohenbuchau mit Parkanlage in Georgenborn Annegret Krauskopf… …   Deutsch Wikipedia

  • Rheingaukreis — Der Rheingaukreis war ursprünglich ein Landkreis im Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen Nassau und bestand vom 22. Februar 1867 bis zum 31. Dezember 1976. Kreisstadt war Rüdesheim am Rhein. Kartenausschnitt mit dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Schlangenbad — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Walluf (Rhein) — Vorlage:Infobox Fluss/BILD fehltVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Walluf Lage Hessen, Deutschland Gewässerkennzahl 2514 Länge 13,7 km [1] …   Deutsch Wikipedia

  • Walluftal — Vorlage:Infobox Fluss/BILD fehltVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Walluf Lage Hessen, Deutschland Gewässerkennzahl 2514 Länge 13,7 km [1] …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”