- Untertaunuskreis
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Der Untertaunuskreis war ursprünglich ein Landkreis im Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau und bestand vom 22. Februar 1867 bis zum 31. Dezember 1976.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach der Okkupation des Herzogtums Nassau durch Preußen im Deutschen Krieg (Juli 1866, Verkündung der Annexion am 4. August) wurde der neue Regierungsbezirk (bestehend aus Nassau und der ebenfalls einverleibten Freien Stadt Frankfurt nebst einigen Hessen-Darmstädtischen Gebieten in 12 Landkreise eingeteilt. Die bisherigen nassauischen Ämter Langen-Schwalbach, Wehen und Idstein wurden mit rund 42.000 Einwohnern zum Untertaunuskreis zusammengefasst. Sitz des Landratsamts war Langenschwalbach, (heute: Bad Schwalbach). [1]
Das Amt Langen-Schwalbach, das ehemals zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehörte, war 1815 zu Nassau gekommen. Die Ämter Idstein im Taunus und Wehen waren von jeher nassauisch, und die Gemeinden Bremthal, Niederjosbach, Oberjosbach, Vockenhausen sowie Niedergladbach und Obergladbach und ein Teil der Gemeinde Schlangenbad waren 1803 von Kurmainz hinzugekommen.
Am 1. April 1886 trat die neue Kreisordnung der Provinz Hessen-Nassau in Kraft. Es wurden neue, kleinere Landkreise geschaffen. Auch der Untertaunuskreis wurde verkleinert. Das Gebiet um Camberg wurde dem neu geschaffenen Kreis Limburg zugeordnet.
Bei der Gründung der Kreise Limburg, Usingen (1886) und des Main-Taunus-Kreises (1928) verlor der Untertaunuskreis insgesamt 17 Gemeinden. Am 1. April 1939 wurde er um Georgenborn vergrößert, das aus der Stadt Wiesbaden ausgegliedert und nach Schlangenbad eingemeindet wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Untertaunuskreis in der Amerikanischen Besatzungszone, verblieb beim Regierungsbezirk Wiesbaden und wurde somit Teil des Landes Hessen.
Nach 110-jährigem Bestehen wurde der Untertaunuskreis im Jahre 1977 mit dem Rheingaukreis zum Rheingau-Taunus-Kreis zusammengeschlossen. Die bisherige Kreisstadt Bad Schwalbach wurde Sitz der neuen Kreisverwaltung wegen ihrer zentralen Lage im Kreisgebiet. Dafür konnte sich im Großkreis das Kfz-Kennzeichen RÜD der früheren Rheingauer Kreisstadt Rüdesheim am Rhein wegen des hohen Bekanntheitsgrades entgegen allen bestehenden Regeln gegen das Bad Schwalbacher Kennzeichen SWA durchsetzen.
Geografische Lage
Im Süden verlief die Kreisgrenze ungefähr auf dem Taunushauptkamm nördlich von Wiesbaden und umfasste die Oberläufe der aus dem Hohen Taunus nach Westen und Norden fließenden Wasserläufe der Wisper, der Aar, des Wörsbach und des Emsbach.
Landräte
- Karl Schreiber (Landrat) (1867-1877)
- Robert Urban (1877-1895)
- Lebrecht Kurt von Koeller (1895-1908)
- Gebhart von Trotha (1908-1925)
- Dr. Werner Pollack (1925-1933)
- Jean Herrchen (1933-1943)
- Walter von Sybel (1943-1945)
- Arnold Schuster (1945-1948) (CDU)
- Otto Vitense (1948-1962) (CDU)
- Herbert Günther (1963-1972), späterer Hessischer Justizminister (SPD)
- Karl-Heinz Becker (1972-1976) (SPD)
Referenzen
Ehemalige Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau)Die Landkreise im Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau
Landkreis Biedenkopf | Dillkreis | Landkreis Frankfurt | Landkreis Höchst | Landkreis Limburg | Oberlahnkreis | Obertaunuskreis | Oberwesterwaldkreis | Rheingaukreis | Landkreis Sankt Goarshausen | Unterlahnkreis | Untertaunuskreis | Unterwesterwaldkreis | Landkreis Usingen | Landkreis Wetzlar | Landkreis Wiesbaden
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