- Gerd Sonnleitner
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Gerhard (Gerd) Alfons Jakob Sonnleitner (* 30. Juli 1948 in Passau) ist ein deutscher Agrarfunktionär und derzeit Präsident des Deutschen Bauernverbandes sowie des europäischen Bauernverbandes COPA.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sonnleitner besitzt in Ruhstorf im Landkreis Passau einen 100-Hektar-Veredlungsbetrieb, welcher seit dem 13. Jahrhundert in Familienbesitz ist. Nach dem Realschulabschluss 1964 absolvierte Sonnleitner eine landwirtschaftliche Ausbildung und schloss 1973 als staatlich geprüfter Landwirt und Landwirtschaftsmeister ab. Sonnleitner ist der Sohn des Landwirts Jacob Sonnleitner und seiner Frau Juliane. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.[1]
Seit 1991 ist Sonnleitner Präsident des Bayerischen Bauernverbandes. Nachdem er seit 1994 bereits Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes war, wurde er am 8. April 1997 als erster praktizierender Landwirt in der Verbandsgeschichte zum Nachfolger von Constantin Freiherr von Heereman als Präsident des DBV gewählt und zuletzt 2009 im Amt bestätigt. Anfang Juli 2011 gab Sonnleitner bekannt, sich von der Spitze des DBV zurückziehen zu wollen und bei den kommenden Neuwahlen im Jahr 2012 nicht wieder zu kandidieren.[2]
Im April 2011 wurde Sonnleitner für zwei Jahre zum Präsidenten des europäischen Bauernverbandes COPA gewählt.[3] Das Amt hatte er bereits von April 2001 bis April 2003 inne. Von 2007 bis 2011 war Sonnleitner COPA-Vizepräsident.
Gerd Sonnleitner war von 1972 bis 1993 parteiloser Gemeinderat und von 1990 bis 1992 zweiter Bürgermeister der Gemeinde Ruhstorf. Von 1990 bis 1995 war er zudem für eine Wählergemeinschaft Kreisrat im Landkreis Passau und von 1992 bis 1999 Mitglied des Bayerischen Senats.
Im Jahr 2001 erhielt Sonnleitner den Negativpreis Dinosaurier des Jahres als Deutschlands größter Umweltsünder vom Naturschutzbund Deutschland. Begründet wurde die Preisvergabe mit seiner „konsequente(n) Bremsleistung in Sachen Agrarwende“,[4] die sich unter anderem in seiner „bemerkenswert schlichte(n)“ Lobbyarbeit, seiner „ständige(n) Litanei gegen jeden noch so überfälligen Reformschritt vom Bundesnaturschutzgesetz bis zur Ökosteuer“ und sein „permanentes Nein zu Verbesserungen bei der Tierhaltung und der Reduzierung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln“ äußere.[5]
Weitere Ämter
Sonnleitner bekleidet zahlreiche weitere Ämter, u. a. ist er Mitglied der Präsidien der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Raiffeisenverbands, Aufsichtsratsvorsitzender des Deutschen Landwirtschaftsverlags, Vorsitzender des Zentralausschusses der Deutschen Landwirtschaft, Mitglied des Verwaltungsrats der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Aufsichtsräte der Münchener und Magdeburger Agrarversicherung AG sowie der R+V Lebensversicherung AG, Mitglied des genossenschaftlichen Beirats der BayWa AG[6] , Verwaltungsratsvorsitzender der Landwirtschaftlichen Rentenbank und Mitglied der Hanns-Seidel-Stiftung. [7]
Ehrungen
- 1998: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
- 2005: Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.copa-cogeca.be: Curriculum vitae – Gerd Sonnleitner. 17. April 2007.
- ↑ Bauernpräsident kündigt Rückzug an: "Ich hab's gern gemacht" bei tagesschau.de, 1. Juli 2011 (abgerufen am 1. Juli 2011).
- ↑ vgl. die Homepage des Deutschen Bauernverbandes.
- ↑ vgl. Naturschützer küren Sonnleitner zum „Dinosaurier“. In: Die Welt, 29. Dezember 2001, Ausg. 303/2001, S. 4
- ↑ vgl. Pötter, Bernhard: Dompteur der Dinosaurier. In: die tageszeitung, 29. Dezember 2001, S. 10
- ↑ Suche im elektronischen Bundesanzeiger BayWa: Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009
- ↑ Eine Aufstellung von Eckehard Niemann (Eckehard Niemann: Das Interessengeflecht des Agrobusiness. In: Thomas Leif/Rudolf Speth (Hrsg.): Die stille Macht. Lobbyismus in Deutschland. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003, S. 186-212, Aufstellung auf S. 210) nennt insgesamt 25 Positionen.
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