Gerhard Kettner

Gerhard Kettner
Außerordentliche öffentliche Plenartagung der Akademie der Künste, 26. März 1970 Berlin: Konrad Wolf, Klaus Wittkugel, Hans Rodenberg, Kurt Hager (erste Reihe, v.l.n.r.), Gerhard Kettner, Martin Viertel, Jeanne Stern, Kurt Stern und Fritz Selbmann, (zweite Reihe v.l.n.r.).

Gerhard Kettner (* 10. August 1928 in Mumsdorf (gehört heute zu Meuselwitz); † 14. Juni 1993 in Dresden) war ein deutscher Lithograf und Graphiker. Er war Professor und Rektor der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Am 10. August 1928 wurde Gerhard Kettner in Mumsdorf (gehört heute zu Meuselwitz) in Thüringen als jüngstes von vier Kindern geboren. In der Zeit zwischen 1943 und 1944 absolvierte er eine Lehre als Lithograf in der Spielkartenfabrik Altenburg. Von 1944 bis 1945 leistete Kettner seinen Militärdienst ab. In dieser Zeit geriet er in Kriegsgefangenschaft.

Im Jahr 1948 besuchte der Zeichner Kettner die Lindenau-Museumsschule bei Heinrick Burkhardt. Zwischen 1949 und 1951 studierte Kettner an der Hochschule für Baukunst und bildende Künste Weimar, unter anderem bei Otto Herbig und Hans van Breek. Ab 1951 bis einschließlich 1953 setzte er das Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden) bei Hans Grundig fort. Im Jahr 1953 erhielt er das Grafik-Diplom bei Max Schwimmer. Anschließend war er bis 1955 Assistent bei Hans Theo Richter. In der Zeit von 1956 bis 1961 absolvierte Kettner eine Aspirantur für Grafik bei Max Schwimmer und war Assistent der Abteilung Kunsterziehung an der HfBK Dresden.

Von 1961 bis 1965 war Kettner Dozent in dieser Abteilung. Als Lehrauftrag übernahm er den Abendakt für die Kunststudenten. 1965 wurde Gerhard Kettner Dozent für Zeichnen in der Abteilung Grundstudium Malerei/Grafik an der HfBK Dresden. Diese Dozentur behielt er bis 1968, danach wurde er Leiter des Lehrbereiches „Komplexes Grundlagenstudium“ der Abteilung Malerei/Grafik.

1969 wurde Gerhard Kettner zum Professor an der HfBK Dresden berufen. Zwischen 1970 und 1974 sowie zwischen 1979 und 1981 war er außerdem der Rektor der HfBK Dresden. Im Jahr 1988 übernahm er eine dreimonatige Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste Wien.

Kettner war verheiratet mit der Künstlerin Gitta Kettner (1928-2011) und hatte zwei Kinder.

Auszeichnungen

  • 1960: Grafik-Preis der CDU (3. Preis für Einzelblätter) für die Lithographie Freundschaft
  • 1970: Käthe-Kollwitz-Preis als Ehrung für sein Werk und sein Gesamtschaffen

Kettners Meisterschüler

Seine Meisterschüler waren unter anderem Stefan Plenkers, Hanns Schimansky, Johannes Heisig, Reinhard Minkewitz, Jochen Fiedler, Hans-Hendrik Grimmling, Elke Hopfe, Manfred Zoller, Trak Wendisch, Christoph Wetzel und Ellen Fuhr.

Ausstellungen

Ein Auszug aus seinen Ausstellungen:

  • 1. September 1977-16. Oktober 1977 unter dem Titel Gerhard Kettner - Zeichnungen und Lithographien Staatliche Museen zu Berlin, Altes Museum
  • Im Jahr 1999 in Weimar in der Galerie Hebecker unter dem Titel Gerhard Kettner und Schüler.
  • Vom 10. März - 18. Mai 2002 unter dem Titel Huldigung an Dresden in der Galerie Döbele GmbH - Dresden, Pohlandstraße 19, 01309 Dresden, Deutschland mit drei Arbeiten.
  • Vom 26.August bis 8. Oktober 2003 fand in der Villa Eschebach (Dresdner Volksbank Raiffeisenbank) in Dresden die Ausstellung Gerhard Kettner – Zeichnungen statt. Die Eröffnungsrede hielt der damalige Bundeskanzler Dr. Gerhard Schröder.
  • Vom 15. Mai bis zum 4. Juli 2004 unter dem Titel Hans Theo Richter, Gerhard Kettner, Reinhard Minkewitz – Zeichnungen fand eine Galerie im Geburtshaus Ernst Rietschels in Pulsnitz
  • Vom 23. Oktober 2005 - 12. November 2006 unter dem Titel Arbeiten auf Papier mit diversen anderen Künstlern im Museum Junge Kunst am Marktplatz 1, 15230 Frankfurt / Oder, Deutschland

Zitate

»Ich glaube, es kann sich keiner aus seiner Traditionskette herauslösen, aus seiner Umwelt, aus seiner Form – das alles wird ihn beschäftigen.«[1]

«Für meine Arbeit gilt, dass die Auseinandersetzung mit dem Richterschen Werk dort am problemreichsten war, wo ich versucht habe, über neue Inhalte zu neuen Mitteln zu kommen.«[2]

»Die eigentliche Aussagekraft der Zeichnung geht von den ungezeichneten Stellen aus.«[3]

»Die beständigsten und intensivsten Erinnerungen an Gerhard Kettner verbinden sich für mich mit den Begegnungen in seinem Atelier in der Kunsthochschule auf der Brühlschen Terrasse. Es war ein Raum, der jeden Besucher beeindruckte. In meiner Erinnerung hat sich in den 18 Jahren, in denen ich Gerhard Kettner in seinem Atelier aufsuchte, darin kaum etwas verändert? Alle, die Kettner näher gekannt haben, sind in diesem Raum durch die Begegnung mit ihm vereint, und das sind natürlich vor allem seine Schüler. Der Zigarrenrauch, die Fotos der Lehrer an der Wand, auf der Staffelei meist eine neuere Zeichnung.« (Manfred Zoller, 1999) [4]

Einzelnachweis

  1. Gerhard Kettner, zitiert nach Hans Ebert in: Katalog G. K., Zeichnungen Lithographien, Berlin 1977, S. 5.
  2. Gerhard Kettner, zitiert nach Hans Ebert in: Katalog G. K., Zeichnungen Lithographien, Berlin 1977, S. 5.
  3. Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Eröffnung der Ausstellung "Gerhard Kettner – Zeichnungen" am 26. August 2003 Dresden (Villa Eschebach)
  4. Kettner, Gitta/Giebe, Marlies (Hrg.): Gerhard Kettner Begegnungen im Atelier ISBN : 978-3-930382-85-9

Literatur

  • Gitta Kettner und Marlies Giebe (Hrsg.): Begegnungen im Atelier. Zeichnungen und Texte. Sandstein, Dresden 2003, ISBN 3-930382-85-7
  • Gerhard Kettner. Zeichnungen und Lithographien. Ausstellungskatalog, Staatliche Museen zu Berlin, Altes Museum 1. September 1977 – 16. Oktober 1977; Galerie Junge Kunst, Frankfurt/Oder, Kabinett; Kunsthalle Rostock; Staatliche Kunstsammlungen Dresden Albertinum. Berlin, 1977.

Weblinks

 Commons: Gerhard Kettner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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