Gerhard van Heukelum

Gerhard van Heukelum

Gerhard van Heukelum (* 15. Januar 1890 auf Nordstrand; † 5. Mai 1969 in Bremerhaven) war ein deutscher Politiker (SPD), Oberbürgermeister von Bremerhaven und Senator in der Freien Hansestadt Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heukelum wurde als Sohn eines Vieh- und Kornhändlers auf der Insel Nordstrand geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Ausbildung zum Nieter, ging anschließend auf Wanderschaft und arbeitete später in einem metallverarbeitenden Betrieb in Bremerhaven. Daneben engagierte er sich gewerkschaftlich, schloss sich 1908 dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) an und war von 1920 bis 1924 Geschäftsführer des Bremerhavener DMV-Verbandes.

Politik

Heukelum trat 1910 in die SPD ein. Er war seit 1919 Ratsmitglied der Stadt Bremerhaven und wurde dort 1928 zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Ab 1924 war er Redakteur bei der sozialdemokratischen Zeitung Norddeutsche Volksstimme und wurde 1927 Chefredakteur des Blattes. Er gehörte von 1927 bis 1933 der Bremischen Bürgerschaft an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er seine journalistische Tätigkeit aufgeben und wurde mehrfach inhaftiert. In der Folgezeit arbeitete er als Vertreter, Arbeiter und Buchhalter. Von 1946 bis zum 11. Februar 1947 war er Mitglied des ernannten Niedersächsischen Landtages, 1947/48 erneut Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und von Februar bis Juni 1948 dann Mitglied im Wirtschaftsrat der Bizone.

Heukelum war von 1922 bis 1925 ehrenamtlicher Stadtrat im Bremerhavener Magistrat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im Mai 1945 von der US-amerikanischen Militärregierung zum Bürgermeister der Stadt Bremerhaven ernannt. Er war seit Juni 1946 ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Wesermünde, die im Februar 1947 auf sein Betreiben hin in das Land Bremen eingegliedert wurde, wobei das Hafengebiet bei der Stadt Bremen verblieb. Nach der Umbenennung Wesermündes in Bremerhaven 1947 amtierte er noch bis 1948 als Oberbürgermeister der Stadt, bis sich bei einer Kampfabstimmung der Stadtverordnetenversammlung Hermann Gullasch (auch SPD) mit den Stimmen jener Parteien, die mit van Heukelums Vorgehen nicht einverstanden waren (CDU, FDP, DP und der KPD), als Oberbürgermeister durchsetzte.

Heukelum wurde deshalb am 18. Mai 1948 als Senator für Arbeit und Wohlfahrt in den vom Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen geführten Senat der Freien Hansestadt Bremen berufen. Vom 29. November 1951 bis zum 21. Dezember 1959 war er Arbeitssenator in der Landesregierung. Im Anschluss fungierte er bis 1967 als ehrenamtlicher Stadtrat für das Krankenhauswesen im Bremerhavener Magistrat.

Ehrungen

  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Bremerhaven, 1968
  • Van-Heukelum-Straße in Bremerhaven
  • Alten- und Pflegewohnheim (Gerhard-van-Heukelum-Haus) in Bremerhaven
  • Ein Fischdampfer der Gemeinwirtschaftlichen Hochseefischerei GmbH, Bremerhaven, (GHG), trug den Namen Gerhard van Heukelum. Gebaut wurde er 1951 auf der Rickmerswerft, Bremerhaven. Seine Daten: 594 BRT, 4830 Korb.[1]

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten

  1. Gemeinwirtschaftliche Hochseefischerei GmbH, Bremerhaven (GHG) auf der Website Werften & Stadtgeschichte Bremerhavens von Peter Müller

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