Geschichte des Technischen Hilfswerks

Geschichte des Technischen Hilfswerks
historisches THW-Fahrzeug von Krupp
typisches THW-Fahrzeug der 70er und 80er Jahre von Magirus-Deutz/Iveco
THW-Kräfte aus Göttingen und Hann. Münden beim gemeinsamen Abbau von Grenzsicherungsanlagen im Kreis Heiligenstadt, April 1990

Vorläufer des Technischen Hilfswerks war die 1919 von Otto Lummitzsch, einem Pionieroffizier, gegründete Technische Nothilfe. Ziel war es schon damals, freiwillige Helfer mit technischem Fachwissen zu gewinnen, um bei Katastrophen und Unglücksfällen mit technischem Gerät Hilfe zu leisten.

Nach Zweckentfremdung der Technischen Nothilfe durch die Nationalsozialisten und Auflösung durch die Siegermächte, wurde Otto Lummitzsch am 22. August 1950 vom damaligen Bundesminister des Innern, Dr. Gustav Heinemann, beauftragt, eine ähnliche Organisation für die Bundesrepublik Deutschland aufzubauen.

Anfang 1952 verfügte das THW bereits über mehr als 300 Ortsverbände. Je ein Landesverband wurde in den einzelnen Bundesländern eingerichtet. Bereits im nächsten Jahr (Februar und März 1953) wurde auch der erste Auslandseinsatz durchgeführt (Sturmflutkatastrophe in den Niederlanden).

Am 25. August 1953 wurde das THW durch den Errichtungserlass vom Bundesministerium des Innern eine Bundesanstalt.

Der Personalbedarf konnte schnell gedeckt werden. Das große Problem der Anfangsjahre war die fehlende technische Ausstattung. Hier war (und ist) viel Eigeninitiative notwendig und viele Fahrzeuge waren damals Privateigentum. Einige Ortsverbände waren ausschließlich mit einer Schubkarre zum Transport ausgestattet.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Ausrüstung, insbesondere durch die Ausstattung mit modernen Gerätekraftwagen (GKW) und Mannschaftstransportern (MTW), vervollständigt und modernisiert. Seit der Wiedervereinigung findet man nicht nur Militärgerät der Bundeswehr in den Reihen des THW, sondern auch Fahrzeuge der ehemaligen NVA wurden in die Ortsverbände integriert.

Im Jahr 1994 wurde aufgrund der weltpolitisch veränderten Lage eine Umorganisation erforderlich. Einige Teileinheiten des THW wurden damals an die örtlichen Feuerwehren (z. B. ABC-Züge) oder Sanitätsorganisationen (z. B. Fernmeldezüge) abgegeben und der Schwerpunkt wieder mehr auf die technische Hilfeleistung und den Bergungsdienst gelegt.

Am 8. Dezember 2008 unterzeichneten der Präsident des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, ein „Kooperationsprotokoll zwischen dem Bundesministerium des Innern, vertreten durch die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, und dem Bundesministerium der Verteidigung über die Zusammenarbeit bei Hilfeleistungen im In- und Ausland“. Danach kann das THW im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) Liegenschaften der Bundeswehr mitnutzen sowie gegenseitige Ausbildungsunterstützung leisten. Für Auslandseinsätze des THW wurden Vereinbarungen zum Mitflug von THW-Helfern in Transportfflugzeugen der Bundeswehr, der medizinischen Mitversorgung von THW-Helfern in Einsatzsanitätseinrichtungen der Bundeswehr und zu verschiedenen Maßnahmen logistischer Unterstützung, z.B. Einbindung der THW-Helfer in die Feldpost- und Bargeldversorgung getroffen.

Direktoren/Präsidenten des THW

  • 1952–1955 Direktor Otto Lummitzsch
  • 1955–1958 Direktor Dr. Alexander Löfken
  • 1958–1962 Direktor Dr. Rudolf Schmidt
  • 1962–1977 Direktor Dipl.-Ing. Hans Zielinski
  • 1977–1985 Direktor Dipl.-Ing. Hermann Ahrens
  • 1985/1986 Direktor Dipl.-Verw. Helmut Meier
  • 1986–2002 Direktor Gerd Jürgen Henkel
  • 2002–2006 Präsident Dr. Georg Thiel
  • seit 2006 Präsident Albrecht Broemme[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. „Faszination Helfen: Die Geschichte des THW“ auf der Seite des THW

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