Geschichtsbewusstsein

Geschichtsbewusstsein

Geschichtsbewusstsein kann verstanden werden als

1. Bewusstsein von der Geschichtlichkeit jeder menschlichen Existenz, menschlicher Kulturen und Institutionen und menschlicher Erkenntnis. Das Bewusstsein von Geschichtlichkeit ermöglicht die Erkenntnis (vgl. Erkenntnistheorie), dass alles menschliche Erkennen vorläufig ist und im Laufe der Geschichte von einem anderen Verständnis von Realität abgelöst wird.

2. Geschichtsbewusstsein als Bewusstsein der Zeitlichkeit allen menschlichen Lebens.

In diesem Zusammenhang ist Geschichtsbewusstsein seit einiger Zeit ein Zentralbegriff der Geschichtsdidaktik. Die moderne deutsche Geschichtsdidaktik ist darauf ausgerichtet, ein möglichst vollständiges, differenziertes und multiperspektivisches Geschichtsbewusstsein im Geschichtsunterricht und an außerschulischen Lernorten zu entwickeln. Auch für die Bereiche Museumspädagogik und Kulturpolitik ist der Begriff des Geschichtsbewußtseins zentral. Geschichtsbewusstsein lässt sich als Eigenschaft eines einzelnen absetzen von der geschichtlichen Erinnerung einer Kultur oder einer Gruppe, die gemeinhin als Geschichtskultur verstanden wird. Das Geschichtsbewusstsein des Einzelnen ist entscheidend durch sein Umfeld geprägt, das seinerseits von Erfahrungen und Interessen durch Wertungen und Wahrnehmungseinschränkungen bestimmt ist. Während der Begriff Geschichtsbewusstsein v.a. den individuellen Prozess der Vergangenheitszuwendung und -verarbeitung, der "Sinnbildung über Zeiterfahrung" (Rüsen), diskutierbar macht, wird mit dem Begriff Geschichtsbild das mehr oder minder vernünftige und ausgereifte Produkt dieses Prozesses erfasst.

Inhaltsverzeichnis

Das „Historische Bewusstsein“ nach Hans-Georg Gadamer

Ausgehend von der Theorie des Hermeneutischen Zirkels beschreibt Gadamer das historische Bewusstsein als einen kreisenden Verstehensprozess, der durch Vorurteile und deren Auflösung bestimmt ist.[1] Dabei werden „Vorurteile“ nicht als Fehler oder Hemmnis, sondern als notwendige und gleichsam natürliche Verstehensbedingung aufgefasst. In diesem Kontext bildet das historische Bewusstsein keine neuartige mentale Operation, sondern eine von jeher praktizierte menschliche Verhaltensweise, die den Menschen und seine eigene Zeitlichkeit in ein bestimmtes Verhältnis zur Vergangenheit setzt, deren Tradition bereits ein Teil von ihm, beziehungsweise er ein Teil von ihr ist.[2]

Weiterhin heißt also historisches Bewusstsein, sich selbst als einen Teil unter vielen Teilen der Überlieferung zu begreifen, die erst in ihrer Gesamtheit die Vergangenheit verständlich machen. Dabei ist jedoch vor allem diese kritische Selbst-Bewusstheit des historischen Verstehens ausschlaggebend; es geht nicht um die unreflektierte Rezeption von Vergangenheit durch Überlieferung. Geschichte als Wirkungsgeschichte ist stets in das aktuelle Denken und Verstehen hineingewoben.[3]

Die unbestreitbare zeitliche Differenz zwischen Interpret und Urheber dient im historischen Bewusstsein paradox als Katalysator. Diese Differenz kann als kognitiver Bruch zur Umwandlung von Vorurteilen in reflektierte Urteile beitragen. Die eigene Geschichtlichkeit des Menschen produziert seinen historischen Horizont, der sich vom Horizont der Vergangenheit abhebt, durch die Bewegung des historischen Bewusstseins jedoch aufgehoben und zu einem gemeinsamen Horizont zusammengeführt wird, indem das historische Bewusstsein sich seiner eigenen Andersartigkeit bewusst wird, diese jedoch in seiner Traditionalität aufgeht.[4]

Geschichtsbewusstsein und Geschichtsbewusstseinsforschung in der DDR

In der DDR wurde das Geschichtsbewusstsein schon früh erforscht. Von 1953 an finden sich erste Arbeiten von Geschichtsmethodikern, seit 1967 unternahm das Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED systematische Studien, seit 1987 trat das Zentralinstitut für Jugendforschung hinzu. Die enge politische Verankerung der einzelnen Institutionen gibt freilich Anlass zu Zweifel an der Objektivität dieser Forschungsergebnisse. Der Versuch, das Geschichtsbild der DDR-Bürger zu erfassen, um aufgrund dieser Ergebnisse im Sinne der Geschichtspolitik der DDR einen größeren Einfluss darauf zu gewinnen, war wissenschaftlich durchaus innovativ. Die sich entwickelnde Forschungsrichtung veranlasste daher auch viele Historiker der Bundesrepublik, sich mit den – zum Teil freilich nur schwer rezipierbaren - Ergebnissen auseinanderzusetzen.[5]

Auf semantischer Ebene gliederte man das Geschichtsbewusstsein in eine Reihe spezifischer Bewusstseinsfaktoren:

  • sozialistisches Staatsbewusstsein
  • Nationsbewusstsein
  • Gesellschafts-/Klassenbewusstsein
  • Heimatbewusstsein
  • Geschichtsbewusstsein

Diese Differenzierung zwischen den einzelnen Bewusstseinssektoren sollte die Messbarkeit verbessern und so bessere Ansatzpunkte zur Beeinflussung liefern.[6]

Geschichtsbewusstsein nach Karl-Ernst Jeismann (1988)

Karl-Ernst Jeismann hat sich verschiedentlich zum Begriff des Geschichtsbewusstseins geäußert, hier wird die ausgereifte Fassung von 1988 zugrunde gelegt. Prinzipiell geht Jeismann zunächst davon aus, dass das Geschichtsbewusstsein das Verhältnis des Menschen zu Geschichte im Allgemeinen ausdrückt. Als Zentralkategorie der Geschichtsdidaktik wird diese das Geschichtsbewusstsein jedoch immer unter der Perspektive der „spezifische[n] Konkretheit bestimmter Geschichtsvorstellungen“[7] untersuchen müssen. Demnach sei stets darauf zu achten, welche normativen Ansprüche an das Geschichtsbewusstsein gestellt würden und auf welche Lernzwecke es abzielen soll. Vornehmlich trage das Geschichtsbewusstsein dazu bei, das Wissen von der Vergangenheit so zu interpretieren, dass es trotz divergierender Strukturelemente einen Beitrag zur Gegenwartsorientierung leisten kann. Darüber hinaus könne es aber ebenso bestimmte auf die Zukunft ausgerichtete Erwartungen hervorrufen.[8]

Das Geschichtsbewusstsein bildet nach Jeismann eine selbstreflexive Instanz, die zur Reflexion der eigenen historischen Bedingtheit beitragen muss: Nur dann sei das handelnde Subjekt in die Lage versetzt, sich gegen manipulative Einflüsse auf das Geschichtsbewusstsein zu wehren. Ebenso sei es basal, dass im Geschichtsbewusstsein auch der konstruktive beziehungsweise rekonstruktive Charakter von Vergangenem in der Gegenwart erfasst sei und das so rekonstruierte Vergangene nicht als faktisches Ebenbild der Vergangenheit begriffen werde. Ferner sei das Geschichtsbewusstsein als ein sich stetig wandelndes Objekt zu begreifen, welches verschiedenen anderen Faktoren unterworfen sei, so etwa der Befindlichkeit des Subjekts oder spezifisch sozialen oder kulturellen Einflüssen. In diesem Sinne ist das Geschichtsbewusstsein ein zyklischer Prozess der Vorstellungsbildung, -infragestellung und -umbildung. Weiterhin impliziert es Formen subjektiver Wahrnehmung, Wertung und Urteilsbildung: Die Rekonstruktion der Vergangenheit vollziehe sich zunächst in der Analyse von Vergangenem, ehe dieses deutend in den historischen Kontext gerückt (Sachurteil) und schließlich im Hinblick auf Gegenwärtiges gewertet (Werturteil) werde.[9] Als oberste Kategorie vereine es das Geschichtsverlangen, das spezifische Geschichtsbild und das historische Verstehen.[10] „Geschichtsbewußtsein erinnert deutend die vergangene Zeit als Horizont der Gegenwart im kommunikativen Kontakt kultureller und sozialer Spannungsgefüge und wird auf der Stufe der Reflexivität zur ‚Geschichtsbewußtheit’ dessen, der über das Zustandekommen und die Bedeutung von Geschichtsbewußtsein nachdenkt.“[11]

Geschichtsbewusstsein nach Jörn Rüsen

Jörn Rüsen beschreibt das Geschichtsbewusstsein als „Basis allen historischen Lehrens und Lernens“[12]. Weiterhin geht er davon aus, dass ohne einen spezifisch historischen Lernprozess sich das Geschichtsbewusstsein nicht herausbilden kann. Vielmehr sei das Geschichtsbewusstsein ein mentaler Vorgang, bei welchem die unterschiedlichen Operationen des Bewusstseins grundsätzlich geschichtsbezogen seien.[13]

In engem Zusammenhang mit dem Begriff des Geschichtsbewusstseins sieht Rüsen das historische Erzählen und vor allem das historische Lernen. Dabei erzeugt das historische Erzählen als kommunikativer und ebenso narrativer Sinnbildungsakt das Geschichtsbewusstsein „als eine elementare und allgemeine […] Orientierungsleistung“[14] im Horizont von Zeiterfahrungen. Dies bedeutet, dass das handelnde Subjekt sich aus den bereits in der Vergangenheit erworbenen Erfahrungen Handlungsperspektiven für die Gegenwart generiert und ebensolche Perspektiven für die Zukunft eröffnet. Grundlegend für diese Form des Sinnbildungsprozesses sind Vorstellungen von Zeitverläufen und diese betreffende Kontinuitäten. So gesehen trägt also das historische Erzählen maßgeblich zum Erwerb einer historischen Identität bei, die sich in verschiedenen Sozialisations- und Individuationsetappen herausbildet und für die Subjekte zu einer Art lebensweltlicher und zeitlich-perspektivischer Orientierung in der Gegenwart wird.[15]

Während weiterhin Rüsen das Geschichtsbewusstsein als Sinnbildungsleistung und in diesem Sinne als geschichtsspezifischen Lernprozess beschreibt, sieht er im historischen Lernen jene Instanz, die zur Ausdifferenzierung und selbstreflexiven Erweiterung des Geschichtsbewusstseins beitragen kann, jedoch zugleich selbst erst erlernt werden muss, ehe sie jene Funktionen übernehmen kann. Dahingehend trägt das historische Lernen zur Entwicklung des Subjekts bei und ist zugleich selbst ein Resultat des sich entwickelnden Subjekts. Somit kann das Geschichtsbewusstsein zu seiner eigenen Entfaltung beitragen und desgleichen die Lernfähigkeit des Subjekts ausbauen und stärken.[16]

Geschichtsbewusstsein nach Hans-Jürgen Pandel

Im Bemühen, die Kategorie Geschichtsbewusstsein für konkrete empirische Forschung und unterrichtliche Planung besser zu erschließen, hat Hans-Jürgen Pandel sieben "Dimensionen" vorgeschlagen,[17] die vielfach und dankbar aufgegriffen worden sind:

1. Zeitbewusstsein (Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die historische "Dichte" (Ereignissättigung) einer Zeit (z.B. 1933-45));

2. Wirklichkeitsbewusstsein (Gefühl für real und fiktiv);

3. Historizitätsbewusstsein (Bewusstsein von Geschichtlichkeit, statisch - veränderlich);

4. Identitätsbewusstsein (Bewusstsein von Zugehörigkeit zu einer Gruppe und Fähigkeit, dies auch für andere zu berücksichtigen);

5. politisches Bewusstsein (Einsicht in Herrschaftsstrukturen und Interessenlagen);

6. ökonomisch-soziales Bewusstsein (Erkenntnis sozialer und ökonomischer Ungleichheit);

7. moralisches Bewusstsein (Fähigkeit zur Rekonstruktion damaliger Werte und Normen, ohne in vollständigen Relativismus zu verfallen und das eigene Urteil ganz abzulegen).

Man könnte dem ein Perspektivitätsbewusstsein hinzufügen, ein Bewusstsein davon, dass Geschichte immer aus einer besonderen Perspektive wahrgenommen wird (z.B. von Herrschenden und Beherrschten, von Reich und Arm, von Einheimisch und Fremd, Innen und Außen) und die Fähigkeit, sich in diese Perspektive einzudenken. Dabei spielen heute die Geschlechts- und die Minderheitenperspektive eine besondere Rolle.

Klaus Bergmann fügt noch eine achte Dimension an, das Geschlechtsbewusstsein. Es ist das Bewusstsein dafür, wie das Verhältnis zwischen den Geschlechtern geregelt war.

Es sind gewiss noch weitere Bewusstseinsformen denkbar, die diesem Begriff von "Geschichtsbewusstsein" ohne weiteres hinzugefügt werden könnten.

Geschichtsbewusstsein nach Bodo von Borries

Bodo von Borries führte und führt diverse empirische Studien zur Geschichtsbewusstseinsforschung bei unterschiedlichen Zielgruppen durch. Vielfach bezog er sein Verständnis von Geschichtsbewusstsein auf die Ansätze von Jeismann und Rüsen, ergänzte diese aber auch an einigen Stellen durch die Ergebnisse seiner Erhebungen. So lässt sich nach von Borries festhalten:

  • Geschichtsvorstellungen und Geschichtskenntnisse sowie der Umfang des Geschichtswissens sind individuell sehr unterschiedlich.
  • Warum und wie sich Individuen mit Geschichte beschäftigen, hängt von ihren persönlichen, geschichtsbezogenen Bedürfnissen ab (Bestätigung, Triebabfuhr, Kunstgenuss und Aufklärung werden als idealtypische Grundformen aufgeführt).
  • Ferner spiegeln sich deutlich biographische Elemente, Persönlichkeitsmerkmale, eigene Identitätsvorstellungen, politische Einstellungen und Zukunftserwartungen in der Art und Weise der Beschäftigung mit Geschichte und ergo im Geschichtsbewusstsein wider. [18]

Ferner unterscheidet von Borries vier Stufen des Geschichtsbewusstseins:

1. Auf der untersten Stufe des Geschichtsbewusstseins verfügen die Individuen über keine historischen Kenntnisse. Vielfach werden sie durch Geschichte bestimmt, da sie die Gültigkeit der Vergangenheit nicht in Frage stellen. Somit sind sie ihren geschichtsbezogenen Emotionen ausgeliefert.

2. Auf der nächsten Stufe sind die Individuen zumindest mit historischen Legenden vertraut, die sie als durchaus ästhetisch wahrnehmen. Zugleich setzen sie sich jedoch noch nicht auf eine kritische Art und Weise mit Geschichte auseinander, sodass sie zwar eine gewisse Geschichtserfülltheit registrieren, diese aber nicht verändern können. Ferner unterliegen sie häufig unbewusst ablaufenden Vergangenheitsprojektionen.

3. Individuen, welche der dritten Stufe des Geschichtsbewusstseins zugerechnet werden, verfügen bereits über historisches Wissen, über welches sie durchaus ein moralisches Urteil fällen können. Sie setzen sich wesentlich bewusster mit ihrer Geschichtsüberliefertheit auseinander und ebenso mit der Vergangenheitsanerkenntnis.

4. Auf der obersten Stufe haben Individuen eine historische Einsicht. Sie können Geschichte kritisch reflektieren und verantwortungsbewusste Konsequenzen aus ihr ziehen. Auf dieser Stufe wird ferner von einer aufarbeitenden Vergangenheitsbewältigung gesprochen. [19]

Geschichtsbewusstsein nach Bernd Schönemann

Bernd Schönemann verweist im Anschluss an den bisherigen fachdidaktischen Diskurs über die Kategorie des Geschichtsbewusstseins auf die ihm eigene Dynamik. Dies bedeute für die Erforschung des Geschichtsbewusstseins, dass tatsächlich immer nur eine Momentaufnahme des aktuellen Bewusstseins festzuhalten ist, während seine ständigen Veränderung, Ergänzungen und Umstrukturierungen oder sogar auch Umorientierungen der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme verborgen bleiben.[20]

Ferner stellt er der Kategorie Geschichtsbewusstsein die Kategorie Geschichtskultur gegenüber, wobei er darauf hinweist, dass in dem Moment, in dem zwischen einer individuellen und kollektiven Konstruktion der Vergangenheit unterschieden wird, das Geschichtsbewusstsein als Zentralkategorie gelten kann. Dabei ist also das Geschichtsbewusstsein jene Instanz, welche durch Internalisierungs- und Sozialisationsprozesse generiert wird, wohingegen die Geschichtskultur durch einen gegenläufigen Prozess der Externalisierung entsteht. Jener Geschichtskultur kann in zeitlicher Perspektive eine weiterreichende Dauerhaftigkeit beigemessen werden.[21]

Andere Ansätze

Geschichtsbewusstsein wird vom Kulturpsychologen Carlos Kölbl definiert als „symbolisch vermittelte Fähigkeit und Praxis (...), erinnerte Vergangenheiten mit Gegenwartsdeutungen und Zukunftserwartungen zu komplexen temporalen Strukturen zu synthetisieren sowie das eigene Erleben und Handeln in solche Bedeutungsgewebe einzubinden.“ [22] Es ist eine spezifische Form menschlicher Zeitkonstruktion, die laut Kölbl spezifisch anders ist als etwa Chroniken, autobiographische Selbstthematisierungen oder die metrisierte Uhrzeit. [23]

Der deutsche Historiker Theodor Schieder definierte bereits ähnlich: "Geschichtsbewusstsein im engeren Sinne meint die ständige Gegenwärtigkeit des Wissens, dass der Mensch und alle von ihm geschaffenen Einrichtungen und Formen seines Zusammenlebens in der Zeit existieren, also eine Herkunft und Zukunft haben, dass sie nichts darstellen, was stabil, unveränderlich und ohne Voraussetzung ist." [24]

Raum-Zeit-Horizont

Ins historische Bewusstsein kann nur geraten, was nicht außerhalb des Raum-Zeit-Horizonts liegt. Der war im Altertum aufgrund des guten Nachrichtenwesens für die Herrscher oft weiter als im europäischen Mittelalter, doch bis zur Neuzeit nie größer als in der Blütezeit des Mongolenreichs. Mit den neuzeitlichen Nachrichtentechniken weitete er sich zunächst für die Herrschenden, darauf für die Bevölkerung immer mehr bis in die Gegenwart, als die Nachricht vom Angriff auf das World Trade Center manchem russischen Arbeiter in Sibirien früher bekannt war als dem Präsidenten der USA.

Mit Ausdehnung des Bewusstseins von Gleichzeitigkeit der Weltgeschichte über die gesamte Erde wird es immer wichtiger, nicht der Fiktion zu verfallen, es hätte früher auch einen zusammenhängenden Geschichtsraum gegeben.

Einzelnachweise

  1. Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen: 1990, S. 271-276 (Hans-Georg Gadamer, Gesammelte Werke, Band 1, Hermeneutik I).
  2. Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen: 1990, S. 281-290 (Hans-Georg Gadamer, Gesammelte Werke, Band 1, Hermeneutik I).
  3. Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen: 1990, S. 305-312 (Hans-Georg Gadamer, Gesammelte Werke, Band 1, Hermeneutik I).
  4. Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen: 1990, S. 296-305 (Hans-Georg Gadamer, Gesammelte Werke, Band 1, Hermeneutik I).
  5. Demantowsky, Marko: Der Beginn demoskopischer Geschichtsbewußtseins-Forschung in Deutschland. Die Forschungsgruppe ‚Sozialistisches Geschichtsbewußtsein am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2005, S. 146-152.
  6. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 7.
  7. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 3.
  8. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 1-8.
  9. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 15.
  10. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 8-11.
  11. Jeismann, Karl-Ernst: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Gerhard Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 11.
  12. Rüsen, Jörn: Historisches Lernen – Grunriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen. Schwalbach/Ts. 2008, S. 74
  13. Rüsen, Jörn: Wahrheit Historisches Lernen – Grundriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen. Schwalbach/Ts. 2008, S. 74.
  14. Rüsen, Jörn: Historisches Lernen – Grunriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen. Schwalbach/Ts. 2008, S. 74
  15. Rüsen, Jörn: Wahrheit Historisches Lernen – Grundriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen. Schwalbach/Ts. 2008, S. 75-77.
  16. Rüsen, Jörn: Wahrheit Historisches Lernen – Grundriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen. Schwalbach/Ts. 2008, S. 77-79.
  17. Pandel, Hans-Jürgen: Dimensionen des Geschichtsbewusstseins. Ein Versuch, seine Struktur für Empirie und Pragmatik diskutierbar zu machen
  18. Borries, Bodo von: Geschichtslernen und Geschichtsbewußtsein. Empirische Erkundungen zu Erwerb und Gebrauch von Historie, Stuttgart 1988, S. 11f.
  19. Borries, Bodo von: Geschichtslernen und Geschichtsbewußtsein. Empirische Erkundungen zu Erwerb und Gebrauch von Historie, Stuttgart 1988, S. 12.
  20. Schönemann, Bernd: Geschichtsdidaktik, Geschichtskultur, Geschichtswissenschaft.. In: Hilke Günter-Arndt (Hrsg.): Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2009, S. 12f.
  21. Schönemann, Bernd: Geschichtsdidaktik, Geschichtskultur, Geschichtswissenschaft.. In: Hilke Günter-Arndt (Hrsg.): Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2009, S. 17.
  22. Kölbl, Carlos, Straub, Jürgen: "Geschichtsbewusstsein im Jugendalter. Theoretische und exemplarische empirische Analysen", in: Forum Qualitative Sozialforschung, 2001, Nr. 2, S. Art. 9
  23. Kölbl, Carlos, Straub, Jürgen: "Geschichtsbewusstsein als psychologischer Begriff", in: Journal für Psychologie 11(2003), Nr. 1, S. 75-102
  24. Schieder, Theodor: Geschichtsinteresse und Geschichtsbewusstsein heute. In: Geschichte zwischen Gestern und Morgen (C.J. Burckhardt, München 1974, S. 78f)

Literatur

  • Bodo von Borries: Geschichtslernen und Geschichtsbewußtsein. Empirische Erkundungen zu Erwerb und Gebrauch von Historie, Stuttgart 1988, ISBN 3-12922-625-7
  • Bodo von Borries: Das Geschichtsbewußtsein Jugendlicher. Erste repräsentative Untersuchung über Vergangenheitsdeutungen, Gegenwartswahrnehmungen und Zukunftserwartungen von Schülerinnen und Schülern in Ost- und Westdeutschland, Weinheim/München 1995, ISBN 3-7799-0432-2
  • Marko Demantowsky: Der Beginn demoskopischer Geschichtsbewußtseins-Forschung in Deutschland. Die Forschungsgruppe ‚Sozialistisches Geschichtsbewußtsein am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. In: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 2005, S. 146-175, ISBN 3-89974217-6
  • Bernd Faulenbach/Annette Leo/Klaus Weberskirch: Zweierlei Geschichte. Lebensgeschichte und Geschichtsbewusstsein von Arbeitnehmern in West- und Ostdeutschland, Klartext, Essen 2000, ISBN 3-88474-757-6
  • Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik, Tübingen: 1990, S. 281-290 (Hans-Georg Gadamer, Gesammelte Werke, Band 1, Hermeneutik I), ISBN 3-16-145613-0
  • Karl-Ernst Jeismann: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: Schneider, Gerhard (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen, Pfaffenweiler 1988, S. 1-24, ISBN 3-89-085215-7
  • Karl-Ernst Jeismann: „Geschichtsbewußtsein“ als zentrale Kategorie der Didaktik des Geschichtsunterrichts, In: Jeismann, Karl-Ernst: Geschichte und Bildung, Paderborn, 2000, S.46-72.
  • Hans-Jürgen Pandel: Dimensionen des Geschichtsbewusstseins. Ein Versuch, seine Struktur für Empirie und Pragmatik diskutierbar zu machen, In: Geschichtsdidaktik 12, 1987, H. 2, S.130-142
  • Jörn Rüsen: Wahrheit Historisches Lernen – Grundriß einer Theorie. In: ders. (Hrsg.): Historisches Lernen – Grundlagen und Paradigmen, Schwalbach/Ts. 2008, S. 70-114, ISBN 3-89974-442-X
  • Gerhard Schneider (Hg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen, Pfaffenweiler: Centaurus-Verlag-Ges. 1988 (Jahrbuch für Geschichtsdidaktik ; 1.1988)
  • Bernd Schönemann: Geschichtsdidaktik, Geschichtskultur, Geschichtswissenschaft.. In: Hilke Günter-Arndt (Hrsg.): Geschichts-Didaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2009, S. 11-22, ISBN 978-3-589-21858-5

Siehe auch

Weblinks


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