- Ginsterkatze
-
Ginsterkatzen Systematik Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Überfamilie: Katzenartige (Feloidea) Familie: Schleichkatzen (Viverridae) Unterfamilie: Zibetkatzen (Viverrinae) Gattung: Ginsterkatzen Wissenschaftlicher Name Genetta G. Cuvier, 1816 Die Ginsterkatzen (Genetta) sind eine vorwiegend afrikanische Gattung der Schleichkatzen (Viverridae) mit rund zehn Arten. Nur eine Art lebt – als einzige Schleichkatze überhaupt – auch auf europäischem Boden, die Kleinfleck-Ginsterkatze.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Ginsterkatzen haben einen langgestreckten Körper mit eher kurzen Gliedmaßen. Das Gesicht ist durch die spitze Schnauze und die großen, runden Ohren charakterisiert. Ihr Fell ist meist beige oder grau gefärbt mit einem auffälligen schwarzen Fleckenmuster. Der Schwanz ist geringelt. Wie bei vielen gefleckten Raubtieren gibt es offensichtlich bei jeder Art eine einfarbig schwarze Morphe (Melanismus). Ginsterkatzen erreichen eine Kopfrumpflänge von 42 bis 58 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 39 bis 53 Zentimeter und ein Gewicht von 1 bis 3 Kilogramm.
Verbreitungs- und Lebensraum
Ginsterkatzen sind nahezu in ganz Afrika, dem südwestlichen Asien (Arabische Halbinsel) sowie dem südwestlichen Europa verbreitet. Ihr Lebensraum sind sowohl offene Habitate wie Grasländer, als auch dichte Wälder.
Lebensweise
Ginsterkatzen sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten, in hohlen Baumstämmen oder in Bauen, die sie von anderen Tieren übernommen haben. Sie können sehr gut klettern, suchen aber ihre Nahrung überwiegend am Boden.
Es sind territoriale Tiere, die ein Revier von bis zu 8 Quadratkilometern bewohnen. Die Reviere können sich mit Tieren des anderen Geschlechts überlappen, jedoch nie mit dem von gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Sie können mit ihren Analdrüsen ein moschusartiges Sekret absondern, aber auch verschiedene Laute dienen der Kommunikation.
Nahrung
Ginsterkatzen sind Allesfresser, die kleine Wirbeltiere, Insekten und manchmal Früchte zu sich nehmen. Manchmal klettern sie auf Bäume, um Vogeleier oder Jungvögel zu erbeuten, meist jagen sie aber am Boden, wobei sie sich aus einer Lauerstellung leise ihrer Beute nähern.
Fortpflanzung
Bis zu zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 56- bis 77-tägiger Tragzeit ein bis vier (meist zwei oder drei) Jungtiere zur Welt. Das Weibchen versorgt die Tiere, trägt sie im Maul umher und reinigt sie; es verteidigt sie gegen alle Eindringlinge, selbst gegen ihren Partner, sollte der sich noch in der Nähe aufhalten. Ab dem 2. Lebensmonat nehmen die Jungen feste Nahrung zu sich. Mit rund 2 Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung ist nicht genau bekannt, Tiere in menschlicher Obhut können über 20 Jahre alt werden.
Arten
Die Gattung der Ginsterkatzen wird in drei Untergattungen mit insgesamt rund 10 Arten unterteilt.
- Untergattung Genetta
- Die Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta genetta) lebt in Spanien, Portugal, in Afrika beidseits der Sahara sowie im Süden der Arabischen Halbinsel (Jemen und Oman).
- Die Großfleck-Ginsterkatze (Genetta tigrina) ist im südlichen Afrika (Südafrika und Lesotho) verbreitet.
- Die Panther-Ginsterkatze (Genetta maculata) ähnelt der Großfleck-Ginsterkatze und wird manchmal mit dieser als konspezifisch angesehen. Sie ist in weiten Teilen Afrika südlich der Sahara verbreitet. Die Unterart G. m. pardina aus Westafrika wird manchmal als eigene Art betrachtet.
- Die Riesenginsterkatze (Genetta victoriae) lebt im Osten der Demokratischen Republik Kongo und in Uganda.
- Die Serval-Ginsterkatze (Genetta servalina) ist im zentralen und östlichen Afrika (von Nigeria bis Kenia) verbreitet.
- Die Angola-Ginsterkatze (Genetta angolensis) ist im südlichen Afrika in einem Streifen von Angola bis Mosambik beheimatet.
- Die Hauben-Ginsterkatze (Genetta cristata) bewohnt ein kleines Gebiet in Nigeria und Kamerun. Die Art gilt als bedroht.
- Untergattung Pseudogenetta
- Untergattung Paragenetta
Im weiteren Sinne wird manchmal auch die Wasserzivette (Osbornictis piscivora) den Ginsterkatzen zugerechnet.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker’s mammals of the world. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
Weblinks
- Untergattung Genetta
Wikimedia Foundation.