- Giornico
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Giornico Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Tessin Bezirk: Leventina Gemeindenummer: 5073 Postleitzahl: 6745 Koordinaten: (709819 / 139735)46.399998.86666391Koordinaten: 46° 24′ 0″ N, 8° 52′ 0″ O; CH1903: (709819 / 139735) Höhe: 391 m ü. M. Fläche: 19.5 km² Einwohner: 865 (31. Dezember 2009)[1] Giornico
Karte Giornico (dt. veraltet: Irnis) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Leventina des Kantons Tessin in der Schweiz. Es ist Hauptort des gleichnamigen Kreises.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt in der Talsohle der Leventina beidseits des Tessins. Zwischen den Dorfteilen liegt im Fluss eine bewohnte Insel. Zur Gemeinde gehört das kleine Dorf Altirolo nordwestlich Giornicos. Von Norden ist Giornico das erste Dorf mit südlichem Charakter.
Sehenswürdigkeiten
Das Dorf ist von Rebbergen und Kastanienwäldern umgeben. Der alte Dorfkern besteht vorwiegend aus Steinhäusern. Giornico ist unter anderem wegen seiner sieben Kirchen bekannt. Die Kirche San Nicola entstand um 1150. Weiter bekannt sind die Pfarrkirche von San Michele, die Kirche von Santa Maria di Castello als einzige Zeugin einer alten Burg auf einem Hügel westlich des Dorfes sowie die Kirche von San Pellegrino an der alten Strasse, welche von Giornico nach Chironico und zum Gotthardpass führte.
La Congiunta
La Congiunta ist ein modernes Museum am nördlichen Dorfrand von Giornico. Es ist dem Bildhauer Hans Josephsohn gewidmet, wurde vom Schweizer Architekten Peter Märkli entworfen und von 1989 bis 1992 errichtet. 1995 wurde es im Rahmen des Wettbewerbes Neues Bauen in den Alpen mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Torre di Atto
Im Dorfzentrum des Ortsteiles Chironico stehr der gut erhaltene sechsgeschossige Wohnturm. Er wird mit dem im 10. Jahrhundert wirkenden Bischof Atto von Vercelli in Verbindung gebracht. Die Bausubstanz des heute sichtbaren Turmes reicht ins 14. Jahrhundert zurück.
Geschichte
Schlacht bei Giornico
Am 28. Dezember 1478 kam es als Folge der Alpen übergreifenden Machtansprüche der Eidgenossenschaft zur Schlacht bei Giornico, der Battaglia dei Sassi Grossi.
Gotthardbahn
Giornico profitierte trotz eines eigenen Bahnhofs nicht wie andere Gemeinden vom Bau der Gotthardbahn und ihrem Betrieb seit 1882[4]. Dies ist wohl auf die ursprüngliche Lage des Bahnhofs zwei Kilometer ausserhalb der Gemeinde zurückzuführen, wodurch das Dorf umgangen wurde. Die Teilstrecken zu den Nachbarbahnhöfen Lavorgo und Bodio mit 26.8 und 27‰ weisen die grössten Steigungen der Gotthardbahn auf. Trotzdem weichen diese kaum von den maximalen Steigungen der anderen Teilstrecken auf der Südrampe ab, die fast ausschliesslich bei 26‰ liegen.[5] Die Steilheit der Strecke kann damit als Grund für das "Scheitern" des Bahnhofs Giornico ausgeschlossen werden. Die spätere Verlegung des Bahnhofs mehr zum Zentrum der Gemeinde hin konnte den Trend nicht aufhalten; die neuere Station wurde später geschlossen.
Die Linienführung der Gotthardbahn direkt oberhalb von Giornico ist gekennzeichnet durch zwei unmittelbar aufeinander folgende Spiraltunnel (Pianotondo und Travi Spiral Tunnel) auf der linken Seite des Tessin Tals, die zusammen auch als Biaschina-Schleifen bezeichnet werden.Literatur
- Gerhard Eckert: Die Schweiz (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 181, Abb. 80, 81. Köln 1978, 4. Auflage 1983.
Weblinks
- Website der Gemeinde Giornico
- Giornico im Historischen Lexikon der Schweiz
- Schlacht bei Giornico im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ Braun, Adolphe, Photographische Ansichten der Gotthardbahn, Dornach im Elsass, ca. 1875
- ↑ Dietler, H.: Gotthardbahn in Röll, V. Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1912, p. 356 and 358 on www.zeno.org/Roell-1912
- ↑ Fransioli, Mario Giornico in Historisches Lexikon der Schweiz
- ↑ Dietler, H.: Gotthardbahn in Röll, V. Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, p.355 and 354 on www.zeno.org/Roell-1912
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