Riedenburg

Riedenburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Riedenburg
Riedenburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Riedenburg hervorgehoben
48.96222222222211.683055555556360
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Kelheim
Höhe: 360 m ü. NN
Fläche: 100,6 km²
Einwohner:

5.586 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93339
Vorwahl: 09442
Kfz-Kennzeichen: KEH
Gemeindeschlüssel: 09 2 73 164
Adresse der
Stadtverwaltung:
St.-Anna-Platz 2
93339 Riedenburg
Webpräsenz: www.riedenburg.de
Bürgermeister: Michael Schneider (CSU)
Lage der Stadt Riedenburg im Landkreis Kelheim
Altmühl Altmühl Donau Main-Donau-Kanal Naab Regen (Fluss) Landkreis Eichstätt Landkreis Freising Landkreis Landshut Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Regensburg Landkreis Regensburg Landkreis Straubing-Bogen Gemeindefreies Gebiet Hacklberg Painten Paintner Forst Hienheimer Forst Frauenforst Neustadt an der Donau Dürnbucher Forst Abensberg Aiglsbach Attenhofen Bad Abbach Biburg (Niederbayern) Elsendorf Essing Hausen (Niederbayern) Herrngiersdorf Ihrlerstein Kelheim Kelheim Kirchdorf (Hallertau) Langquaid Mainburg Neustadt an der Donau Neustadt an der Donau Painten Painten Riedenburg Rohr in Niederbayern Saal an der Donau Siegenburg Teugn Train (Niederbayern) Volkenschwand WildenbergKarte
Über dieses Bild
Riedenburg
Burggraf von Riedenburg

Riedenburg ist eine Kleinstadt im niederbayerischen Landkreis Kelheim und liegt im Altmühltal am Fuße der Rosenburg und der beiden Ruinen Rabenstein und Tachenstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stadtgliederung

Seit 1972 ist Riedenburg mit Umgebung in den Landkreis Kelheim eingegliedert.
Mit der Gebietsreform in den Jahren 1972 bis 1978 wurden nachstehende Gemeinden bzw. Orte nach Riedenburg eingemeindet:
Altmühlmünster, Baiersdorf, Buch, Deising, Dieterzhofen, Echendorf, Einthal, Emmerthal, Echenried, Eggersberg, Flügelsberg (mit der Ruine Flügelsberg), Frauenberghausen, Georgenbuch, Gleislhof, Grub, Gundlfing, Haidhof, Harlanden, Hattenhausen, Hattenhofen, Jachenhausen, Keilsdorf, Kohlmühle, Lintlhof, Meihern, Nußhausen, Obereggersberg, Oberhofen, Otterzhofen, Perletzhofen, Pillhausen, Prunn, Schaitdorf, Ried, Sankt Gregor, Sankt Ursula, Schaitdorf, Schambach, Burg Prunn, Thann und Untereggersberg.

Landschaft

Eine große Fläche ist Naturschutzgebiet und es wächst auf Trockenrasen eine Vielzahl von seltenen Pflanzen. Die Wälder um Riedenburg sind überwiegend Mischwald. Einige Eichenbäume in der Nähe Riedenburgs haben bereits 1000 Jahre überstanden. Einen typischen Landwirt gibt es im Ort Riedenburg nicht mehr, nur ein Schäfer weidet die Juraflächen ab. Diese Bewirtschaftung dient zugleich zur Erhaltung des Trockenrasens mit seinen typischen Wacholderbüschen.

In Riedenburg mündet die Schambach über eine Felsentreppe mit einem Wasserfall von über fünf Meter in den Stadtweiher, dieser ist verbunden mit Altmühl oder den Rhein-Main-Donau-Kanal

Riedenburg ist die westlichste Gemeinde des Regierungsbezirks Niederbayern.

Geschichte

Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens „Ritenburg“ stammt aus dem Jahr 1111. Als Markt erscheint der Ort erstmals nach 1231 und wird 1329 erstmals als Stadt genannt. Als Grafen der westlichen Donauauen herrschte das Geschlecht der Grafen von Riedenburg (Barbonen) etwa ab 970. Daneben führten sie als kaiserliche Burggrafen das Kommando in der Reichsfestung Regensburg. Zwei Grafen von Riedenburg sind als Minnesänger im Codex Manesse abgebildet.

Wenn sie auch nicht die Gründer waren, so werden sie doch die ersten geschichtlich bekannten Schützer und Förderer des Ortes gewesen sein. Er lag unter ihrer Obhut geborgen innerhalb der Wehr- und Sperrmauern ihres Burgberges und entwickelte sich nach ihrem Aussterben 1196 unter den Wittelsbachern zu bescheidener Blüte. Riedenburg war nach dem ältesten Urbar (Verzeichnis)Urbar von 1224 Amtssitz (Amt ze Ritenburc).

1333 erscheint erstmals ein Riedenburger in einer Stiftsurkunde als Bürger.

Das Siegel mit dem heutigen Stadtwappen (der ehemaligen Herren von Riedenburg) kam bereits 1336 vor.

Im Bauernkrieg 1525 tat sich besonders der Pfleger von Riedenburg Erhard von Muggenthaler hervor und wurde gefangen genommen.

Riedenburg wurde im Dreißigjährigen Krieg 1632–1634 und 1648 von den Schweden schwer heimgesucht.

Das alte Rathaus, heute Fremdenverkehrsamt (Haus des Gastes), in der Mitte der Altstadt, stammt aus dem Jahre 1731.

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurden 1703 Markt und Festung von den Österreichern geplündert und 1745 schlug General Graf Bärenklau dort sein Winterquartier auf. 1796 nahm Erzherzog Karl mit Mann, Ross und Wagen seinen Weg über den Tachenstein.

Wappen des Landkreises Riedenburg

Die über die Altmühl führende eiserne Bogenbrücke wurde 1945 vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen von den abrückenden deutschen Einheiten gesprengt. Ansonsten gingen der Erste und Zweite Weltkrieg spurlos an der Stadt vorüber.

Auf dem Kirchfelsen nördlich des Ortsteils Eggersberg befinden sich die Reste der Burg Eggersberg.

Bis 1972 war Riedenburg Kreisstadt des Landkreis Riedenburg im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Der Landkreis (Kfz-Kennzeichen RID) hatte vor der Auflösung 49 Gemeinden. Die größten Orte waren die Kreisstadt Riedenburg, die Stadt Dietfurt sowie Altmannstein und Mindelstetten. Landrat war bis zur Gebietsreform Franz Lang.

Am 1. Juli 1972 wurde die Stadt Riedenburg mit Umgebung im Zuge der Gebietsreform in Bayern mit Teilen der Altlandkreise Mainburg, Parsberg und Rottenburg an der Laaber dem Landkreis Kelheim zugeschlagen.

Die weiteren Gemeinden des ehemaligen Landkreises kamen zu den Landkreisen Neumarkt in der Oberpfalz und Eichstätt.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat mit seinen 20 Mitgliedern wurde zuletzt am 2. März 2008 gewählt und setzt sich so zusammen:

  1. Christlich-Soziale Union (CSU) 23,43 % – 5 Sitze
  2. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 10,7 % – 2 Sitze
  3. Christliche Wählergemeinschaft Riedenburg (CWG) 27,73 % – 6 Sitze
  4. Freie Wählerschaft Riedenburg (FW) 13,57 % – 2 Sitze
  5. Bürgerliste Großgemeinde Riedenburg (BGR) 19,71 % – 4 Sitze
  6. Freie Demokratische Partei (FDP) 4,86 % – 1 Sitz

Bürgermeister

1984 Michael Schneider (CSU)

Das Ergebnis der letzten Bürgermeister-Wahl vom 2. März 2008:

  1. Michael Schneider (CSU) 67,39 %
  2. Kirsten Armbruster (BGR) 32,61 %

Wappen

Blasonierung: „In Gold ein roter Schräglinksbalken, belegt mit drei silbernen heraldischen Rosen mit goldenen Butzen.“

Das Wappen ist abgeleitet vom Wappen des Geschlechts der Grafen von Riedenburg (Barbonen), das im 11. und 12. Jahrhundert im Donaugau ansässig war.

Zur Wappengeschichte siehe Weblinks.

Burg Prunn
Mariä Heimsuchung in Schambach mit ehemaligem Pfarrhof

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • In der Innenstadt von Riedenburg das „klingende Museum“ mit sehens- und hörenswerten originalen Geräten zur Tonwiedergabe (vom ersten Grammophon bis zum Apple iPod)
  • Kristall-Museum mit der größten Bergkristallgruppe der Welt (7,6 t). Hierzu gehören auch die „Fasslwirtschaft“ - man wählt aus 42 Biersorten aus aller Welt und trinkt, während man in mehr als 100 Jahre alten Bierfässern sitzt - sowie einen wilde Kerle Spielplatz und ein Minigolfplatz.
  • DOLINA-Gewölbekeller (wechselnde Ausstellungen)
  • In Echendorf, zwischen Riedenburg und Altmannstein, befindet sich ein Bauernhofmuseum. Dort kann man alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen bestaunen, die der Museumsdirektor auch vorführt. Dort gibt es nicht nur Maschinen zu bestaunen, sondern auch Kühe, Ziegen und ein Pferd. Für die Kleinen gibt es auch eine große Spielscheune mit vielen Spielgeräten, zum Beispiel einem Trampolin, Billard, Tischfußball, Tischtennis, Minigolfbahnen, Schaukel, Kegelbahn und einem Balancierseil. Damit ist auch für die Kleinen auch Spaß geboten.

Regelmäßige Feste und Veranstaltungen

  • Bauernmarkt auf dem Marktplatz: jeden 2. Donnerstag
  • Agratamagatha: Musikfestival am Badesee St. Agatha am letzten Juli Wochenende
  • Antik- & Trödelmarkt: jeden 3. Sonntag im Monat auf dem Gelände des Riedenburger Brauerei-Biergartens
  • Mittelalterfest: alle 2 Jahre in der Altstadt und am Stadtweiher

Wirtschaft und Infrastruktur - ansässige Unternehmen

Riedenburg
Luftaufnahme von Riedenburg
Luftaufnahme Alt- und Neustadt

Handwerk und Gewerbe standen früher hier in Blüte: Rot- und Weißgerber, Tuchmacher, Färber, Weber und Leineweber und Seiler erscheinen neben „Pierbreuwen“ (Bierbrauern) noch zahlreich in alten Unterlagen. Heute gibt es insbesondere

  • zwei Brauereien, eine davon spezialisiert auf ökologische Biersorten (siehe Riedenburger Brauhaus)
  • eine Malzfabrik
  • DFS Diamon GmbH (entwickelte in den letzten 25 Jahren mehr als 500 Neu- und Weiterentwicklungen für Dentisten)

In Haidhof wurde ein Gewerbegebiet geschaffen, welches sich bisher bewährt hat. Im Herbst 2006 wurde ein neues Gewerbegebiet unmittelbar beim Schloss Aicholding bzw. neben der Staatsstraße 2230 erschlossen, es wurde im Frühjahr 2007 mit der Eröffnung mehrerer Unternehmer freigegeben und bezeichnet sich als "Gewerbe-Park".

Viele Riedenburger pendeln werktäglich nach Ingolstadt sowie nach Kelheim zur Arbeit.

Tourismus

Riedenburg ist anerkannter Luftkurort und wird im Sommer von zahlreichen Urlaubern besucht. Ausgebaute Wanderwege, Radwege, Campingplätze und die zentrale Lage in Bayern werden gut angenommen. Ein Badesee sowie eine Sommerrodelbahn in Haidhof (St. Agatha) sind vorhanden. Drachenfliegen ist oberhalb von St. Agatha auf der anderen Kanalseite in Jachenhausen an Wochenenden für Befugte möglich.

Verkehr

Anbindung an das Autobahnnetz

Riedenburg befindet sich in der Nähe von drei Hauptverkehrsadern:

Schiffsverkehr

Der durch Riedenburg ziehende Ludwig-Donau-Main-Kanal wurde 1836-1848 zur Verbindung des Mains mit der Donau gebaut und die aus Holz gefertigten und von Pferden gezogenen Lastschiffe befuhren noch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs die Wasserstraße. In einem Vorort (Haidhof) existiert noch eine Schleuse.

1987 wurde im Stadtbereich mit dem Ausbau der Altmühl zum Main-Donau-Kanal begonnen. Seit der Fertigstellung 1993 gibt es dort einen regen Schiffsverkehr.

Mädchenrealschule St. Anna

Bahnverkehr

Zwischen 1904 und 1972 war Riedenburg Endstation der Bahnstrecke Ingolstadt–Riedenburg

Bildung

Söhne und Töchter der Stadt

  • Josef Schweiger, Prälat, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
  • Heinrich Neubauer, Professor an der Universität Leipzig

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Riedenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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