Untersberg

Untersberg
Untersberg
Untersbergmassiv von Salzburg gesehen

Untersbergmassiv von Salzburg gesehen

Höhe 1.973 m ü. NN
(Berchtesgadener Hochthron)
Lage Bayern, Deutschland
Salzburg, Österreich
Gebirge Berchtesgadener Alpen
Geographische Lage 47° 41′ 0″ N, 12° 59′ 0″ O47.68333333333312.9833333333331973Koordinaten: 47° 41′ 0″ N, 12° 59′ 0″ O
Untersberg (Bayern)
Untersberg

Der Untersberg ist ein etwa 70 km² großes und maximal 1.973 m ü. NN[1] hohes Bergmassiv der Nördlichen Kalkalpen, als markante Landmarke am Alpenrand. Er ist der nördlichste Ausläufer der Berchtesgadener Alpen auf der Grenze von Bayern (Deutschland) und Salzburg (Österreich). Seine Hauptgipfel sind Berchtesgadener Hochthron (1.973 m) und Salzburger Hochthron (1.853 m ü. A.), sonst bildet er ein ausgeprägtes Gipfelplateau.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ostseite des Untersbergs von Bischofswiesen gesehen

Der Untersberg liegt zwischen Berchtesgaden im Süden und Salzburg im Norden, und erhebt sich mit seiner Nordflanke direkt aus dem randalpinen Salzburger-Freilassinger Becken mit einer freien Profilhöhe von über 1.400 Meter. Er ist durch die Talungen Berchtesgadens von Dürrnberg-Zug über Hallein und dem Göllstock im Südosten, dem weiten inneralpinen Berchtesgadener Becken dem Watzmannstock im Süden und dem Lattengebirge im Südwesten getrennt, im Nordwesten erhebt sich, durch das Reichenhaller Becken getrennt, der Hochkalter.

Rund zwei Drittel seines Gebiets liegen in Bayern, die Staatsgrenze zu Österreich läuft durch den nördlichen Teil über die Gipfel der Hauptkette von Hirschangerkopf, Ochsenkopf, Mitterberg und Salzburger Hochthron. Die Ostkante des Plateaus bilden von Nord nach Süd das Rauheck, der Gamsalpkopf und der Berchtesgadener Hochthron, der mit 1.973 m höchsten Erhebung des Untersberg. Der nach Norden hin sichtbare Gipfel ist der Vorgipfel des Salzburger Hochthrons, das Geiereck. Nordostwärts bricht das Plateau in das Hochtal Rositten ab, vorgelagert ist der Kammzug der Leonhardspitze gegen Grödig.

In seiner südöstlichen Nebengipfelgruppe hat der Untersberg einige Vorberge wie Nierntalkopf, Raunenköpfe, Kneifelspitze, Kiliansberg, Gschirrkopf, Eckberg und Hochzinken.

Gipfel

Untersberg im Hochwinter, vom Berchtesgadener Ortsteil Unterau
Blick von Süden (Stöhrweg) zum
Berchtesgadener Hochthron

Zu den Gipfeln (höchster ist fett gedruckt) mit Nebengipfeln des Untersbergs und seinen Ausläufern gehören (dabei ist die Bergkette/-gruppe jeweils etwa in Nordost-Südwest-Richtung betrachtet) − mit Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN)[1] und mit Himmelsrichtungen:

  • Westliche Hauptkette
    (etwa zwischen Grödig und Bischofswiesen):
    • Geiereck (1.806 m)
      • Leonhardspitze (O; 1.132 m)
      • Gemainberg (NNO; 995 m)
      • Kienbergkopf (OSO; 998 m)
    • Salzburger Hochthron (1.853 m)
      • Großer Heubergkopf (S; 1.836 m)
        • Kleiner Heubergkopf (SO; 1.508 m)
    • Rauheck (1.846 m)
      • Halskopf (O; 1.198 m)
      • Mitterberg (W; 1.840 m)
        • Ochsenkopf (W; 1.780 m)
          • Hirschangerkopf (W; 1.768 m)
            • Achenkopf (S; 1.577 m)
    • Stuhlwand (Felswand; 1.891 m)
    • Berchtesgadener Hochthron (1.973 m)
      • Gamsalpkopf (N; 1.886 m)
      • Gemeiner Feuerbichl (WSW; 1.562 m)
        • Nierntalkopf (SW; 1.135 m)
      • Bannkopf (SSW; 1.658,6 m)
        • Raunenköpfe (SSO)
          • Großer Raunenkopf (1.604 m)
          • Kleiner Raunenkopf (1.518 m)

Geologie

Blick über die Mittagsscharte und die mit Bergkiefern (Latschen) bewachsene Hochfläche, links im Hintergrund der gebankte Kalkstock des Salzburger Hochthrons

Der Untersberg besteht zu großen Teilen aus Kalkstein, und stellt sich als Erosionsscholle des gebankten Dachsteinkalks über einer Basis aus Ramsaudolomit dar.

In Steinbrüchen an der Nordseite des Berges wird der Untersberger Marmor abgebaut.[2] Der witterungsbeständige, beige bis rötlich gefärbte Stein wird seit der Römerzeit europaweit als polierter Baustein und für Steinplastiken genutzt.
Außerdem gibt es ein kleines Bauxitvorkommen am Thomas-Eder-Steig, gut zu erkennen an der rötlichen Färbung.

Durch die Verkarstung des Kalksteins existieren im Untersberg zahlreiche Höhlen, mehr als 400  sind bisher bekannt. Zu den bekanntesten unter ihnen zählen die Schellenberger Eishöhle und die 1845 entdeckte Kolowrat-Höhle[3] – nach Franz Anton Graf von Kolowrat-Liebsteinsky[4] (1778–1861) – am Dopplersteig, mit einem 300 m hohen Eingangsdom und Eingang in das bisher als Hauptsystem angenommene Kolowrat-Gamslöcher-System. Auch die tiefste (−1058 m) und längste (15.200 m) Höhle Deutschlands, die erst 1995 entdeckte Riesending-Schachthöhle, liegt im Untersberg.[5][6]

Name

Der Untersberg erhielt seinen Namen wahrscheinlich von der Salzburger Seite, worauf auch die Ersterwähnung hindeutet: Erste Hinweise auf den Namen ‚Untersberg‘ finden sich in einer Urkunde des Salzburger Erzbischof Konrad IV. von Salzburg vom 28. Juni 1306, in der er als Vndarnsperch genannt wird.[7] Untarn oder Untern ist im bairischen Dialekt ein Ausdruck für die Mittagszeit, auch für das Mittagessen oder gelegentlich für die Mahlzeit am Nachmittag (Daher auch der „Unternschlaf“). Von Salzburg aus gesehen steht die Sonne in der Mittagszeit über dem Untersberg. Er ist damit einer der zahlreichen „Mittagsberge“.[8][9]

Forstnutzung und Naturschutz

Forststraßenbau im Landschaftsschutzgebiet Untersberg bei Fürstenbrunn, Oktober 2007

Der bayerische Teil des Untersbergs befindet sich im Nordteil des Biosphärenreservats Berchtesgaden und ist streng geschützt.

Das auf österreichischer Seite gelegene Gebiet des Untersbergs wurde 1981 größtenteils unter Landschaftsschutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz gestellt.[10] Eine zur Bergung von großflächigem Windfall nach schweren Winterstürmen (Kyrill Jänner 2007) errichtete Forststraße ist zwischen den österreichischen Behörden und den Vertretern einer regionalen Bürgerinitiative heftig umstritten. Die Salzburger Behörde und der Waldbesitzer Maximilian Mayr-Melnhof verwiesen auf die Gefahr durch Borkenkäferbefall. Vertreter des Naturschutzes kritisieren das Ausmaß des Eingriffs, die Dimensionierung der Straße im Landschaftsschutzgebiet und das Unterlassen der Prüfung alternativer Bringungsmethoden für das Holz (Seilbahnbringung, Helikopter). Die Kritiker mahnten die Einhaltung der Alpenkonvention ein. Die Orkane Paula und Emma (2008) trafen den Salzburger Raum weniger schlimm.

Erschließung und Sehenswürdigkeiten

Wandern und Bergsteigen

Von österreichischer Seite her ist der Untersberg über folgende Routen zu besteigen:

  • von Großgmain (650 m) zu den verfallenen Vierkaser-Almen (1.590 m). Übergänge: Über Ochsenkopf (1.780 m), Mitterberg (1.840 m) entweder nach Süden zum Berchtesgadener Hochthron (1.973 m) und zum Stöhrhaus (1.850 m) oder nach Norden über das Rauheck (1.846 m) zum Salzburger Hochthron (über die Mittagsscharte) oder zur Toni-Lenz-Hütte. Über Hischangerkopf (1.668 m) zu den Zehnkaser (1.550 m). Zur Klingeralm (1.522 m).
  • zwischen Großgmain und Fürstenbrunn führt ein Weg über die Klingeralm (1.526 m) zum Vierkaser. Dieser markierte Weg wurde durch den Bau einer breiten Forststraße im Landschaftsschutzgebiet bis auf 1.100 m ü. NN im Jahr 2007 zerstört und ist derzeit nicht begehbar. Ob der Wanderweg wiederhergestellt wird, ist ungewiss.
  • weiter Richtung Fürstenbrunn führt der Weg 461 über Schweigmühlalm, beim Kühstein (1.396 m), über den Großen Eiskeller zur Mittagsscharte bzw. direkt zum Salzburger Hochthron.
Oberer Dopplersteig [Anm. 1] (nach Abzweigung von Weg 462), Passage unterhalb des Zeppezauerhauses
  • von Glanegg über die Wege 417 (den 1889 eröffneten Reitsteig, vorbei am Bierfasslkopf (1.393 m)) oder 460 (den Dopplersteig durchs Rosittental, mit Abzweigung zu dem zur Toni-Lenz-Hütte führenden Weg 462) über das Zeppezauerhaus (1.668 m) zum Geiereck (1.805 m) mit Bergstation der Untersbergseilbahn.

Auf bayerischer Seite gibt es folgende Routen:

  • Von Bischofswiesen-Winkl über Scheibelkopf zum Stöhrhaus (1.850 m)und weiter auf den Berchtesgadener Hochthron (1.972 m).
  • von Bischofswiesen-Hallthurm zum Zehnkaser. Von dort zum Stöhrhaus oder Übergang zum Vierkaser.
  • von Bischofswiesen-Hallthurm über Fadererschneid zum Vierkaser (nicht ausgeschildert).
  • von Bischofswiesen zum Leiterl (entweder über Raunenkopf oder Stöhrweg) und von dort aus weiter zum Stöhrhaus.
  • von Marktschellenberg-Hangendenstein nahe der Staatsgrenze am Weißbach entlang zur Toni-Lenz-Hütte. Alternativ bietet sich die Abzweigung bei der verfallenen Kienbergalm an. Über Kienbergkopf (998 m), das 1935 eingestürzte Felsentor Drachenloch (1.247 m) gelangt man zum Schellenberger Sattel (1.433 m), der eine gute Aussicht nach Nord und Süd bietet. Weiter geht es auf dem Weg 462 zur Toni-Lenz-Hütte oder über 460 zum Geiereck.
  • von der Marktschellenberger Wehranlage Paßthurm über den Weg 463, auch Eishöhlenweg, zur Toni-Lenz-Hütte.
  • Zahlreiche Klettertouren, ob alte Klassiker oder moderne Sportkletterrouten, führen durch die markanten Südabstürze des Salzburger (1.853 m) und Berchtesgadener Hochthrons (1.973 m).
  • Seit Sommer 2007 befindet sich am Hochthron ein neu errichteter Klettersteig. Der Berchtesgadener Hochthronsteig hat eine Wandhöhe von ca. 400 m. Der Schwierigkeitsgrad beträgt C/D. Der Ausstieg des Klettersteigs endet am Hochthron Gipfel. Dieser ist nur einige Minuten vom Stöhrhaus entfernt.[11]

Alpenvereinshütten

Gipfelstation der Untersbergseilbahn und Sendeanlage am Geiereck, rechts am Grat das Zeppezauerhaus

Daneben existieren noch einige im Sommer bewirtschaftete private Hütten und Almen.
1915 befand sich 50 Meter unterhalb des Geierecks die Dopplerhütte der Sektion Salzburg. [12]

Die Untersbergbahn

Von St. Leonhard (Gemeinde Grödig), auf Salzburger Seite, führt auf den Salzburger Hochthron eine Luftseilbahn, die Untersbergbahn (UBB).[13][14][15] Sie wurde im Jahr 1961 in Betrieb gestellt, ist eine im Pendelverkehr betriebene Zweiseilbahn und überwindet 1320 m Höhenunterschied. Die Talstation liegt im Ort St. Leonhard auf 456 m, die Bergstation auf 1.776 m, noch oberhalb des Zeppezauerhauses, im Gipfelbereich des Geiereck. Das Hauptspannfeld zur Stütze I an der östlich vorgelagerten Leonhardspitze (1.132 m) umfasst 1,548 km, Maximalabstand zum Boden ist 286 m – das sind jeweils für den Alpenraum vergleichsweise hohe Werte. Sie befördert je Kabine 50 Personen, die Fahrzeit beträgt etwa zehn Minuten, im Halbstundentakt.

Die Bahn läuft im Sommer- und Winterbetrieb und ist mit dem Panoramablick am Hochthron in die Alpen und das Alpenvorland eine gut besuchtes Ausflugsziel der Region Salzburg-Berchtesgadener Land. Im Winter steht eine 8,5 km halbalpine, aber präparierte Skiabfahrt zur Verfügung, die nach Fürstenbrunn am Nordfuß führt, von dort kann der Rückweg mit Pendelbussen zur Talstation angetreten werden.

Museen und andere Einrichtungen

Am Nordfuß bei Großgmain, in Hanglage, befindet sich das Salzburger Freilichtmuseum, eines der bedeutendsten Bauernhofmuseen des Ostalpenraums. Auf einem vorgelagerten Hügel bei Fürstenbrunn steht das Schloss Glanegg.

Zwischen Fürstenbrunn und Grödig befindet sich der Steinbruch des Untersberger Marmors,[2] der seit der Römerzeit genutzt wurde, etwa im Besonderen auch zur Ausgestaltung der barocken Prachtbauten der Erzbischofsstadt Salzburg, wo sich das Material allerorten verbaut findet, aber auch bis Ungarn und Mitteldeutschland. Unterhalb des Steinbruchs ist heute ein kleines Museum, das Untersbergmuseum, mit einer Kugelmühle, eingerichtet.[16]

Am Geiereck wurde 1970 der Sender Untersberg errichtet, der den ganzen Salzburgisch-Bayerischen Grenzraum bedient (vom Bayerischen Rundfunk betrieben).

Am Nordfuß befindet sich auch der Schießplatz Glanegg des österreichischen Bundesheeres.

Mythen

Teil der Ostseite des Untersbergs vom oberen Teil des Nierntals fotografiert

Zahlreiche Mythen und Sagen der Bergentrückung ranken sich um den Untersberg.

Eine davon besagt, dass Kaiser Karl der Große im Untersberg auf seine Auferstehung wartet; alle hundert Jahre wacht er auf und wenn er sieht, dass immer noch die Raben um den Berg fliegen, dann schläft er ein weiteres Jahrhundert. So lange wird der Kaiser von den „Untersberger Mandln“ umsorgt. Bei ihnen handelt es sich um zwergenähnliche Gestalten, die dem Kaiser treu ergeben sind. In einer anderen Version der Sage handelt es sich um Friedrich Barbarossa, der in dem Berg bis zu seiner Auferstehung schläft. Sein Bart wächst um einen runden Tisch. Bis jetzt reicht er zweimal herum. Doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das Ende der Welt. Und es heißt, nach ihm solle kein guter Kaiser mehr kommen (letztere Sage gilt allerdings ähnlich auch für den Kyffhäuser, einen waldreichen Bergrücken südlich des Harzes in Thüringen, auf dem das Kyffhäuserdenkmal steht). Eine andere Variante besagt, dass der Kaiser solange schlafen muss, solange Raben um den Untersberg fliegen.[17]

Wenn der Kaiser erwacht und den Untersberg verlässt – so manche Varianten – findet die letzte große Schlacht der Menschheit auf dem Walserfeld statt. Eine verwandte Sage besagt, dass an einem vertrockneten Birnbaum (Walser Birnbaum) auf dem Walserfeld der Kurfürst von Bayern zur letzten Schlacht seinen Wappenschild hängen wird.[17]

Mehrfach findet sich auch der Topos, dass jemand den Eingang in des Untersberg-Kaisers Zwergenreich findet, mit den typischen Motiven, dass er reich beschenkt wird,[17] oder aber auch, dass bei einem kurzen Besuch in der irdischen Welt endlose Jahre vergangen sind (Feenland-Topos).

Ein anderer Mythos ist die Wilde Jagd vom Untersberg (Das Wilde Gjoad),[18], die wohl ursprünglich auf den Untersberg als Wetterzeiger in seiner exponierten Lage am Alpenrand Bezug nimmt. Diese ist in das Perchtenbrauchtum der Rauhnächte um Weihnachten eingegangen und wurde seit den 1980er-Jahren im traditionellen Sinne wiederbelebt. Zu ihren typischen Gestalten gehören Vorpercht, der Tod, der Rabe, Moosweiberl, Baumpercht, Hahnengickerl, der Riese Abfalter, der Bär und der Bärentreiber die Hexe, die Habergeiß und der Saurüssel.

Verwandt mit der Wilden Jagd ist das Drachenloch beim Schellenbergsattel, ein zweites, ein altes Bergwerk, befindet sich in St. Leonhard – solche „Drachen-“ oder „Teufelslöcher“ finden sich in den Kalkkarststöcken häufiger.

Wesentliche Teile der heute bekannten ausgedehnten Untersberger Sagenwelt werden in der Lazarusgeschichte erstmals greifbar. Die Erzählung der wundersamen Erlebnisse des Reichenhaller Stadtschreibergehilfen Lazarus Gitschner (in späteren Ausgaben auch Lazarus Aigner genannt) wurde wahrscheinlich von einem Geistlichen des Augustiner-Chorherrenstifts St. Zeno bei Reichenhall um 1558 verfasst. Einzelne Erzählmotive hat dieser von der Vision der Mechthild von Magdeburg (aufgezeichnet im 13. Jahrhundert) und aus der geheimen Offenbarung des Evangelisten Johannes (Offb 6,15 EU)) verwendet. Zum Vorbild hat der Verfasser sich auch das 24. Kapitel (Weltuntergangskapitel) des Matthäus-Evangeliums genommen (Mt 24,32-33 EU). Auf diese Vorbilder gehen die Entrückung ins Innere eines Berges, der Kaiser im Untersberg sowie der Birnbaum und die Endschlacht auf dem Walserfeld zurück. Diese Motive wurden vom Verfasser mit älteren Sagenmotiven vermischt und in seine Umgebung (unter anderem den Untersberg) verlegt. So sind mit dem heutigen Kaiser Karl im Untersberg ursprünglich Kaiser Karl V. (1519–1556), mit Kaiser Friedrich wahrscheinlich Friedrich III. (1440–1493) gemeint. Der unbekannte Verfasser schuf mit der Lazarusgeschichte eine zu seiner Zeit aktuelle Apokalypse, die als typisch für die Endzeitstimmung in der Reformationszeit angesehen werden kann.[19]

Literatur

Monografien, Aufsätze:

Kartenmaterial:

  • Berchtesgadener Land – Salzburger Kalkalpen. (Maßstab 1:100.000). Freytag & Berndt Kanusportkarten, Band 10. Freytag-Berndt und Artaria, Wien 1979, ISBN 3-85084-810-8. [20]
  • Untersberg, Eisriesenwelt, Königssee. Wander-, Rad- und Schitourenkarte mit GPS-Daten [sowie] Schi- und Langlaufrouten. (Maßstab 1:50.000). Ausgabe: Laufzeit 10/2003. Freytag-&-Berndt-WK, Karte 102. Freytag-Berndt und Artaria, Wien 2000, ISBN 3-85084-705-5.
  • Interaktive Karte. In: untersberg.net, Universität Salzburg, Abteilung für Regionale und Angewandte Geologie. – Abgerufen am 22. November 2010.

Einzelnachweise

  1. a b Deutschlandviewer
  2. a b Informationen über die Steinbrüche am Untersberg, untersberg.net
  3. Die Höhle. Zeitschrift für Karst- und Höhlenkunde. Zeitschrift des Verbands Österreichischer Höhlenforscher und des Verbands der Deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. 57. Jahrgang, Heft 1–4. Verband Österreichischer Höhlenforscher, Wien 2006, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  4. Um 1850 - Eisfeste in der Kolowratshöhle, untersberg.net
  5. Riesending-Schachthöhle Untersberg. Tiefste und längste Höhle Deutschlands auf dem Untersberg (…) In: lehmpfuhl.org, Arbeitsgemeinschaft für Höhlenforschung Bad Cannstatt e.V., abgerufen am 22. November 2010.
  6. Speleologie (sic!). Neue Riesenhöhle im Untersberg entdeckt. In: salzburg.orf.at, 23. Dezember 2009, abgerufen am 22. November 2010.
  7. J. K. M. (i. e. Karl Josef Mayr): Das älteste Vorkommen des Namens Untersberg. (Nachtrag). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Jahrgang 1922, (Band LXII), S. 51–52. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/slk
  8. Hannes Scheutz (Hrsg.): Drent und herent. Dialekte im salzburgisch-bayerischen Grenzgebiet. Mit einem sprechenden Dialektatlas auf CD-Rom. Begleitmaterialien: 1 CD-Rom. EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, Freilassing 2007, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Permalink Deutsche Nationalbibliothek.
  9. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. 2 Bände in 4 Teilen. (Sonderausgabe, Nachdruck der von G. Karl Frommann bearbeiteten 2. Ausgabe, München 1872–1877). Band 1,1. Oldenbourg, München 1985, ISBN 3-486-52602-2, Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, Spalte 116.
  10. Untersberg-Vorland – Europaschutzgebietsverordnung, Untersberg. Landschaftsschutzverordnung 1981, Pflanzenartenschutzverordnung. In: Sbg LGBl 2007/59.
  11. DAV Berchtesgaden: Informationen zum Hochthron Klettersteig
  12. A. St.: Der Untersberg, S. 13.
  13. Homepage der Untersbergbahn GmbH, members.aon.at
  14. Untersbergbahn , salzburg.info
  15. Untersbergbahn. In Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  16. Untersbergmuseum mit Kugelmühle, mamilade.at
  17. a b c Variante der Sage von Kaiser Karl, sagen.at
  18. Die Wilde Jagd vom Untersberg. In Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  19. Johannes Lang: Lazarus Gitschner im Untersberg – Die wundersamen Erlebnisse eines Reichenhaller Stadtschreibergehilfen. In: Geschichte von Bad Reichenhall, 1. Auflage. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-759-7, S. 312–325. – Inhaltsverzeichnis online.
  20. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund, da ISBN nicht eindeutig.

Anmerkungen

  1. Dopplersteig nach Baubeginn 1874 eröffnet am 13. Juni 1876. – Siehe: Salzburg. In: Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1894, (Band XXV), S. 428. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/oav

Weblinks

 Commons: Untersberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Romantik und Industrie am Kyffhäuser der Alpen – illustriert, in Die Gartenlaube (1867), Heft 5, S. 73, 76–79

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