Glücksburg (A 1414)

Glücksburg (A 1414)
FRG Naval Ensign
Schiffsklasse: Klasse 701
Typschiff: Lüneburg
Rufzeichen / Kennung: A 1414
Entwicklungs- / Bauwerft: Blohm + Voss / Flensburger Schiffbau-Gesellschaft mbH & Co. KG, Flensburg
Kiellegung: 18. August 1965
Stapellauf: 3. Mai 1966
Indienststellung: 9. Juli 1968
Verbandszugehörigkeit Troßgeschwader in Wilhelmshaven
Daten
Verdrängung: 3.450 ts (1968)
3.700 ts (1977)
Länge über alles: 114,3 m
Breite: 13,2 m
Tiefgang: 4,0 m
Antrieb:
Diesel (Maybach)
2 × 4.120 kW
(2 × 5.600 PS)
2 Wellen mit 2 Verstellpropellern
Geschwindigkeit: 17 Knoten
Besatzung: 99 Mann als Stammbesatzung
Bewaffnung

2 × 40 mm Bofors Doppellafette
2 × Düppel-Raketenwerfer
2 × Schiff-Luft Flugkörperabwehr
Fliegerfaust FLF2
Minenwurfkapazität
Torpedo-Täuschungsanlage
Handwaffen

Das Trossschiff Glücksburg war von 1968 bis 2001 ein Versorgungsschiff der Deutschen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Das Schiff

Der Versorger Glücksburg war der vierte von insgesamt acht Versorgern der Lüneburg-Klasse.

Als Teil des Bauprogramms Klasse 701 wurde das Schiff gebaut und am 9. Juli 1968 mit der Hull-Number A 1414 und dem internationalen Rufzeichen DSFQ in Dienst gestellt.

Die Glücksburg unterstand dem 1. Versorgungsgeschwader in Kiel, wurde jedoch im Stützpunkt Olpenitz an der Ostsee stationiert.

Mitte des Jahres 1975 folgte ein Unterstellungswechsel zum 2. Versorgungsgeschwader im Stützpunkt Wilhelmshaven.

Vom August 1976 bis April 1977 wurde die Glücksburg aufgrund von gestiegenen Versorgungsanforderungen der Flotte um 10 m verlängert und fortan als Einheit der Klasse 701 C geführt.

Im Jahr 1981 erhält die Glücksburg aufgrund umfangreicher Neuorganisation der internationalen Rufzeichen der NATO eine neues Rufzeichen zugeordnet nunmehr DRKD.

Mitte des Jahres 1995 fand die Umstrukturierung vom Boot zum Schiff statt, wodurch auch der Posten des 1. Offiziers an Bord eingerichtet wurde.

Am 1. April 1997 folgte die Unterstellung zum Trossgeschwader der Zerstörerflottille in Wilhelmshaven. Dort blieb die Glücksburg bis zu ihrer Außerdienststellung am 1. November 2001 stationiert.

Nachdem im Frühjahr 2002 der Verkauf an Ägypten beschlossen wurde, wurden umfangreiche Umrüstungen, Überholungen und Instandsetzungen im Marinearsenal (MArs) in Wilhelmshaven durchgeführt.

Im April 2003 machte sich die Glücksburg unter ägyptischer Flagge und unter ihrem neuen Namen Shalatein auf den Weg nach Ägypten.

Transportkapazität

  • 1.200 m³ Kraftstoff,
  • 200 m³ Frischwasser,
  • 400 t Munition,
  • 1.000 t Versorgungsgüter

Das Wappen

Das Wappen der „Glücksburg“
Wappen der Stadt Glücksburg

Das Wappen, das die Glücksburg schmückte und welches das Wappen der Stadt Glücksburg (Ostsee) ist, kennen viele, aber die Bedeutung des Wappens ist nur Wenigen bekannt.

Das Wappen zeigt einen goldenen Schild mit einem darauf stehenden roten Rost mit 16 quadratischen Feldern. Der Rost ist glühend. Genannt wird das Wappen „Der Rost des Laurentius“.

Der junge Erzdiakon Laurentius wurde im Jahr 258 n. Chr. aufgefordert das Vermögen der Kirche Roms an Kaiser Valerian auszuhändigen.

Da das Geld für soziale Zwecke vorgesehen war, weigerte er sich und wurde gefoltert, woraufhin er drei Tage Bedenkzeit einforderte. Die Frist nutzte er, um das Vermögen der Kirche an Hilfsbedürftige und Notleidende der Stadt zu verteilen.

Aus Zorn wurde Laurentius festgenommen und gefoltert. Er wurde auf einem eisernen Gitterrost über loderndem Feuer qualvoll zu Tode gemartert. Selbst in diesen Qualen bewahrte er sich seinen Humor und neckte den Henker, er solle ihn auf dem Feuer wenden, da der Braten auf der einen Seite schon gar sei. Am 10. August des Jahres 258 starb der Märtyrer an den schweren Verbrennungen. (Noch heute wird am 10. August der Laurentiustag gefeiert).

Der Rost, auf dem Laurentius angeblich gemartert wurde ist heute noch in der Kirche "San Lorenzo fuori le murain" zu sehen. Laurentius ist einer der meistverehrten Heiligen der Kirche, in Rom erhielt er fast die Bedeutung von Petrus und Paulus. Das Haupt von Laurentius gilt als eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit es lag bis zum Ausgang des Mittelalters in Mönchengladbach, nun ruht es im Tresor des Vatikans.

Die Beliebtheit des Märtyrers lässt sich auch an der großen Anzahl von Kommunalwappen erkennen, die mit ihm in Verbindung gebracht werden können. In vielen Wappen ist er als Heiligenfigur abgebildet, teilweise findet man aber auch nur den Rost.

So auch im Stadt- und Gemeindewappen der schleswig-holsteinischen Stadt Glücksburg, es zeigt in Gold einen roten aufrecht gestellten Rost, dessen Griff nach unten zeigt. Das einfache und damit ausdrucksvolle Wappenbild bezieht sich auf ein 1210 gegründete Zisterzienserkloster dessen Schutzheilige der heilige Laurentius war. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und ging in den Besitz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg über. An seiner Stelle wurde von den neuen Besitzern das noch heute bestehende Renaissance-Wasserschloss erbaut. Die dörfliche Siedlung neben dem Schloss entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte weiter und erhielt wie das Schloss den Namen Glücksburg. 1842 erhielt Glücksburg seine Dorfrechte und 1900 die Stadtrechte. Heute ist die Stadt Glücksburg ein anerkanntes Seebad.

Die Schwesterschiffe

  • A1411 Lüneburg (1965–1994)
  • A1412 Coburg (1965–1991)
  • A1413 Freiburg (1966–2003)
  • A1415 Saarburg (1966–1994)
  • A1416 Nienburg (1966–1998)
  • A1417 Offenburg (1966–1993)
  • A1418 Meersburg (1966–2004)

Die Besatzung

Die übliche Besatzung des Schiffs bestand aus 99 Soldaten, davon:

  • 7 Offiziere
  • 11 Portepee-Unteroffiziere
  • 26 Unteroffiziere
  • 55 Mannschaftsdienstgrade

Die Kommandanten

In den 35 Dienstjahren der Glücksburg taten 17 Kommandanten ihren Dienst an Bord.

Die ehemalige Besatzung

Im Jahr 2002 entstand ein Internetauftritt ehemaliger Besatzungsmitglieder der Glücksburg: A1414.net.[1] Diese Gruppe formierte sich 2007 zur „Bordgemeinschaft Troßschiff Glücksburg“. Die Bordgemeinschaft versucht das Andenken und die Geschichte des Schiffs zu bewahren und jährlich ein Treffen auszurichten.

Weblinks

Literatur

  • Siegfried Breyer, Gerhard Koop: Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956–1976. Bernard&Graefe, München 1978. ISBN 3-7637-5155-6.

Einzelnachweise

  1. a1414.net

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