Freiburg (A 1413)

Freiburg (A 1413)
FRG Naval Ensign
Die Freiburg 1991
Schiffsklasse: Klasse 701
Typschiff: Lüneburg
Rufzeichen / Kennung: A 1413
Entwicklungs- / Bauwerft: Blohm + Voss / Flensburger Schiffbau-Gesellschaft mbH & Co. KG, Flensburg
Kiellegung: 1965 Bau-Nr. 843
Stapellauf: 15. April 1966
Indienststellung: 27. Mai 1968
Verbandszugehörigkeit Troßgeschwader in Wilhelmshaven
Daten
Verdrängung: 3984 t
Länge über alles: 118,75 m
Breite: 13,23 m
Tiefgang: 4,2 m
Antrieb:

Diesel (Maybach)

2 x 4.120 kW
(2 x 5.600 PS)
2 Wellen mit
2 Verstellpropellern
Geschwindigkeit: 17 Knoten
Besatzung: 99 Mann als Stammbesatzung
Bewaffnung

2 x 40 mm Breda Doppellafette
2 x Düppel-Raketenwerfer
2 x Schiff-Luft Flugkörperabwehr
Fliegerfaust FLF2
Minenwurfkapazität
Torpedo-Täuschungsanlage
Handwaffen

Das Trossschiff Freiburg war von 1968 bis 2003 ein Versorgungsschiff der Deutschen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Das Schiff

Der Versorger Freiburg war der dritte von insgesamt acht Versorgern der Lüneburg-Klasse.

Als Teil des Bauprogramms Klasse 701 wurde das Schiff gebaut und am 27. Mai 1968 mit der Hull-Number A 1413 und dem internationalen Rufzeichen DSFP, gemäß Befehl Nr. 319, Marine, für das 2. Versorgungsgeschwader in Dienst gestellt. Gleichzeitig mit der Freiburg wurde bei Blohm + Voss in Hamburg das Schwesterschiff Offenburg, das Heck an Heck mit der "Freiburg" an der Werftpier lag, für das 1. Versorgungsgeschwader in Dienst gestellt.

Die Freiburg unterstand dem 2. Versorgungsgeschwader in Wilhelmshaven, wurde jedoch im Stützpunkt Cuxhaven an der Nordsee stationiert, in welchem Sie erstmalig am 29. Mai 1968 um 14.00 Uhr festmachte.

Neuer Heimathafen für die Freiburg wurde am 30. September 1969 der Marinestützpunkt Heppenser Groden in Wilhelmshaven.

Im Jahr 1981 erhielt die Freiburg aufgrund umfangreicher Neuorganisation der internationalen Rufzeichen der NATO eine neues Rufzeichen zugeordnet. Das neue Rufzeichen lautete DRKC.

Von 1983 bis 1984 wurde die Freiburg aufgrund von gestiegenen Versorgungsanforderungen der Flotte in Bremerhaven bei MWB um 14,50 m verlängert und zusätzlich mit einem Hubschrauberlandedeck versehen. Sie wurde von da an als Einheit der Klasse 701 E geführt.

Vom 14. März 1991 bis 13. September 1991 beteiligte sich der Versorger an der Operation Südflanke, einem Minenräumeinsatz im Persischen Golf, während der I. Golfkrise.

Mitte des Jahres 1995 fand die Umstrukturierung vom Boot zum Schiff statt, wodurch auch der Posten des 1. Offiziers an Bord eingerichtet wurde. Ab 2003 nahm das Schiff an der Operation Enduring Freedom im 1. und 3. Kontingent am Horn von Afrika teil.

Die Freiburg überquerte mehrfach den Äquator und den nördlichen Polarkreis und passierte bis auf den Panamakanal alle berühmten Kanäle der Welt, die mit einem Schiff dieser Größe zu passieren sind. Insgesamt fuhr die Freiburg rund 480.000 Seemeilen, davon 240.000 in den letzten zehn Jahren. Dabei besuchte sie mehr als 100 verschiedene Häfen in Nord-, Mittel- und Südamerika, in Afrika, Asien (außer Ostasien) und Europa. Insgesamt dienten mehr als 1.100 Soldaten auf der Freiburg.

Die Freiburg war ein glückliches Schiff – sie hat nie einen Mann in See verloren!

Nachdem der Verkauf an Uruguay beschlossen wurde, wurden umfangreiche Umrüstungen, Überholungen und Instandsetzungen im Marinearsenal (MArs) in Wilhelmshaven durchgeführt.

Das Wappen der Freiburg das Wappen der Stadt Freiburg im Breisgau"

Transportkapazität

  • 1200 m³ Kraftstoff,
  • 200 m³ Frischwasser,
  • 400 t Munition,
  • 1000 t Versorgungsgüter

Das Wappen

Das Wappen der Freiburg zeigt ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Es ist das Wappenzeichen des heiligen Georg. Die Flagge hat wie im Wappen ein rotes durchgehendes Kreuz auf weißem Grund. Sie ist identisch mit der Flagge Englands. Sie wird vor allem als Hochkantflagge gehisst, ist aber auch waagerecht zu sehen. Diese Flagge wird seit etwa 1368 benutzt.

Flagge von Freiburg
Aufnäher der Freiburg

Die Schwesterschiffe

  • A1411 Lüneburg (1965–1994)
  • A1412 Coburg (1965–1991)
  • A1414 Glücksburg (1966–2003)
  • A1415 Saarburg (1966–1994)
  • A1416 Nienburg (1966–1998)
  • A1417 Offenburg (1966–1993)
  • A1418 Meersburg (1966–2004)

Außerdienststellung

Am 17. Dezember 2003 um 10:00 Uhr wurde das Troßschiff "Freiburg" im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt. Der letzte Kommandant, KKpt Martin Waldmann hielt die Rede zur Außerdienststellung. Dabei waren folgende Gäste aus Freiburg anwesend: Jürgen Deck (1.Vors. der MK), Wolfgang Martini (Pressewart der MK), Hans-Peter Schelp (MK-Mitglied), Hansjörg Sandler (CDU-Stadtrat), Jürgen Eichhorst (Patenschaftsbearbeiter im Rathaus Freiburg).

Indienststellung als General Artigas

Am 6. April 2005 war es soweit: Der ehemalige Versorger „Freiburg“ wurde im Marinestützpunkt Wilhelmshaven durch die uruguayische Marine als „General Artigas“ in Dienst gestellt. Neben dem Inspekteur der uruguayischen Marine (Vizeadmiral Daners) waren der Generalkonsul von Uruguay, der Amtschef des Marineamtes (Konteradmiral Otto), der Kommandeur der Zerstörerflottille (Flottillenadmiral Witthauer), Angehörige der Marine aus Wilhelmshaven, Vertreter der Marinekameradschaft Freiburg, des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung, des Marinearsenals Wilhelmshavens, der Stadtverwaltung Wilhelmshaven und viele weitere Gäste gekommen, um diesem Ereignis beizuwohnen. Die Besatzung war auf dem Flugdeck angetreten und pünktlich um 11:00 Uhr begann die Zeremonie. Die Nationalhymne Uruguays wurde gespielt – die Besatzung sang kräftig mit – und der Kommandant befahl die Durchführung der Indienststellung. Die uruguayische Nationalflagge wurde gehisst und die Besatzung skandierte drei Mal „Es lebe das Vaterland“. Anschließend erwiesen die Besatzungsangehörigen einzeln der Flagge ihren Gruß. Es folgte eine Ansprache des Projektleiters KzS Federico Lebel. Im Anschluss trafen sich die Gäste zu einem Empfang in der OHG in Wilhelmshaven. Alle Teilnehmer waren von der Art der Durchführung der Indienststellung begeistert. Diese hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die Besatzung

Die übliche Besatzung des Schiffs bestand aus 99 Soldaten davon:

  • 7 Offiziere
  • 11 Portepee-Unteroffiziere
  • 26 Unteroffiziere
  • 55 Mannschaftsdienstgrade

Die Kommandanten

In den 35 Dienstjahren der Freiburg taten 13 Kommandanten ihren Dienst an Bord.

Name Amtszeit Anmerkung
KKpt Rudolf Dau 27. Mai 1968–30. September 1969
KKpt Ernst Hauenstein 1. Oktober 1969–30. September 1971
KKpt Peter Petersen 1. Oktober 1971–21. März 1974
KKpt Horst Hopf 22. März 1974–15. November 1976
KKpt Wolf-Dieter Hoffmann 16. November 1976–30. September 1981
KKpt Jürgen Lehmann 1. Oktober 1981–23. Mai 1986
KKpt Rudolf Brosig 23. Mai 1986–28. September 1989
KKpt d.R. Emmo Berends 29. März 1989–14. April 1989 (Stellvertreter im Kommando)
KKpt Bernd Jordan 14. April 1989–3. Juli 1989 (Stellvertreter im Kommando)
KKpt Jürgen Maruschke 28. September 1989–27. September 1990
KKpt Rolf Gerriets 27. September 1990–22. April 1994
KKpt Ingo Ullrich 22. April 1994–30. September 1995
KKpt Johann Driendl 30. September 1995–26. September 1997
KKpt Manfred Wilbert 26. September 1997–9. Juni 2000
KptLt Martin Waldmann 5. April 2000–9. Juni 2000 (Stellvertreter im Kommando)
KKpt Martin Waldmann 9. Juni 2000–30. September 2003

Die ehemalige Besatzung

Am 17. Dezember 2003 wurde von 25 ehemaligen Besatzungsmitgliedern in Wilhelmshaven der Freundeskreis „Troßschiff Freiburg“ gegründet. Es wurde festgelegt, dass im jährlichen Wechsel gegenseitige Besuche des Freundeskreises mit der Marine-Kameradschaft Freiburg von 1911 e. V. stattfinden sollen. Zum 1. Vorsitzenden wurde der vorletzte Kommandant FKpt Manfred Wilbert gewählt.

Siehe auch

Weblinks


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