Goethe-Schiller-Denkmal

Goethe-Schiller-Denkmal
Das Goethe- und Schiller-Denkmal vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar, 2006
Das Goethe- und Schiller-Denkmal vor dem damaligen Hoftheater in Weimar, um 1900
Tortenheber mit Goethe- und Schiller-Denkmal, um 1860
Briefmarke der Deutschen Post der DDR aus der Dauermarken-Serie "Bauwerke und Denkmäler", 1990

Das Goethe-Schiller-Denkmal ist ein bronzenes Doppelstandbild der deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller. Das 1857 eingeweihte Denkmal steht vor dem Deutschen Nationaltheater auf dem Theaterplatz in Weimar.

Inhaltsverzeichnis

Standbild

Das Denkmal stellt das Dichterpaar nebeneinander stehend dar: Goethe, der ältere der Beiden, von kräftiger Gestalt und im Hoffrack, ruhig vor sich hinblickend, lehnt an einem Eichenstamm; seine linke Hand erfasst die Schulter Schillers, während er ihm mit der Rechten den Lorbeerkranz reicht. Schiller, jugendlich, von schlanker Gestalt und im langen Gehrock mit teils übergeschlagenem Hemdkragen und offener Weste, hält in der Linken eine Schriftrolle, während die Rechte, halb ablehnend, nach dem Kranz greift.

Bemerkenswert ist, dass die „Dichterfürsten“ in gleicher Körpergröße dargestellt sind – obwohl Schiller mit 1,90 m erheblich größer war als Goethe mit nur 1,69 m.[1]

Sockel und Widmung

Die Vorderseite des von Großherzog Friedrich I. von Baden gestifteten Sockels aus poliertem badischen Granit trägt die Widmungsinschrift

„Dem Dichterpaar

Goethe und Schiller

das Vaterland“

Künstler und Signatur

Den Entwurf des Standbildes schuf der Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel. Bei der Erstellung des Modells der Figurengruppe wurde er von seinem Gehilfen Gustav Kietz unterstützt. 1857 vollendete der Gießer Ferdinand von Miller in der Königlichen Erzgießerei in München den Bronzeguss.

Auf der Rückseite des Baumstammes findet sich als Urheberangabe die gravierte Signatur der Künstler:

„Ernst Rietschel inv. et fec. Dresden 1856, Ferd. v. Miller fudit München 1857“

Aufstellung und Enthüllung

Das Denkmal wurde am 4. September 1857 anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach – zusammen mit dem Denkmal für Christoph Martin Wieland – feierlich enthüllt. Anlässlich dieses Festaktes gelangte in Weimar tags darauf, am 5. September 1857, Franz Liszts Faust-Sinfonie zur Uraufführung.

Bedeutung und Rezeption

Neben dem Kyffhäuserdenkmal ist das Goethe- und Schiller-Denkmal das bekannteste Denkmal Thüringens; es dient unter anderem einer Werbekampagne der regionalen Tageszeitung Thüringer Allgemeine.

Kopien des Standbildes stehen in Anting, San Francisco, Milwaukee, Cleveland, und Syracuse.[2]

Literatur

  • Dirk Appelbaum: Das Denkmal. Goethe und Schiller als Doppelstandbild in Weimar. Wasmuth: Edition Haniel, Tübingen 1993, ISBN 9783803004024, OCLC 30390910.

Weblinks

 Commons: Goethe- und Schiller-Denkmal – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Nachtaktion an Goethes Grab“ Berliner Zeitung von 1999
  2. Hans A. Pohlsander: National Monuments and Nationalism in 19th Century Germany. Peter Lang, 2008, ISBN 9783039113521, S. 119 (books.google.com).
50.97972222222211.325555555556

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