Goldpflaumengewächse

Goldpflaumengewächse
Goldpflaumengewächse
Maranthes polyandra, Zweige mit einfachen, ledrigen Blättern und Steinfrüchten.

Maranthes polyandra, Zweige mit einfachen, ledrigen Blättern und Steinfrüchten.

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Goldpflaumengewächse
Wissenschaftlicher Name
Chrysobalanaceae
R.Br.

Die Goldpflaumengewächse (Chrysobalanaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen. Diese Familie mit weiter Verbreitung, besonders in den Tropen, enthält etwa 17 bis 18 Gattungen mit 400 bis 460 Arten. Von einigen Arten (beispielsweise Chrysobalanus icaco, Acioa edulis) können die Früchte gegessen werden und von einigen Arten wird das Holz genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Habitus und Blätter

Es sind Sträucher oder Bäume. Der relativ schlanke, reich verzweigte Stamm besitzt festes Holz (leptocaul). Es ist ein superfiziales Korkkambium vorhanden. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus.

Die Laubblättern sind wechselständig und schraubig oder zweizeilig angeordnet (Phyllotaxis). Die meist kurzen Blattstiele sind meist an einem oder beiden Enden angeschwollen. Die einfache, fiedernervige Blattspreite besitzt oft flache Drüsen. Die schwärzlich grauen Blattadern sind bei den meisten Arten besonders deutlich zu sehen. Es ist oft eine Schleimepidermis vorhanden. Die Stomata sind paracytisch. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Blütenstand von Neocarya macrophylla.

Blütenstände und Blüten

Die Pflanzen sind zwittrig, andromonözisch oder gynodiözisch. Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in end- oder achselständigen, einfachen oder verzweigten, zymosen oder traubigen Blütenständen. Die kleinen, schwach bis stark zygomorphen Blüten sind fünfzählig, meist mit doppelten Perianth. Es ein Blütenbecher (Hypanthium) vorhanden. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen mit ungleichen Kelchlappen. Die fünf kurz genagelten Kronblätter sind verwachsen mit ungleichen Kronlappen. Selten fehlen Kronblätter. Es sind meist acht bis zahlreiche (20 bis 300), selten nur zwei Staubblätter vorhanden, die meist sehr ungleich sind, untereinander verwachsen oder frei sind und manchmal in Bündeln zusammen stehen. Die Pollenkörner besitzen meist drei, selten vier Aperturen und sind colpat oder colporate. Ein Teil der Staubblätter kann zu Staminodien umgewandelt sein. Es sind ein bis drei oberständige Fruchtblätter vorhanden; zwei sind meist mehr oder weniger reduziert; wenn mehr als ein Fruchtblatt vorhanden ist dann sind die Fruchtblätter zu einem synkarpen Fruchtknoten verwachsenen. Jedes Fruchtblatt besitzt zwei Samenanlagen in basaler Plazentation. Die Fruchtknoten sind manchmal durch eine falsche Scheidewand geteilt in zwei Fächer mit je nur einer Samenlage. Der Griffel endet in einer einfachen oder dreilappigen Narbe.

Früchte und Samen

Die meist relativ großen Steinfrüchte besitzen ein Endokarp, das oft innen haarig ist. Der große Embryo ist gut ausgebildet.

Inhaltsstoffe und Chromosomensätze

Es sind Proanthocyanidine: Cyanidin oder Delphinidin vorhanden. Es sind Flavonole: Kaempferol, Quercetin, oder/und Myricetin vorhanden. Es werden Silikate akkumuliert. Die Samen enthalten ungesättigte Fettsäuren.

Die Chromosomensätze betragen n = 10, 11.

Verbreitung

Sie haben ihre Areale in den Tropen, manchmal auch Subtropen, in weiten Teilen der Welt. Am artenreichsten ist die Neotropis; die größte Zahl an Gattungen verzeichnet Afrika inklusive Madagaskar. Viele Arten gedeihen in Tiefland-Regenwäldern.

Zweige mit Blättern und Früchten von Atuna racemosa.
Habitus von Chrysobalanus icaco.
Chrysobalanus icaco mit Steinfrüchten.
Habitus von Licania tomentosa.

Systematik

Die Familie der Chrysobalanaceae wurde 1818 von Robert Brown in James Hingston Tuckey: Narrative of an expedition to explore the river Zaire: usually called the Congo, in South Africa, in 1816, S. 433 veröffentlicht [1]. Typusgattung ist Chrysobalanus L.. Synonyme für Chrysobalanaceae R.Br. sind Hirtellaceae Horan. und Licaniaceae Martynov. Diese Taxa wurden von De Candolle, Bentham und Hooker, Engler und Prantl oder John Hutchinson als Unterfamilie Chrysobalanoideae oder Tribus Chrysobalaneae in die Familie der Rosaceae eingegliedert.

Die Familie der Chrysobalanaceae wird in vier Tribus gegliedert mit 17 bis 18 Gattungen [2] und 400 bis 460 Arten:

  • Tribus Couepieae Prance & F.White: Mit drei Gattungen:
    • Acioa Aubl. (Syn.: Griffonia Hook. f.): Mit etwa vier Arten in der Neotropis.
    • Coupeia Aubl.: Mit 70 Arten.
    • Maranthes Blume (Syn.: Exitelia Blume): Mit etwa zwölf Arten, davon zehn im tropischen Afrika, eine weitverbreitet im tropischen Asien und eine Art in Panama. [3]
  • Tribus Chrysobalaneae: Mit sechs Gattungen:
    • Afrolicania Mildbr.: Mit der einzigen Art:
      • Niconußbaum (Afrolicania elaeosperma Mildbr.): Die Heimat ist das tropische Westafrika.
    • Goldpflaumen (Chrysobalanus L.): Mit etwa drei Arten, davon eine Art auf den Karibischen Inseln und zwei Arten in Westafrika.
    • Grangeria Comm. ex Juss.: Mit nur zwei Arten.
    • Licania Aubl. (Syn.: Angelesia Korth., Coccomelia Ridl., Dahuronia Scop., Diemenia Korth., Geobalanus Small, Hedycrea Schreb., Moquilea Aubl., Trichocarya Miq.): Pantropisch mit 170 bis 210 Arten.
    • Neocarya (DC.) Prance ex F.White: Mit der einzigen Art:
      • Neocarya macrophylla (Sabine) Prance ex F.White: Sie wächst in küstennahen Savannen in Westafrika.
    • Parastemon A.DC.: Pantropisch mit etwa 44 Arten.
  • Tribus Hirtelleae Prance & F.White: Mit fünf Gattungen:
    • Atuna Raf. (Syn.: Cyclandrophora Hassk.): Mit etwa acht Arten von Indien bis zu Pazifischen Inseln.
    • Dactyladenia Welw.: Mit etwa 30 Arten in Afrika.
    • Hirtella L. (Syn.: Brya Vell., Causea Scop., Salmasia Schreb., Sphenista Raf., Tachibota Aubl., Thelyra Thouars, Zamzela Raf.): Mit 105 Arten.
    • Kostermanthus Prance: Mit etwa drei Arten auf dem Indonesischen Archipel.
    • Magnistipula Engl.: Mit etwa zwölf Arten.
  • Tribus Parinarieae Prance & F.White: Mit vier Gattungen:
    • Bafodeya Prance ex F.White: Mit der einzigen Art:
      • Bafodeya benna (Scott-Elliot) Prance ex F.White: Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 700 und 1000 Meter in Guinea und Sierra Leone.
    • Exellodendron Prance: Mit etwa fünf Arten im nördlichen Südamerika.
    • Hunga Pancher ex Prance: Mit etwa elf Arten.
    • Parinari Aubl. (Syn.: Balantium Desv. ex Ham., Dugortia Scop., Lepidocarpa Korth., Parinarium Juss., orth. var., Petrocarya Schreb.): Mit etwa 45 Arten.

Licania caldasiana aus Kolumbien gilt als ausgestorben.

Quellen

Einzelnachweise

  1. James Hingston Tuckey: Narrative of an expedition to explore the river Zaire: usually called the Congo, in South Africa, in 1816: Online bei Google-Book.
  2. Eintrag bei GRIN.
  3. Beschreibung der Familie in der Flora of Zimbabwe. (engl.)

Weiterführende Literatur

  • Ghillean T. Prance: Flora Neotropica, Volume 009: Supplement: Chrysobalanaceae, 1989.
  • Ghillean T. Prance & F. White: The Genera of Chrysobalanaceae: A Study in Practical and Theoretical Taxonomy and Its Relevance to Evolutionary Biology, in Philosophical Transactions of the Royal Society of London, Series B, Biological Sciences, Band 320, No. 1197, 1988, S. 1-184: Abstract - Online.

Weblinks

 Commons: Goldpflaumengewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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