Gottlieb Pot d’Or

Gottlieb Pot d’Or

Gottlieb Pot d’Or (* 19. Januar 1905 in Bremen; † 26. März 1978 in Schweringen) war ein deutscher Künstler. Die Vorfahren der Familie kamen aus Flandern.

Pot d’Or lebte und arbeitete seit 1932 in Schweringen (Niedersachsen). Er war als Künstler regional tätig und ist insbesondere durch seine großflächigen Wandbilder und Mosaiken bekannt geworden. Seine künstlerische Handschrift hinterließ er deutlich sichtbar in öffentlich zugänglichen Gebäuden, denn er war in den 1950er und 1960er Jahren maßgeblich an der bildnerischen Gestaltung von Schulen, Sparkassen, Banken und Kirchen im damaligen Landkreis Grafschaft Hoya beteiligt.

Studienreisen führten ihn nach Norwegen, Italien, Österreich, Holland, Dänemark, Belgien, England, Frankreich. Impulse erhielt er von den Großen der Moderne, wie Kokoschka, Chagall, Picasso; besondere Aufmerksamkeit widmete er den Künstlern des Expressionismus, des Kubismus und auch des Surrealismus. Das Werk Pot d’Ors lässt sich nicht eindeutig einer Stilrichtung zuordnen, da er eine eigene Farb- und Formensprache, die von der Gegenständlichkeit bis zur Abstraktion reicht, entwickelte. In Handzeichnungen, Drucken, Altar- und Tafelbildern, Wandgemälden, Glasfenstern, Mosaiken und Skulpturen drückte er seine ihm eigene Sicht der Dinge aus, und weit über den Landkreis hinaus haben Privatsammler, Banken oder Gemeinden Arbeiten aus dem Werk des Künstlers erworben.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Durch den Worpsweder Künstler Heinrich Vogeler wurde Gottlieb Pot d’Or zum Studium an der Bremer Kunstgewerbeschule (8 Semester) angeregt. Danach arbeitete er für ein Jahr in einer Bremer Druckerei. Eine mehrmonatige Auslandsreise führte ihn nach Norwegen, danach (1932) ein halbjähriger Studienaufenthalt in Italien nach Florenz und Rom. Nach seiner Rückkehr erhielt er Aufträge zur Restauration von Kirchen (Schnitzarbeiten an Kirchenaltären, Bildrestaurierung und Wandmalerei) im damaligen Landkreis Grafschaft Hoya. 1932 erfolgte der Umzug nach Schweringen.

Im 2. Weltkrieg war Pot d’Or von 1940–45 als Soldat in verschiedenen Ländern (Russland, Polen, Ruhrgebiet) eingesetzt. Dabei hinterließen die Kriegsjahre 1941/42 in Weißrussland prägende Eindrücke. Während seiner Zeit in russischer Kriegsgefangenschaft fertigte er viele Skizzen und Zeichnungen an. Nach dem Krieg kehrte er nach Schweringen zurück und lebte und wirkte dort über drei Jahrzehnte. 1977 – ein Jahr vor seinem Tod – unternahm er seine letzte Studienreise nach Italien.

Ausstellungen

Seine Kunst präsentierte Pot d’Or von 1952 an in vielen Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit, sowohl in der Nähe seines Wohnortes in Ortschaften wie Schweringen, Hoyerhagen, Bücken, Balge, Nienburg, Verden, Hoya, Wechold, Syke, Heiligenrode, Nordwohlde, aber auch und vor allem in Bremen, Worpswede, Aachen, Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen und Salzburg. Darüber hinaus beteiligte er sich an Ausstellungen in Düsseldorf, Minsk und Smolensk.

Werke

Zahlreiche Ölbilder, Wandgemälde, Tafelbilder, großflächige Mosaiken und Kirchenfenster in Schulen, Sparkassen, Banken, Kirchen u.a. an verschiedenen Orten im damaligen Landkreis Grafschaft Hoya.

Datierte Werke

  • 1932 Wandbild, Friedhofskapelle Schweringen (nicht mehr vorhanden)
  • 1938 Altarbild, Kirche Probsthagen
  • 1947 Frau mit Männerkopf. Öl auf Leinwand [1]
  • 1952 Gemälde Jacke wie Hose (Öl auf Papier)
  • 1954 Wandbild (fast zerstört) und Tonreliefs, Jugendheim Schweringen
  • 1955 Wandbild, Kreissparkasse Hoya (nicht mehr vorhanden)
  • 1958 Wandbild, Schule Heiligenrode
  • 1961 Wandbild und Glasfenster, Schule Hoyerhagen
  • 1961 Glasfenster, Friedhofskapelle Barrien
  • 1964 Glasfenster, Chor der Klosterkirche Heiligenrode
  • 1965 Wandbild, Grundschule Barrien
  • 1966 Wandbild, Aula der 'Schule am Weserbogen' Wechold
  • 1966 zwei Wandobjekte, Forum der Hacheschule Syke
  • 1967 Wandbild, Mittelpunktschule Nordwohlde
  • 1968 Mosaik Auferstehung Christi, Friedhofskapelle Schweringen (es ersetzte das 1932 gemalte Wandbild)
  • 1970/71 Die Stadt (Triptychon)
  • 1971 Mosaik, Schwesternwohnheim Hoya (nicht mehr vorhanden)
  • 1977 Mosaik aus Weserkieseln, Fassade der Turnhalle Schweringen

Undatierte Werke

  • Gemälde Nach der Panzerschlacht von Bobruisk
  • Gemälde Der gehängte Partisan
  • Altarbild (Triptychon), Kirche Schweringen
  • Tafelbild, Sparkasse Bücken
  • Wandbild, Volksschule Melchiorshausen (1960er Jahre, nicht mehr vorhanden)
  • Wandbild, Altersheim Bruchhausen-Vilsen (1960er Jahre, nicht mehr vorhanden)
  • Mosaik, Lehrerwohnhaus Schweringen (1960er Jahre)
  • Tafelbilder, Kreiskrankenhaus Hoya, innere Abteilung (1960er Jahre, nicht mehr vorhanden)
  • Wandobjekt Ritter und Äbtissin (Metall mit Email) im Kreishaus Syke (um 1970)
  • großflächige Wandarbeit, Volksbank Schweringen (1970er Jahre)
  • Tafelbild, Volksbank Bücken (1970er Jahre)
  • Wandbild, Volksbank Wechold (1970er Jahre)

Literatur

  • Gottlieb Pot d’Or: Katalog zur Ausstellung in der Kunsthalle Bremen. Bremen 1979
  • Ortschronik Schweringen. Schweringen 1987, Seite 657-659
  • Cornelia Heising: Pot d’Or. (Hrsg.: KulturKontor), Bremen 1995, 24 S. m. zahlr. Abb.
  • Cornelia Heising: Von Bremen nach Nienburg. Auf den Spuren des Malers Gottlieb Pot d'Or. In: Wendula Dahle (Hrsg.): Im Land der Moore und Deiche. Ausflüge links und rechts der Weser. Ein Reise- und Lesebuch. Bremen 1998 (352 S.), Seite 181-189; ISBN 3-86108-466-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gottlieb Pot d’Or bei artnet

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