- Granatgruppe
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Sei mutig und hilf mit, die inhaltlichen Mängel dieses Artikels zu beseitigen.Granat Almandin (Garnet Ledge, Wrangell, Wrangell Island, Wrangell-Petersburg Borough, Alaska, Vereinigte Staaten) mit Rhombendodekaeder- und Trapezoederflächen Größe: 2.3 x 2.3 x 2.2 cm.
Chemische Formel E3G2(TO4)3 Mineralklasse Silicate, Germanate - Inselsilicate (Nesosilicate)
9.AD.25 (nach Strunz)
51.4.3a.1 (nach Dana)Kristallsystem kubisch Kristallklasse kubisch-hexakisoktaedrisch Farbe variabel, häufig rotbraun, gelbgrün, schwarz Strichfarbe weiß Mohshärte 6,5 bis 7,5 Dichte (g/cm3) 3,5 bis 4,3 Glanz Glas-, Fett-, Harzglanz Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig Bruch muschelig, splitterig, spröde Spaltbarkeit unvollkommen Habitus gedrungen Häufige Kristallflächen {110}, {211} Kristalloptik Pleochroismus keiner Weitere Eigenschaften Magnetismus ferrimagnetisch Die Granatgruppe ist eine wichtige Gruppe gesteinsbildender Minerale aus der Klasse der Silikate mit chemischen Zusammensetzungen der Form
E3G2(TO4)3.[1]
In dieser Formel sind:
- E: zweiwertige Kationen umgeben von 8 Sauerstoffanionen, Mg2+, Ca2+, Fe2+, Mn2+, Zn2+, Y3+, Na+
- G: vorwiegend dreiwertige Kationen umgeben von 6 Sauerstoffanionen, Al3+, Cr3+, Fe3+, Ti4+,3+, V3+, Fe2+, Zr4+, Sn4+
- T: vorwiegend vierwertige Kationen umgeben von 4 Sauerstoffanionen, Si4+, Al3+, Ti4+, Fe3+,2+, P5+
Granate bilden isometrische Kristalle, deren Form dominiert wird vom Rhombendodekaeder {110} (früher auch Granatoeder genannt), dem Trapezoeder {211} und deren Kombination. Sie sind durchsichtig bis opak mit roter, brauner oder grüner Farbe, seltener auch gelb oder farblos. Die Strichfarbe ist weiß.
Ihre relativ hohe Dichte (3, 5 – 4,3 g/cm3), Härte (Mohshärte um 7) und Lichtbrechung (vor allem bei chrom- und vanadiumreichen Granaten) machen sie sowohl als Schmuckstein als auch für industrielle Anwendungen interessant.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Der Name Granat leitet sich vom lateinischen Wort granum (deutsch: Korn) ab. Schon in der Antike wurden Granate als Schmucksteine genutzt; im Mittelalter waren sie zusammen mit Rubinen und Spinellen unter der Bezeichnung Karfunkel (auch Karfunkelstein) bekannt - die meisten stammten damals aus Indien. Besonders populär waren sie aber im 19. Jahrhundert, als böhmische Pyrope so begehrt waren, dass sie bis nach Amerika verschifft wurden.
Klassifikation
Nach der Klassifikation von Strunz bilden die Granate in der Klasse der Silikate (9), Abteilung der Inselsilikate (A) ohne weitere Anionen mit Kationen in oktahedraler [6] und gewöhnlich größerer Koordination (D) die Granatgruppe (25).
Traditionell werden die Granate in zwei Untergruppen unterteilt:
Pyralspit-Gruppe (Aluminiumgranate)
- Pyrop - Mg3Al2(SiO4)3
- Almandin - Fe3Al2(SiO4)3
- Spessartin - Mn3Al2(SiO4)3
Ugrandit-Gruppe (Calciumgranate)
- Uwarowit - Ca3Cr2(SiO4)3
- Grossular - Ca3Al2(SiO4)3
- Andradit - Ca3Fe2(SiO4)3
- Schorlomit - Ca3(Ti4+,Fe3+)2[(Si,Fe3+,Fe2+)O4]3
Hydrogranate
- Hibschit - Ca2+3Al3+2(SiO4)3-x(OH)4x mit 0,2 ≤ x ≤ 1,5
- Holtstamit - Ca2+3Al3+2(SiO4)2(OH)4
- Katoit - Ca2+3Al3+2(SiO4)3-x(OH)4x mit 1,5 ≤ x ≤ 3
- Henritermierit - Ca2+3Mn3+2(SiO4)2(OH)4
- Hydroandradit - Ca2+3Fe3+2[SiO4,(OH)4]3
Weitere Granate
- Blythit – Mn2+3Mn3+2(SiO4)3
- Calderit - Mn2+3Fe3+2(SiO4)3
- Goldmanit - Ca2+3V3+2(SiO4)3
- Kimzeyit - Ca2+3(Zr,Ti) 2[(Si,Al,Fe3+)O4]3
- Knorringit - Mg2+3Cr3+2(SiO4)3
- Majorit - Mg2+3(Fe2+Si)2(SiO4)3
- Morimotoit - Ca2+3(Ti, Fe2+,Fe3+)2(SiO4)3
- Wadalit - Ca6Al5Si2O16Cl3
Die oben genannten Zusammensetzungen beziehen sich auf die so genannten Endglieder der Granatgruppe, das heißt in ihnen werden die in der allgemeinen Formel unbestimmten Positionen E und G vollständig mit Atomen eines Elementes besetzt.
Bildung und Fundorte
Granate kommen in massiver Form oder körnig, häufig aber auch als makroskopische Kristalle vor, die bis zu 700 kg schwer werden können. Die genaue chemische Zusammensetzung steht immer mit jener des umgebenden Gesteins im Zusammenhang: So kommt beispielsweise der magnesiumreiche Pyrop häufig in Peridotiten und Serpentiniten vor, während grüner Uwarowit vor allem in chromhaltigem Serpentinitgestein auftritt.
Besonders häufig findet man Granate in metamorphen Gesteinen wie Gneis, Glimmerschiefer oder Eklogit; daneben treten sie auch in magmatischen Gesteinen und als Mineralseifen in Flusssedimenten auf.
Die meisten natürlich gefundenen Schmuckstein-Granate stammen heute aus den USA, aus Südafrika und Sri Lanka.
Granate erleiden unter bestimmten lithofaziellen Umständen innerhalb von metmorphen Gesteinen eine Umwandlung bzw. Zersetzung. Das Ergebnis dieser Prozesse nennt man Kelyphit. Dabei entstehen zahlreiche neue Mineralien.
Verwendung
Als Schleifmittel
Granat wird wegen seiner Härte auch als Schleifmittel beim Sandstrahlen und Wasserstrahlschneiden eingesetzt.
In der Technik
Insbesondere künstlich erzeugter Granat wird in feinmechanischen und optischen Instrumenten eingesetzt. Yttrium-Aluminium-Granat (YAG, Y3Al2[Al O4]3), bei dem etwa ein Prozent der Yttrium3+-Ionen durch Neodym3+-Ionen ersetzt wird, ist ein häufig eingesetzter Laserkristall (Nd:YAG-Laser). Yttrium-Eisen-Granat (YIG) und Verwandte werden als Mikrowellenferrit, Resonator oder Filter in der Hochfrequenztechnik eingesetzt.
Als Schmuckstein
Granate finden in verschiedenen Varianten als Schmucksteine Verwendung. Man unterscheidet unter anderem den dunkelroten Pyrop, der auch Kaprubin genannt wird, den rotschwarzen Almandin, den smaragdgrünen Uwarowit, den gelbgrünen Andradit, den schwarzen Schorlomit und Melanit, den transparent-grünlichen Demantoid und den orangeroten Spessartin. Daneben gibt es noch Grossular. Außerdem gibt es seit einigen Jahren eine neue Variante, den orangefarbenen Mandaringranat. Granate werden auch als Edelsteine des kleinen Mannes bezeichnet.
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Anhänger aus Uwarowit, etwa 2 cm lang
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Smmith et al. 1998: A systematic approach to general and structure-type formulas...
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0.
- Stefan Weiß: Das große Lapis-Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Weise, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-82986-8.
- Thomas Fehr, Maximilian Glas, Joachim Zang: Granat. Weise, München 1995, ISBN 3-921656-35-4 Kommentar=ExtraLapis. Nr. 9.
- D. K. Smith, A. C. Roberts, P. Bayliss, F. Liebau: A systematic approach to general and structure-type formulas for minerals and other inorganic phases. In: Amarican Mineralogist. 1998, Vol. 83, S. 126-132.
Weblinks
Commons: Granate (Garnet) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Ueber den Uwarowit und Granat bezüglich ihrer Zerstörung – Quellen und Volltexte- Mineralienatlas:Mineralgruppe/Granat (Wiki)
- Garnet Group auf MinDat (englisch)
- Granat mit Alexandrit-Effekt auf YouTube
Kategorien:- Schmuckstein
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- Silicate und Germanate
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